Kann man musikalisches Interesse mit einem Studium des Holzingenieurwesens verbinden? Für Theresa Jensch liegt das ganz klar auf der Hand: Die Studentin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) baut ein Tenorsaxophon aus Holz. Einen ersten Prototyp brachte sie bereits zum Klingen – jetzt steht die Integration der Mechanik, also der metallischen Teile wie die Klappen, die Säulchen und das Gestänge, an, wofür sie Unterstützung sucht.
Bisher zwei Töne
In ihrem Forschungsprojekt möchte Jensch ergründen, wie das Instrument physikalisch funktioniert, und sich dieses Wissen beim Bau einer Holzvariante erschließen. Zwei hölzerne Prototypen hat sie bereits gefertigt und auf einem von ihnen kann sie zwei Töne im Abstand einer Oktave erzeugen. „Die Töne klingen weicher als bei der Metallvariante“, beobachtet die Studentin, die selbst Tenorsaxophon spielt. Im nächsten Schritt will sie nun die Mechanik integrieren, womit das Fräsen von passenden Löchern verbunden ist: „Mein Ziel ist es, das Holzsaxophon so zu fertigen, dass die Intonation der ursprünglichen Bauweise aus Metall entspricht und das Instrument im selben Maße wie das Original musikalisch einsetzbar ist. Es soll im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten harmonieren.“
Obstgehölze statt Tropenholz
Auf dem deutschen Markt gibt es derzeit noch kein Holztenorsaxophon, das diesem Qualitätsanspruch entspricht. Bekannt sind der Studentin hingegen Holzaltsaxophone, die ohne Klappen spielbar sind. „Im außereuropäischen Raum werden die meisten Holzsaxophone aus Tropenhölzern gefertigt“, sagt Jensch, die für ihre Prototypen bisher Nadelholz verwendet. Wenn der erste spielbare Prototyp steht, sollen einheimische Hölzer mit einer möglichst hohen Dichte wie z.B. Obstgehölze verwendet werden.
Aktuell ist die angehende Holztechnikerin an der Zusammenarbeit mit erfahrenen Instrumentenbauern interessiert, die Lust haben, sie bei ihrem Projekt zu unterstützen. Nach der Fertigung der Löcher, die im Sommer realisiert werden soll, sucht sie jemanden, der beim Anbau der Mechanik behilflich ist. (bs/Quelle: HNEE)
Wer Theresa Jensch unterstützen will, kann sich per Mail mit ihr in Verbindung setzen: theresa.jensch@hnee.de