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Stilgerecht restauriert Praxiswissen: Historische Fenster

Buchtipp
Stilgerecht restauriert Praxiswissen: Historische Fenster

Fenster im Baudenkmal – so der Titel zweier interessanter Bücher, die sich mit denkmalpflegerischen Aspekten zum Erhalt und Ersatz historischer Fenster auseinandersetzen.

Herausforderung für die Sanierer
Der erste Band “Fenster im Baudenkmal 1996” beinhaltet Beiträge der PaXclassic-Fachtagung anlässlich der “denkmal ’96”. In ihm geht es um die Bedeutung und Entwicklung von Farbe, Glas und Beschlägen historischer Fenster. Bei der Kostenschätzung anstehender Projekte hilft ein Maßnahmenkatalog zur Renovierung in Verbindung mit der Zeitdaten-Auswertung bereits realisierter Projekte. Neben diversen weiteren Themen gibt das Buch auch Antworten auf die Fragen wie “Müssen moderne Normen immer beachtet werden?” oder “Muss eine Regenschiene sein?”
Das zwischen 1880 und 1890 erbaute Haus an der alten Heerstraße nach Magdeburg wurde als dreigeschossiger Wohnbau errichtet. Malereien an Decken und Wänden sowie Stuckornamente erwecken im Innern einen herrschaftlichen Eindruck. Die Fassade ist mit Säulen und Pilastern aufwendig gegliedert. Auffällig sind ein deutlich abgesetzter Balkon sowie eine Durchfahrt in den Innenhof. Besonders diese Fassade mit Traufgesims, der Eingangsbereich mit Treppenhaus und die Wohnungseingänge sind erhaltenswert. Eine zusätzliche Herausforderung für die Sanierer stellten die relativ kleinen braunen Holzfenster dar, die mit schmalen, verzierten Rahmen, Sprossen und Kämpfer versehen sind. Für sie galt es, eine Lösung mit ebenso schmalen Rahmenansichten zu finden, die zugleich dem Denkmalschutz und den modernen Anforderungen an Wohnkomfort und Haltbarkeit genügt.
Auch der zweite Band “Fenster im Baudenkmal 98”, er enthält Beiträge der PaXclassic-Fachtagung anlässlich der “denkmal ’98”, setzt sich fundiert und praxisnah mit der Thematik auseinander. Es geht um die oftmals schwierige denkmalgerechte Rückführung oder auch die Besonderheiten der Fensterbaukultur zwischen 1840 und 1930 und heutigen Probleme beim Erhalt derartiger Konstruktionen. Darüber hinaus werden Lösungen für die denkmalgerechte Bestandsaufnahme, die Entwicklung von Sanierungskonzepten und schließlich eine beispielhafte Renovierung aufgezeigt. Im Kapitel “Fenster und Wärmeschutzverordnung” wird diskutiert, ob moderne Normen zu irreparablen Schäden im Altbau führen können und – falls neue Fenster für den Altbau in Frage kommen sollten – wie man moderne Konstruktionen auf ihre Qualität und Gebrauchstauglichkeit prüfen kann.
Moderne Materialien in altem Gewand
Fenster im Baudenkmal 1996: Hardcover, 102 Seiten mit 97 farbigen und 30 S/W-Abbildungen, ISBN 3-931836-38-X, Lukas Verlag, Berlin, 1999, DM 29,80
Während die Denkmalschützer den Nachbau der alten, inzwischen maroden Holzfenster forderten, wünschte der Bauherr den Einbau moderner Kunststoff-Fenster. Sie sollten Schallschutz und leichte Pflege bieten und gleichzeitig das ursprüngliche Flair erhalten. Gemeinsam mit dem Duisburger Fensterbau-Unternehmen Heim & Haus GmbH fand der Profilhersteller Veka eine Lösung, die Denkmalschützer und Bauherrn gleichermaßen zufrieden stellte. Um die Denkmalschützer zu überzeugen, wurde aus der bewährten Softline-Profilserie ein Musterfenster gefertigt. Durch die Wahl des ursprünglichen Brauntons sowie die abgerundete, schlanke Form des Profils ließ sich der ursprüngliche Charakter der Originalfenster bewahren. Nach eingehender Prüfung stimmte die Behörde dem Einsatz von Kunststoff-Fenstern zu. Ein weiterer Grund für die positive Resonanz war sicherlich die Flexibilität des Systems: So konnten unterschiedliche Variationen produziert und verschiedene Beschlagarten integriert werden, beispielsweise Fenster ohne Zierelemente für die Hofseite oder mit verschiedenen Aufsatzelementen und Kapitellen für die Frontfassade. Die ursprünglichen Öffnungsmaße durften nicht verändert werden. Insgesamt wurden für das Objekt 35 in Größe und Konstruktion unterschiedliche Fenster hergestellt und eingesetzt. Sämtliche Fenster haben Laibungen in Stuck und daher unveränderbare Anschläge. Abgedichtet wurden die Blendrahmen nach außen mit Quellfugenband aus Gummi.
Fenster im Baudenkmal 1998: Hardcover, 200 Seiten, 215 farbige und 45 S/W-Abbildungen, ISBN 3-931836-39-8, Lukas Verlag, Berlin, 1999, DM 39,80 o
Zeitgemäßer Wohnkomfort
Die durch Sprossen und Kämpfer unterteilten Fenster wurden der Fassadengestaltung mit Stulpfenstern stilgerecht angepasst. Ein wichtiges Kriterium waren Zierleisten und -köpfe, die den ursprünglichen Elementen ebenfalls nachempfunden wurden. Für die Bewohner bringt der Einsatz der modernen Fenster Vorteile mit sich: Die Reinigung ist einfach, und regelmäßiges Nachstreichen – wie bei den Vorgängern erforderlich – entfällt.
Auf Grund der starkwandig ausgelegten, stahlverstärkten Vielkammer-Elemente setzen die Fenster Einbruchsversuchen erheblichen Widerstand entgegen – ein Pluspunkt vor allem für das Erdgeschoss. Die Mehrkammerprofile sorgen auch für die gute Wärmedämmung und bieten hervorragenden Schallschutz. So zeigten sich dann auch Denkmalschützer und Bauherr gleichermaßen zufrieden: Die Restauration mit den neuen Kunststoff-Fenstern unterstreicht den Charakter der Neorenaissance-Fassade und bietet gleichzeitig zeitgemäßen Wohnkomfort. o
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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