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Mit dem „Schumidor“ auf der Zielgeraden

Die Gute Form 2015 in NRW entschieden
Mit dem „Schumidor“ auf der Zielgeraden

Die Sieger im Landeswettbewerb „Die Gute Form – Tischler gestalten ihr Gesellenstück“ 2015 in Nordrhein-Westfalen sind ermittelt. Für das harmonische Zusammenspiel von Material, Farbe, Detail und Formgebung seines Schuhschrankes mit einer Front aus Stoff hat Frederic Clausen aus Münster (Ausbildungsbetrieb: Eckhart Bald Naturmöbel, Münster) am 8. November 2015 im Rahmen der Messe „Mode Heim Handwerk“ in Essen den ersten Preis beim Landeswettbewerb „Die Gute Form 2015“ in Nordrhein-Westfalen erhalten. Insgesamt waren 47 Stücke aus ganz NRW auf dem rund 600 m2 großen Messestand des Fachverbandes Tischler NRW zu sehen.

Erstplatzierter Schuhschrank
Frederic Clausen hat ein Faible für schöne Schuhe. „Diese gilt es gebührend zu pflegen und zu behandeln“, sagt der 29-Jährige. Mit seinem „Schumidor“ hat er einen Schuhschrank entworfen und gebaut, der nicht nur optisch überzeugt, sondern gleichzeitig auch funktional ist. „So wie ein Humidor dafür sorgt, dass Zigarren immer der richtigen Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind, hält der Schumidor die Schuhe immer schön trocken“, sagt der gebürtige Däne, der vor seiner Tischlerausbildung elf Semester Evangelische Theologie studiert hat. Um in seinem „Schumidor“ für das richtige Klima zu sorgen, hat Frederic Clausen auf eine Front mit sichtbaren Löchern verzichtet und sie kurzerhand mit Stoff bespannt. Damit die Luft zirkulieren kann, ist auch die Rückwand perforiert. Im Inneren hat Frederic Clausen das Holz der roten Zeder verwendet, das die Feuchtigkeit der Schuhe gut aufnimmt. „Besonders hervorzuheben sind die schöne Proportion des Schranks, die Auswahl des Stoffs nach Farbton, Webmuster und asymmetrischer Position auf der Front sowie das motorisch unterstützte Öffnen und Schließen der Auszüge“, heißt es im Urteil der Jury.
Schreibtisch auf Platz 2:
Mit seinem Schreibtisch landete Florian Platzek aus Dinslaken (Ausbildungsbetrieb: Georg Büttgen & Volker Schorsch GbR, Dinslaken) auf dem zweiten Platz. Die Platte des Schreibtisches, in die Schubkästen integriert sind, ist mit Linoleum ummantelt. Hervorzuheben sei auch das Massivholzgestell, das „statisch sehr stabil konstruiert ist und dabei Dynamik und Spannung zeigt“. Die Jury lobt: „Platte und Gestell werden mit dem schönen Detail der seitlich eingelassenen Überplattung zu einer überzeugenden Einheit verschmolzen.“
Kantiger Kristall
Für sein wandhängendes Sideboard erhielt Luis Vennhaus aus Schloß Holte-Stukenbrock (Ausbildungsbetrieb: R. Schulke GmbH & Co. KG, Verl) den dritten Preis. „Ich wollte ein Möbel bauen, was es so noch nicht gibt“, sagt der 19-Jährige, dessen Vater in Schloß Holte-Stukenbroch eine eigene Tischlerei führt. „Kantig und schräg geschnitten, geschlossen bis auf minimale Fugen gibt das Stück sein Inneres zunächst nicht preis. Das Stück wirkt fast kühl, wie ein Kristall“, so die Jury. Öffnet man die Klappe des Sideboards an der rechten Seite, gibt diese einen keilförmigen, hinterleuchteten Spalt frei, der mit Pappelfurnier verkleidet ist. „Eine neue Komponente aus Licht, Farbe und Material kommt hinzu. Auch teilgeöffnet bleibt die Formgebung des Ganzen überzeugend“, heißt es im Juryurteil weiter. Für den ausgefeilten Öffnungsmechanismus des Sideboards hat sich Luis Vennhaus den Rat eines Elektronikers herangeholt: Die Schubkästen öffnen motorisch unterstützt mit einem selbst hinzugefügten Magnetfeldsensor.
Drei Belobigungen
Neben den drei Siegern wurden drei weitere Stücke mit Belobigungen ausgezeichnet: Ein Fahrrad mit Holzrahmen als Gesellenstück zu konstruieren ist sehr ungewöhnlich. Beim Holzfahrrad mit Gepäcktasche von Niklas Schulz aus Niederkassel (Ausbildungsbetrieb: Daniel Helm GmbH, Troisdorf) überzeugte die Jury besonders die Beharrlichkeit, Geduld und Ausdauer bei der Umsetzung. „Ich fahre leidenschaftlich gerne Fahrrad und habe mit den Planungen bereits im 2. Lehrjahr begonnen“, sagt Niklas Schulz.
Ebenfalls überzeugt hat die Jury Philipp Graf aus Aachen (Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Schofer u. Schmidt GmbH, Aachen) mit seinem Schreib- und Esstisch aus Eiche. Besonders hervorzuheben ist dabei die ausgetüftelte Konstruktion, mit der die zweiteilige Zarge und die Platte vollständig in Massivholz gearbeitet zu einem stabilen Ganzen verbunden werden.
Eine dritte Belobigung vergab die Jury für den Couchtisch aus Teak und Stahlblech von Björn Elvering (Ausbildungsbetrieb: Kettemer & Lange GmbH, Köln). „Ganz aus Massivholz gearbeitet, dabei ohne Schnick-Schnack klar und reduziert in der Formensprache, ist ein moderner Klassiker gelungen, der sehr gut interpretiert ist“, so die Jury.
Chancen beim Bundeswettbewerb
Experimentieren, kreatives Potenzial fördern und fordern – das ist das Ziel des Gestaltungswettbewerbes „Die Gute Form“. Seit rund 30 Jahren zeigt das Tischlerhandwerk in NRW mit dem Wettbewerb und einer Ausstellung der prämierten Gesellenstücke, wie gestalterisch begabt die Nachwuchskräfte sind. Die drei Sieger dürfen sich über Geldpreise in Höhe von 750, 600 und 500 Euro freuen. Die ersten beiden Frederic Clausen und Florian Platzek reisen außerdem mit ihren Gesellenstücken Ende Februar 2016 zum Bundeswettbewerb nach München.
„Die Gute Form 2015 NRW“ – Die Jury
Thomas Klode, Tischlermeister und Vorstandsmitglied von Tischler NRW
Johannes Niestrath, Redakteur der Fachzeitschrift dds
Manfred Stommel-Prinz, Architekt
André Füsser, Kommunikationsdesigner
Hans Christoph Bittner, Formgebungsberater des Fachverbandes Tischler NRW
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