Unter dem Motto „sehen – begreifen – erleben“ starteten die bayerischen Innungsbetriebe am 8. und 9.11.1997 einen „Tag der offenen Tür“. Auf Wunsch der Innungsbetriebe wurde der „TdS“ erstmals an zwei Tagen, also Samstag und Sonntag durchgeführt. Zahlreiche Betriebsinhaber sahen sich in ihrer Forderung bestätigt, da der Sonntag in aller Regel der besucherstärkere Tag war.
LIM Arlt betonte, daß es nicht nur aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage immer wichtiger werde, sich offensiv am Markt zu präsentieren. Das Handwerk befinde sich in einem strukturellen Wandel. Der einzelne Betrieb stehe nicht nur mit seinen Kollegen in Konkurrenz, sondern auch das Produkt des Schreiners konkurriere mit allen übrigen Wünschen des Kunden. „Schließlich kann jeder sein Geld nur einmal ausgeben. Deshalb ist es entscheidend, daß unsere Betriebe die vielen Möglichkeiten des Schreinerhandwerks den Kunden persönlich vermitteln.“ so LIM Arlt. Am „Tag des Schreiners“ konnten die zahlreichen Besucher „live“ dabei sein und „erleben“, wie Schreinerprodukte entstehen. Die Palette reichte von der computergesteuerten Serienfertigung von Fenstern und Treppen bis hin zu hochwertigen, individuellen Innenausbauten, Küchen, Bädern oder Einzelmöbeln. Hier konnten die Betriebe zeigen, wie hoch der Qualifikations- und Qualitätsstandard im Schreinerhandwerk ist.
Daß am „Tag des Schreiners“ nicht nur die Produktionsmöglichkeiten demonstriert werden, sondern vor allem über das umfassende Dienstleistungsangebot des Schreinerhandwerks informiert wird, unterstrich der stellvertretende Landesinnungsmeister Schmid, im Fachverband Holz und Kunststoff Bayern verantwortlich für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit: „Gerade die Dienstleistungen werden zukünftig ein weiteres Standbein für unsere Betriebe darstellen“.
Die Nachfrage nach dem Naturwerkstoff Holz steigt deutlich. Viele interessierte Besucher fachsimpelten mit den Profis über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Holzarten, über die zahlreichen Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung, über ökologische Möbelproduktion und die Einsatzmöglichkeiten von Fertigprodukten u.v.m.
Die Betriebe bewiesen wiederum ihre Kreativität und entwickelten ein hohes Engagement bei der Ausrichtung der Veranstaltungen. Es gab beispielsweise Musikeinlagen, umfangreiche Kinderprogramme, Kooperationen mit Künstlern aus der Umgebung, und vieles mehr.
Es wurde aber auch wieder deutlich, daß neben der überregionalen Werbung des Fachverbands, den Anzeigen der Innungen sowie den erstmals landesweit ausgestrahlten Rundfunkspots, die persönliche Einladung an Kunden den größten Zulauf und letztlich auch Aufträge einbrachte.
So zeigten sich die bayerischen Schreiner hoch zufrieden mit dem Aktionswochenende, denn es kamen wieder weit mehr als 100 000 Besucher in die Betriebe. Der persönliche Kontakt zu potentiellen Kunden, der Abbau der Hemmschwelle zu einem Meisterbetrieb zu gehen wird durch derartige Veranstaltungen gefördert.
„1998 sind wir wieder dabei!“, so das Echo aus den Innungen.
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