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Stagnation für 2021 erwartet

Fenster- und Türenmarkt Deutschland/Europa
Stagnation für 2021 erwartet

Stagnation für 2021 erwartet
Die führenden Branchenverbände sehen für den deutschen Fenster- und Türenmarkt eine gute Entwicklung in 2020 und erwartete Stagnation für 2021. Foto: VFF, BF, FVSB, pro-K

Mit gleich drei umfangreichen Studien bot die Online-Fachtagung Statistik und Markt des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) am 4. Mai 2021 tiefe Einblicke in den deutschen Fenstermarkt sowie in die europäischen Fenstermärkte.

Laut einer aktuellen Studie führender Branchenverbände verschiebt sich 2021 der Fensterabsatz in Deutschland in den Bereich Wohnbau und wird voraussichtlich um 2,2 % auf 10,2 Mio. verkaufte Fenstereinheiten zulegen. Beim Nichtwohnbau werde es dagegen einen Rückgang von 4,4 % auf 5,1 Mio. Einheiten geben. Mit insgesamt 15,3 Mio. Fenstereinheiten in 2021 verbleibe der erwartete Gesamtabsatz damit nahezu unverändert auf Vorjahresniveau, so die in Zusammenarbeit mit der Heinze GmbH erstellte Prognose.

„Das vergangene Jahr konnte deutlich erfreulicher als noch im Oktober geschätzt mit einem Plus von 3,5 % gegenüber 2019 abgeschlossen werden. Angesichts der weltweiten wirtschaftlichen Verwerfungen der Corona-Pandemie ist der deutsche Fenstermarkt bisher gut durch die Krise gekommen“, fasst Frank Lange zusammen, Geschäftsführer des Verbandes Fenster und Fassade (VFF). „Besonders im Modernisierungsbereich fiel das Wachstum mit 4,1 % deutlich besser aus als in den Vorjahren. Die staatlichen Förderungen im Rahmen des Klimaschutzgesetzes haben hier positive Wirkungen gezeigt.“

Für das laufende Jahr prognostiziert die Studie auf dem Fenstermarkt im Neubau ein Minus von 1,6 %, bei der Modernisierung wird mit einem weiteren Plus von 1,0 % gerechnet. „Den Grund für den insgesamt stagnierenden Markt in diesem Jahr sehen wir in den erwarteten Neubaurückgängen im Nichtwohnbau“, erklärt Ralf Olsen, Hauptgeschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e. V. aus Frankfurt am Main. „Hier rechnen wir für 2021 mit einem Rückgang von 7,4 % auf 2,8 Mio. Fenstereinheiten.“ Für 2022 erwartet man, dass der Gesamtmarkt wieder um 1,9 % auf dann 15,6 Mio. Fenstereinheiten (FE) wächst. Hier soll neben dem Wohnbaubereich (+2,5%) auch der Nichtwohnbau wieder leicht um 0,6% zunehmen.

Dies spiegelt sich auch in den Prognosen zu den Baugenehmigungen wider. In 2021 wird im Wohnbau eine Belebung um +3,1 % erwartet. Im Nicht-Wohnbau ist dagegen mit einem deutlichen Einbruch von -8,3 % zu rechnen. Hier zeige sich deutlich der in 2021 verlagerte „Corona-Effekt“.

„Bei den Rahmenmaterialien erwarten wir keine großen Veränderungen der Marktanteile“, so Holger Koch, stellv. Geschäftsführer Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie. „Nach wie vor sind Kunststofffenster mit rund 8,8 Mio. Stück (58 %) der Marktführer, da sie sowohl bei der Sanierung als auch im Wohnungsbau sehr gefragt sind.“ Metallfenster auf dem zweiten Platz werden aller Voraussicht nach auch nächstes Jahr mit rund 2,8 Mio. Stück 18 % des Fenstermarktes in Deutschland ausmachen, Holzfenster circa 15 % und Metall-Holzmodelle 9 %.

Außentürenmarkt

Ähnlich zum Fenstermarkt entwickelt sich auch der Absatz von Außentüren. „2021 werden in Deutschland rund 1,53 Mio. Außentüren verkauft, 2020 waren es rund 1,52 Mio. Stück. Dies entspricht einer Steigerung um rund 0,9 % und spiegelt die geringeren Zuwächse im Ein- und Zweifamilienhausbau wider“, so Koch. Für 2022 werden dem Wohnneubau 2,6 % Steigerung zugetraut, dem Nichtwohnbau bescheidene 0,8 %.

Wie auf dem Fenstermarkt werden auch bei den Außentüren in 2021 die Marktanteile der Rahmenmaterialien nahezu konstant bleiben: Türen aus Aluminium können sich mit einem Marktanteil von 32,2 % fast auf Augenhöhe mit Kunststofftüren mit 32,9 % behaupten. Jede vierte Außentür in Deutschland, rund 25,5 %, wird 2021 aus Holz gefertigt.

„Unsere Branche ist bisher vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Krise gekommen“, fasst Jochen Grönegräs abschließend zusammen, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF). „Der deutsche Fenster- und Haustürenmarkt entwickelte sich in den vergangenen Jahren positiv und wir blicken optimistisch in die Zukunft. Im Neubau sind allein über 700.000 genehmigte, aber noch nicht gebaute Wohneinheiten abzuarbeiten. Und die weiter steigende Bedeutung der Energieeffizienz bietet auch für die Sanierung gute Rahmenbedingungen.“

Fenster- und Haustürenproduktion in Deutschland sowie die Pro-duktions-, Import- und Exportmengen 2020/21

Die von Martin Langen (B + L Markdaten GmbH) vorgestellten Produktions- sowie Import- und Exportmengen von Fenstern und Haustüren zeigen, dass der Importdruck durch polnische Fenster aufgrund des stark expandierenden polnischen Binnenmarktes nicht weiter zunimmt – möglicherweise ist damit insgesamt für den Import der Höhepunkt überschritten. Für 2020 ermittelte Langen ein Produktionsplus von 3,0 % der deutschen Fensterhersteller (auf über 12,3 Mio. Fenstereinheiten). Ihre wichtigsten Exportmärkte sind die Schweiz, Frankreich, Österreich, die Niederlande und Italien. Wie in Deutschland divergieren dort gegenwärtig die positive Entwicklung im Wohnbau und die rückläufige Tendenz im Nichtwohnbau. Und auch ebenfalls wie in Deutschland wird diese Delle im Nichtwohnbau schon bald wieder überwunden sein.

Überblick über die europäischen Fenstermärkte

Den europäischen Markt erläuterte Prof. Dr. Dirk Hass vom KIM Künzelsauer Institut für Marketing an der Hochschule Heilbronn. Seine Studie ermittelte die wichtigsten Kennzahlen der 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie des Vereinigten Königreichs, der Schweiz und der Ukraine. Für die EU ermittelte er einen Rückgang um 3,0 % für 2020. In Europa ist der deutsche Fenstermarkt laut der KIM-Studie derjenige mit der besten Entwicklung. (sk)

www.window.de

www.bundesverband-flachglas.de

www.fvsb.de

www.pro-kunststoff.de

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