Zehn Vorschläge für mehr Energieeffizienz im Gebäudebereich hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) erarbeitet. Damit wollen die Verantwortlichen Anreizstrukturen schaffen und das Thema der Energieeffizienz wieder stärker in den Fokus rücken.
Die Energiewende, aktuell eines der wichtigsten Projekte in Deutschland, laufe Gefahr, zu einer reinen Stromwende zu verkommen, so ein Statement aus der Handwerkskammer Oberfranken. Die aktuelle Diskussion reduziere sich häufig nur darauf, wie der wegfallende Atomstrom zu ersetzen sei, und lasse wichtige Themen, vor allem das der Energieeffizienz, oft außer Acht.
Der Zehn-Punkte-Plan beinhaltet Lösungsansätze, um die Anreizstrukturen für Energieeffizienzmaßnahmen zu verstärken und weiterzuentwickeln, Hemmnisse abzubauen die energetische Sanierungsrate zu beschleunigen. Ziel ist es, der Steigerung der Energieeffizienz als zweiter Säule der Energiewende eine herausragende Bedeutung zukommen zu lassen.
Folgende zehn Punkte schlägt das Handwerk vor:
- 1. Ohne steuerliche Absetzbarkeit wird die Energiewende nicht gelingen
- 2. KfW-Förderung langfristig ausbauen und vereinfachen
- 3. Kurzfristig Regeln für anschaffungsnahen Aufwand lockern
- 4. Modernisierungsumlage nicht investitionsfeindlich ausgestalten
- 5. Know-how der Energieberater uneingeschränkt nutzen
- 6. Überbürokratisierung bei den Umsetzern der Effizienzwende vermeiden
- 7. EnEV und EEWärmeG zusammenlegen
- 8. Energiedienstleistungsmärkte durch kleine und mittlere Handwerksunternehmen erschließen
- 9. Verlässlichkeit des Energieausweises für mehr Transparenz sichern
- 10. Anschluss- und Benutzungszwänge keinesfalls ausweiten
Diese Vorschläge wurden im ZDH-Ausschuss Wirtschaft, Energie und Umwelt erarbeitet. Maßgeblich beteiligt war Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken, ZDH-Vizepräsident und Vorsitzender des Ausschusses.
Thomas Koller, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, kommentiert den aktuellen Stand der Dinge wie folgt: „Für das Handwerk ist es nach wie vor vollkommen unverständlich, dass die steuerliche Anreizförderung von energetischen Gebäudesanierungen nicht Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden hat. Denn es ist das Instrument schlechthin, um den Sanierungsaktivitäten einen wirklich kräftigen Schwung zu geben. Aber es gibt auch zahlreiche weitere Stellschrauben, um der Senkung des Energieverbrauchs mehr Gewicht zu verleihen – und genau diese sind in diesem Papier aufgelistet.“ (nr)
Den Zehn-Punkte-Plan können Sie hier ganz am Ende der Seite herunterladen.
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