Der seit vielen Jahren anhaltende positive wirtschaftliche Trend im bayerischen Schreinerhandwerk hat sich auch im Frühjahr 2019 fortgesetzt, so der Fachverband Schreinerhandwerk Bayern (FSH). Aktuell meldet ein Großteil der Betriebe eine weiterhin gute Auftragslage: Gegenüber dem Frühjahr 2018 ist der schon damals sehr hohe Wert der Auftragsreichweite von 8,3 Wochen im Gesamtdurchschnitt über alle Betriebe nochmals deutlich auf nun 9,3 Wochen gestiegen. Bei Betrieben mit elf bis 20 Mitarbeitern liegt sie sogar bei 11,0 Wochen.
Fensterbauer liegen vorn
Bei den Auftragsreichweiten der Innenausbau-, der Fensterbau- und der Mischbetriebe ist eine spürbare Steigerung gegenüber dem Vorjahr festzustellen. Die Fensterbaubetriebe melden mit 9,9 Wochen wieder die größte Auftragsreichweite (Vorjahr 8,4 Wochen). Aber auch die Innenausbauunternehmen verzeichnen sehr gute 9,5 Wochen. Sie konnten dabei jedoch ihren Spitzenplatz vom Vorjahr (8,8 Wochen) nicht verteidigen.
Vorsichtige Umsatzprognose
Die Ertragslage hat sich gegenüber dem Vorjahr noch einmal deutlich verbessert: Fast 52 % der Betriebe sehen diese positiv und bewerten sie mit der Note „sehr gut“ und „gut“ (Vorjahr 48 %).
Die Betriebe werden anhand einer sechsteiligen Notenskala auch nach ihrer Umsatzprognose für die nächsten sechs Monate befragt. Der bayernweite Optimismus der vergangenen Jahre hat sich im Frühjahr 2019 spürbar abgeschwächt, auch wenn die Mehrheit der Unternehmen noch hoffnungsvoll in die Zukunft blickt. Der Anteil der Betriebe, die eine sehr gute bzw. gute Umsatzprognose abgeben, hat sich massiv um mehr als 9 Prozentpunkte verringert und beträgt nun 53,7 % (Vorjahr 63,0 %).
Mehr Einstellungen geplant
Positiv bewerten die Betriebe die Entwicklung des Personalstandes. Im Bayerndurchschnitt haben 16,2 % der Betriebe die Absicht, im Jahr 2019 zusätzliches Personal einzustellen. Damit ist auch dieser Wert gegenüber den Vorjahren erneut gestiegen. Allerdings ist der Anteil der Betriebe, die Entlassungen planen, ebenfalls leicht gestiegen. Bei den Fensterbaubetrieben wollen 19,7 % zusätzliches Personal einstellen, mehr als bei Innenausbau- oder Mischbetrieben (14,9 % bzw. 16,5 %).
Geringere Ausbildungsbereitschaft
Der Mangel an Fachkräften schlägt sich inzwischen auch in der Ausbildungsbereitschaft der Betriebe nieder. 16,3 % der Unternehmen planen im Jahr 2019 die Anzahl ihrer Lehrlinge zu erhöhen (Vorjahr 17,5 %). Dieser grundsätzlich sehr positive Trend wird jedoch deutlich abgeschwächt, denn 10,9 % der Betriebe (Vorjahr 10,3 %) kündigen parallel dazu an, ihre Ausbildungsplätze zu verringern.
Unter dem Strich ist damit zwar eine leichte Steigerung der Ausbildungsplatzzahlen zu erwarten, es ist jedoch zu befürchten, dass diese Erhöhung noch lange nicht für eine spürbare Verringerung des Fachkräftemangels – und damit der Existenzsicherung zahlreicher Betriebe – ausreichen wird. (bs/Quelle: FSH Bayern)