Handwerksbetriebe in NRW, die Flüchtlingen mit guter Bleibeperspektive im Rahmen eines zwei- bis dreiwöchigen Praktikums ihren Betrieb und den Beruf sowie die Qualifizierungs- und Beschäftigungschancen in ihrem Handwerk zeigen möchten, steht online ein neuer Service des Westdeutschen Handwerkskammertages zur Verfügung.
Unter dem Motto „ Integrationsbetrieb.Handwerk.“ bietet die Initiative zusammen mit verschiedener Partner auch Schreinern und Tischlern die Möglichkeit, mit wenigen Einträgen ihr Praktikumsangebot für Flüchtlinge platzieren. Auf www.iq-netzwerk-nrw.de/integrationsbetrieb können sie zum einen jungen Menschen eine Chance zum praxisnahen Einstieg in eine Ausbildung oder ein qualifiziertes Beschäftigungsverhältnis bieten und zum anderen neue Fachkräfte gewinnen.
So funktionierts
Die auf der Internetseite eingetragenen Betriebsdaten stehen Beraterinnen und Beratern in insgesamt 30 Integration Points (Aufbau bis März 2016) der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit sowie weiteren Partnern des IQ-Netzwerks NRW zur Verfügung, die sich in der Flüchtlingsberatung und Arbeitsmarktintegration engagieren.
Auf diese Weise kann einerseits im Vorfeld die Berechtigung zur Absolvierung eines Praktikums geklärt werden und andererseits findet eine vorbereitende Beratung und gezielte Vermittlung ins Praktikum statt.
Und was, wenn ich nicht mehr möchte?
Zur weiteren Kontrolle der online eingegebenen Daten zum Praktikumsangebot, steht folgendes auf der Webseite: „Nachdem Sie Ihren Eintrag bestätigt haben, senden wir Ihnen per E-Mail einen persönlichen Link zu, mit dem Sie Ihre Daten jederzeit und ohne Angabe von Gründen selbst ändern oder auch löschen können. Kosten entstehen Ihnen selbstverständlich keine.“
Wer darf mitmachen?
Um die Qualität des Praktikums zu sichern, sind nur Betriebe zur Eintragung berechtigt, die einerseits Mitglied einer Handwerkskammer in NRW sind und andererseits eine Ausbildungsberechtigung besitzen. Außerdem ist die Praktikumszeit auf maximal drei Wochen begrenzt.
Was geschieht im Anschluss?
Nach dieser Zeit sind (in Absprache mit der jeweils zuständigen Arbeitsverwaltung und mit Unterstützung weiterer Akteure und Förderprogramme) anschließende Schritte in Richtung Beschäftigung, Ausbildung sowie Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen oder sprachliche und berufsfachliche Qualifizierungswege möglich.
Wer steht hinter dem Programmm?
Die Schirmherrschaft der Praktikumsinitiative für Flüchtlinge des IQ Netzwerks NRW haben Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, sowie Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, übernommen.
Koordiniert wird das IQ Netzwerk NRW seitens des Westdeutschen Handwerkskammertages in Düsseldorf, der Dachorganisation der Handwerkskammern in NRW.
Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung“ zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Es wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).
Ziel der Initiative
Hans Peter Wollseifer: „Damit Arbeitsmarktintegration gelingt, sollten wir so früh und so individuell wie möglich diejenigen zusammenbringen, die letztlich den Erfolg in der Hand haben: Menschen, die eine gute Perspektive mehr als nur verdient haben und Betriebe des Handwerks, die motivierte Fachkräfte brauchen. “
Gute Chancen für alle Beteiligten
„Der Aufbau der geplanten insgesamt 30 Integration Points in NRW soll im März 2016 abgeschlossen sein. Hier arbeiten geschulte Teams aus unseren Jobcentern, Arbeitsagenturen, aus kommunalen Ausländerbehörden sowie Experten zum Thema berufliche Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen zusammen. Gerade hierfür ist die Datenbank und die Initiative ‚Integrationsbetrieb.Handwerk.’ eine wertvolle Unterstützung. Ein Engagement, dem hoffentlich viele Betriebe folgen und sich online registrieren oder auch bei Bedarf direkt auf die Integration Points und Arbeitgeberservices der Bundesagentur für Arbeit in NRW zugehen“, ruft Christiane Schönefeld zum Mitmachen auf. (mh)
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