Auf „MyHammer“, einer Internet-Plattform für die Vergabe und Vermittlung von handwerklichen Dienstleistungen, haben Meisterbetriebe mehr Erfolg als Nicht-Meisterbetriebe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen (ifh). Meisterbetriebe erzielen demnach eine höhere Kundenzufriedenheit und verbleiben zudem länger auf der Plattform als geringer qualifizierte Wettbewerber, so die Autoren.
Statistische Analysen der auf MyHammer abgegebenen Kundenbewertungen bestätigen, dass deren Zufriedenheit mit der Arbeitsausführung in erster Linie von der Qualifikation der Handwerker abhängt. Die Studie stellt signifikant bessere Kundenurteile für Meisterbetriebe fest. Die Göttinger Wirtschaftswissenschaftler schätzen die Wahrscheinlichkeit für einen Meisterbetrieb, auf der MyHammer-Plattform zu überleben, etwa 35 % höher ein als für einen Betrieb ohne diese Berufsqualifikation.
Können Handwerksportale die Transparenz steigern?
Zum generellen Nutzen digitaler Handwerksportale stellt die Studie fest, dass solche Internetplattformen die Transparenz im Markt verbessern können, wenn sie den Verbrauchern Informationen über die Qualität der Handwerksleistungen bereitstellen. Bezogen auf MyHammer hat die Untersuchung außerdem gezeigt, dass die dort vertretenen Handwerksbetriebe im Durchschnitt sehr klein sind, meist erst nach der Reform der Handwerksordnung (2004) gegründet wurden und über geringe formelle Qualifikationen verfügen, so der Wortlaut der Autoren. Die Studienergebnisse unterstützen ihrer Meinung nach die Annahme, dass die Abschaffung der Meisterpflicht seit 2004 zu einer niedrigeren durchschnittlichen Qualität im Markt geführt hat. (nr)
Die Studie zum Download
Die ifh-Studie „Digitalisierung im Handwerk – Wer profitiert und wer verliert“ von Kaja Fredriksen und Petrik Runst erscheint als Heft 8 der Schriftenreihe „Göttinger Beiträge zur Handwerksforschung“, ISSN 2364–3897. Hier können Sie sie im PDF-Format herunterladen
Die ifh-Studie „Digitalisierung im Handwerk – Wer profitiert und wer verliert“ von Kaja Fredriksen und Petrik Runst erscheint als Heft 8 der Schriftenreihe „Göttinger Beiträge zur Handwerksforschung“, ISSN 2364–3897. Hier können Sie sie im PDF-Format herunterladen
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