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Mondholz

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Mondholz

Nacht war es im Hamburger Staatsforst Klövensteen. Schwarze Wolken schoben sich vor den Mond, als unzählige dunkle Gestalten durch das Unterholz stapften. Unter einer Lärche versammelte man sich, murmelte noch einige dumpfe Worte, dann sprang die Motorsäge an. Laut kreischend nagten sich die Zähne in den Baum, tiefer und tiefer fraßen sie sich, bis das Holz ächzend brach. Lächelnd schauten sich Knut Liedtke und Peter Thomsen, Dozenten der Tischler-Meisterschule-Nord, Pinneberg, an: Das Mondholz war geschlagen.

Begonnen hatte die ganze Geschichte mit dem Buch „Vom richtigen Zeitpunkt“ von J. Paungger und T. Poppe: Holz, am 1. März geschlagen, brenne nicht, stand darin. Und da es, nach Sonnenuntergang geschlagen, besonders den Flammen widerstehen sollte, entschieden sich die beiden für eine Nacht- und Nebelaktion. In dem Buch „Dich sah ich wachsen“, berichtet der Autor Erwin Thoma von einem alten, mit Lärche ausgekleideten Kamin, der über Jahre benutzt wurde und in dem das Holz noch unversehrt war … also sollte es Lärchenholz sein. Damit auch ein Anteil Kernholz vorhanden ist, entschied man sich für eine 60- bis 70-jährige Lärche.

Gesagt – Getan! Am 1. März um 18 Uhr machten sich der zuständige Revierförster, die beiden Dozenten, Meisterschüler sowie die örtliche Presse und ein Filmteam auf in den Wald. Und unter dem freundlichen Licht des abnehmenden Mondes, fällte man den vorher ausgewählten Baum.
Viele Wochen später wurden in der Werkstatt der Meisterschule das Brett einer „konventionell“ geschlagenen Lärche und ein Brett der „Mondholz“-Lärche gleichzeitig mit einem Bunsenbrenner befeuert. Gleiche Holzstärke (10 mm), gleiche Holzfeuchte (12 %), exakt gleiche Bedingungen. Und das, woran eigentlich niemand so recht geglaubt hatte, geschah: Nach 14 Minuten und 40 Sekunden brannte das „konventionelle“ Lärchenbrett lichterloh, während das „Mondholz“ auf der Brandstelle zwar verkohlte, aber auch nach 60 Minuten noch nicht durchgebrannt war. Peter Thomsen, von der Fernsehreporterin nach möglichen Erklärungen gefragt, zuckte nur die Schultern: „Neee, weiß ich auch nicht. Es gibt einfach Dinge zwischen Himmel und Erde … die kann niemand erklären.“
Literaturhinweis:
Dich sah ich wachsen von Erwin Thoma – geb., 205 S. m. Abb., 8 Farbtaf., 4. Aufl., 1998, 39,80 DM, ISBN 3-901727-00-0, Edition Grüne Erde, A-4644 Scharnstein.
Renovieren, Hausbau, Holzverarbeitung zum richtigen Zeitpunkt. – Der Mondplaner bis zum Jahr 2000 von Johanna Paungger, Thomas Poppe – 264 S. m. zahlr. Illustr., geb. 39,80 DM, ISBN 3-442-30727-9, 1996, Goldmann. o
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