Einen spannenden Gestaltungsansatz hat Alexander Cedric Jungbluth (Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Reichenberg-Weiss, Neukirchen-Vluyn) für sein Gesellenstück gewählt, mit dem er beim NRW-Landeswettbewerb „Die Gute Form 2021“ den ersten Preis erreicht hat: Seine Buchsäule besteht aus dünnem, mit Nussbaum furnierten Sperrholz, das sich durch zwei geknöpfte Ledergurte unter Spannung gegen einige Böden aus Kernleder beweglich und doch stabil zu einem Regal verbindet.
Künstlerisch anmutende Stele
„Tegumentum“ hat Franca Hahn (Platz 2) ihr Gesellenstück nach dem lateinischen Begriff für „Schutz und Abdeckung“ benannt. Die junge Tischlerin aus Würselen (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Mainz, Aachen) hat eine künstlerisch anmutende, schmale Stele gefertigt, die aus einem mit Aquarellpapier beschichteten, offenen Sockel und einem Aufsatz besteht, der mit kunstvoll gefügtem Furnier aus Ahorn und Nussbaum belegt ist. Dieser Aufsatz ist durch einen verdeckten Seilzug stufenlos und selbsthaltend in der Höhe verschiebbar und öffnet so ein kleines Fach.
Highboard mit Vögeln
Auf dem dritten Platz landete Luisa Kiel aus Minden mit ihrem Gesellenstück „Der Schwarm“. Das Highboard hat die junge Tischlergesellin (Ausbildungsbetrieb: Möbeltischlerei Fabry, Hille) auf ein spitz zulaufend gestaltetes Gestell aus massivem Nussbaum gesetzt, das den aufliegenden, schlichten Korpus auch seitlich einfasst. Ein besonderes Gestaltungselement bilden die stilisierten Vögel, die auf dem blaugrau lackierten Korpus drapiert sind – die dunkel abgesetzten dienen als Griff.
Insgesamt waren in diesem Jahr 42 Gesellinnen und Gesellen mit ihren Stücken bei dem Wettbewerb auf Landesebene vertreten. Vergeben wurde erstmals ein Publikumspreis. Außerdem zeichnete die Jury drei weitere Stücke mit Belobigungen aus. Ausgestellt wurden die Möbel Mitte November auf dem Stand des Fachverbandes Tischler NRW im Rahmen der Messe „Mode Heim Handwerk“ in Essen. (bs)