Die Bundesregierung hat am Mittwoch, den 3. Dezember, den „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“ (NAPE) sowie ein Klimaschutzprogramm verabschiedet, um die Klimaziele bis 2020 doch noch zu erreichen.
Der Bundesverband Flachglas (BF) und der Verband Fenster + Fassade (VFF) begrüßen diese Maßnahmen. „Der Beschluss lässt die dringend notwendige Umsetzung der Klimaschutzziele wieder in erreichbare Nähe rücken“, so die Geschäftsführer Jochen Grönegräs (BF) und Ulrich Tschorn (VFF). Zahlreiche Gespräche von VFF und BF mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) und weiteren hochkarätigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft hätten letztendlich den gewünschten Erfolg gebracht: Das Thema „Energieeffizienz im Gebäudebereich“ steht wieder ganz oben auf der politischen Agenda. „Endlich wurde diesem für die Zukunft so wichtigen Thema wieder der Stellenwert eingeräumt, den es verdient hat“, so die Grönegräs und Tschorn weiter.
Wesentliche Inhalte des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE)
Zu den zentralen Sofortmaßnahmen des Aktionsplans zählt zunächst die Einführung der steuerlichen Förderung von energetische Gebäudesanierungen – mit einem Volumen von einer Milliarde Euro jährlich. Die Förderung gilt ab 2015 über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren. „Gefördert werden Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Einsatz erneuerbarer Wärmeenergie in Wohngebäuden. Die steuerliche Abschreibung orientiert sich an den Vorgaben der KfW“, erklärt Tschorn. Diese Förderung kann sowohl für selbstgenutztes als auch vermietetes Wohneigentum in Anspruch genommen werden, muss aber auf die Mieter umgelegt werden. Jochen Grönegräs ergänzt: „Die Förderung betrifft sowohl Einzel- als auch Gesamtmaßnahmen – ein wichtiges Signal für Modernisierer.“
Auch die Gebäudesanierungsprogramme für den Nichtwohnbau werden im Rahmen des NAPE ausgeweitet – um 200 Millionen Euro auf künftig zwei Milliarden Euro jährlich. Neu ist hier der Förderstandard „Effizienzhaus Plus“ inklusive Beratung für Sanierung und Neubau von Gewerbegebäuden und Gebäuden kommunaler und sozialer Einrichtungen. Doch auch im Wohnbau gibt es Neuerungen: Unter anderem sollen Wohnungseigentümergemeinschaften durch Kredit- und Zuschussförderung gefördert werden.
„Alles in allem kann man sagen, dass der Senkung des Energieverbrauchs in Zukunft eine ganz entscheidende Rolle zukommt. Der vorliegende Kabinettsbeschluss enthält dafür alle wichtigen und richtigen Instrumente. Nur so können die beschlossenen Klimaschutzziele erreicht werden. Die beste Energieeinsparung ist es, Energie gar nicht erst zu verbrauchen. Und da spielt der Gebäudebestand hier zu Lande eine ganz entscheidende Rolle“, so die Verbandsgeschäftsführer abschließend. (nr)
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