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„Politik kaum handwerkerfreundlich“

TSD-Mitgliederversammlung
„Politik kaum handwerkerfreundlich“

„Politik kaum handwerkerfreundlich“
Ideen-Expo 2019: Am Stand des Tischler- und Schreinerhandwerks. Foto: TSD

Äußerst beunruhigt zeigte sich TSD-Präsident Thomas Radermacher trotz der anhaltend starken Binnenkonjunktur anlässlich der TSD-Sommermitgliederversammlung in Hannover. Ein brandaktuelles Beispiel dafür, dass der Gesetzgeber bei der Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik in den vergangenen Jahren nahezu zielsicher an den Interessen des handwerklichen Mittelstands vorbeireguliere, sei die Mindestausbildungsvergütung.

Sinkende Ausbildungsbereitschaft befürchtet

„Eingriffe des Staates in die Tarifautonomie halte ich für ausgesprochen schädlich“, argumentierte Radermacher. Obgleich der Gesetzentwurf einen Tarifvorrang vorsieht und das Tischler- und Schreinerhandwerk bereits heute über dem Mindestsatz liegt, hält er den Ansatz für zu kurz gegriffen. Vor allem die vermutete Absicht, zukünftig alle Ausbildungsvergütungen – gleich welcher Branche – zur Festsetzung der Mindestvergütung heranzuziehen, berge immense Risiken.

So stehe zu befürchten, dass die Sätze im Handwerk dann stärker steigen, als es wirtschaftlich zumutbar sei. Dies hätte zur Folge, dass die Ausbildungsbereitschaft in den Gewerken spürbar sinke. Damit säge die Politik an einem der stabilsten Äste in puncto Fachkräftesicherung und scheine zu verkennen, dass die dabei entstehenden Schäden unter Umständen irreversibel sind.

„Master oder Bachelor unnötig“

Auch die begriffliche Ergänzung des Meistertitels lehnt Radermacher ab: „Der Tischler-/Schreinermeister ist und bleibt unser wichtigster Berufstitel, der auch international bekannt ist. Die Ergänzungen mit Master oder Bachelor sind unnötig. Völlig abwegig ist der Vorschlag des Bundesrats, die international unbekannten Bezeichnungen ‚Junior‘ und ‚Senior Professional‘ zu verwenden. All diese Begriffe bringen keine Gleichberechtigung von akademischer und beruflicher Ausbildung. Reden wir doch lieber über staatliche finanzielle Förderungen, die echte Anreize schaffen.“

Gut aufgestellt

Auch wenn die Politik gegenwärtig kaum als handwerkerfreundlich bezeichnet werden könne, sieht sich die Innungsorganisation als Interessenvertretung des Tischler- und Schreinerhandwerks gut aufgestellt. Sehr zufrieden zeigten sich die Delegierten beispielsweise mit dem Branchenauftritt zur Ligna.

Darauf aufbauend will die Innungsorganisation ihre Errungenschaften weiterentwickeln und ausbauen. So wird in den kommenden Wochen die TSD-Fachschriftenreihe um eine Montageschrift für Fenster und Außentüren im Bestand erweitert, die ÜLU-Unterweisungspläne werden bedarfsgerecht aktualisiert und die erfolgreiche TSD-Nachwuchskampagne wird sinnvoll modernisiert.

Außerdem stehe mit der „Neuvermeisterung“ des Bestattergewerbes eine sehr anspruchsvolle politische Aufgabe auf dem Programm, bei der die Bundesfachgruppe Bestatter – die sich für die Interessen des Tischler- und Schreinerhandwerks starkmacht – auf Seiten der Pro-Meisterverbände etwa 95 % der organisierten Betriebe vertritt.

Übergeordnetes Ziel bleibe zudem der Bürokratieabbau, der neben der politischen Arbeit – zum Beispiel beim Elektro- und Elektronikgerätegesetz, beim Gebäudeenergiegesetz, beim AGB-Recht als kleinste „Rechtsschutzversicherung“ des Gewerks oder bei der Tachografenpflicht – höchste Priorität genieße.

Mit dem Besuch der Ideen-Expo 2019 fand die Mitgliederversammlung ihren Abschluss. Die Mitmachmesse, die alle zwei Jahre weit über 300 000 Schüler begeistert, gibt einen Einblick in naturwissenschaftliche und technische Berufe. Das Tischler- und Schreinerhandwerk wurde unter anderem durch Meister und Azubis aus der niedersächsischen Landesinnungsorganisation vertreten. (bs/Quelle: TSD)

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