Der Londoner Büropavillion „Shoffice“, eine Mischung aus Geräteschuppen und Büroraum (Shed + Office), ist ein Gemeinschaftsprojekt von Platform 5 Architects, dem Ingenieurbüro Morph Structures und dem Bauunternehmen Millimetre. In den Kleinen Gebäude aus Amerikanischer Weißeiche (American White Oak) lässt es sich konzentriert arbeiten, nachdenken… oder einfach nur sein.
Wie eine große Muschel „schraubt“ sich auf der Rückseite eines Reihenhauses aus den 1950er Jahren im Londoner Stadtteil St. John’s Wood Holz-Konstruktion in den Garten hinein. Sie schützt eine gläserne Bürozelle, die nur mit einem Schreibtisch und einem schmalen Regal versehen ist. Sie bietet im Freien eine überdachte Abstellfläche und läuft in sanftem Schwung zu einer einladenden Holzterrasse aus. Zwei ins Dach eingeschnittene „Skylights“ lassen zusätzlich Licht herein und leiten es direkt auf die Arbeitsfläche.
Aufbau und Fertigung
Der Baukörper besteht aus mehreren „Schichten“: dem leichten Tragskelett der schützenden Muschel, der Holzverkleidung (außen wie innen) und schließlich dem Mobiliar, das frei auskragend aus der Wand herauszuwachsen scheint.
Das Gebäude kommt ohne große Fundamente aus, denn sein Eigengewicht ist gering. Daher konnte es auch problemlos im Werk vorgefertigt, in wenigen Einzelteilen durch das schmale Wohnhaus auf die Baustelle transportiert und in kurzer Zeit dort im Garten errichtet werden. Die Vorfabrikation ist außerdem für die akkurate Ausbildung der Einzelelemente verantwortlich.
Baumaterial für innen und außen
Die geschwungene Attika wurde aus feiner, dampfgebogener Amerikanische Weißeiche gefertigt. „Um die außergewöhnliche Form des Shoffice umsetzen zu können, benötigten wir einen Baustoff, der sowohl im Außen- wie auch im Innenbereich funktioniert und sich für Dach, Wand und Bodenbekleidung gleichermaßen eignet. American White Oak war perfekt für all diese Anforderungen und darum für uns das ideale Material“, erklärt Patrick Mitchell von Platform 5.
Während die unbehandelte Außenhülle des „Shoffice“ Wind und Wetter ausgesetzt ist und mit der Zeit eine silbrig-graue Farbe annehmen wird, sind die Innenflächen des kleinen Bauwerks als geölte Nut- und Feder-Verbindung ausgeführt.
Schreibtisch und Regale bestehen aus Sperrholz mit einem Weißeiche-Furnier, wobei die Kanten aus Massivholz bestehen. Sie komplettieren den Entwurf zu einem „Gesamtkunstwerk wie aus einem Guss“.
(mh / Quelle: IDE/Pro Publica)
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