Informationsflut und nahezu permanente Ablenkung: Arbeitnehmer weltweit haben zunehmend Probleme damit, effizient zu arbeiten. Eine aktuelle Blitzumfrage zeigt, dass sich 42 Prozent der Deutschen am Arbeitsplatz nicht konzentrieren können. Laut Studie sind die größten Störfaktoren laute Gespräche, zu viele eingehende E-Mails, technische Probleme und Aktivitäten anderer in der Nähe des eigenen Arbeitsbereiches. Folgende zehn Tipps helfen, die Leistungsfähigkeit des Gehirns am Arbeitsplatz zu fördern. Einige sind weitverbreitet und wohlbekannt, andere hingegen überraschend …
1. Den Blick nach draußen schweifen lassen
Es ist kein Zufall, dass die besten Einfälle oft unter der Dusche, beim Autofahren oder Joggen entstehen. Schweifen die Gedanken ab, verarbeitet das Gehirn im Hintergrund Informationen und trägt zur Bildung neuer Aktivierungsmuster bei. Sich kurzzeitig von Problemen zu entfernen ist daher oftmals der beste Weg, diese zu lösen.
2. Ziele definieren
Um wirklich aufmerksam arbeiten zu können, muss das Gehirn wissen, wie sich der Rahmen einer Tätigkeit gestaltet. Aufgaben benötigen daher einen deutlichen Anfang und ein noch deutlicheres Ende, damit die geistigen Ressourcen bestmöglich eingeteilt werden können.
3. Eine To-do-Liste anfertigen
Können erledigte Aufgaben wortwörtlich abgehakt werden, aktiviert dies das innere Belohnungssystem und motiviert für nachfolgende Tätigkeiten. Dies erscheint vielleicht unbedeutend, das Gehirn sehnt sich jedoch geradezu nach diesen kleinen Belohnungen. Die Folge: weniger Stress.
4. Selbstgespräche führen
Statt konzentriert zu arbeiten, schweifen die Gedanken oft in die Ferne. Kleine Nebentätigkeiten wie Selbstgespräche oder Kritzeleien, helfen dabei, Ablenkungen auszublenden und so einen klaren Gedanken zu fassen.
5. Pausen einlegen
Die Kapazitäten des Gehirns sind begrenzt und daher wird es müde, wenn wir es überbeanspruchen. Sich länger als 45 Minuten vollständig auf eine Aufgabe zu fokussieren, ist für die meisten Menschen nahezu unmöglich. Wenn die Arbeit eingeteilt wird und immer wieder Pausen eingelegt werden, kann die Leistungsfähigkeit des Gehirns enorm steigen.
6. Nähe suchen
Die Aufmerksamkeit ist in hohem Maße davon abhängig, wie nah neuronale Reize sind. Neue Ideen lassen sich daher viel einfacher in Umgebungen entwickeln, in denen problemlose Kommunikation möglich ist, Augenkontakt gehalten und Informationen einfach geteilt werden können.
7. Tief durchatmen
Studien ergaben, dass die Gehirne von Menschen, die regelmäßig meditieren, eine überdurchschnittliche Gamma-Aktivität aufweisen, was auf starke Fokussierung und Konzentration hindeutet. Es muss jedoch nicht gleich eine umfassende Zazen-Meditation sein. Bereits regelmäßiges, tiefes Durchatmen kann hierbei schon einen großen Beitrag zu inneren Ruhe leisten.
8. In Bewegung bleiben
Andauerndes statisches Sitzen beeinträchtigt die Fähigkeit, konzentriert zu arbeiten. Bei Bewegung produziert der Körper verstärkt das körpereigene Protein BDNF (Brain-derived Neurotrophic Factor), das die Lernfähigkeit, das Gedächtnis und das konzeptuelle Denkvermögen fördert.
9. Multitasking vermeiden
Wenn mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigt werden – bei vermeintlichem Multitasking also –, schwankt die Aufmerksamkeit tatsächlich nur schnell zwischen verschiedenen Tätigkeiten hin und her. Dadurch unterlaufen schnell Fehler und die Fähigkeit zu priorisieren leidet.
10. Genügend schlafen
Genügend Schlaf ist für Konzentration und Aufmerksamkeit von großer Bedeutung. Schlafmangel führt außerdem dazu, dass die Lernfähigkeit abnimmt und Stimmungsschwankungen auftreten.
Über die Blitzumfrage
Die Umfrage wurde vom Unternehmen Steelcase durchgeführt, das sich selbst als Experte für Arbeitsumgebungen bezeichnet. Es vertreibt u. a. Büromöbel und Raumsysteme, aber auch Software. Um herauszufinden, wie Menschen besser arbeiten können, unterhält Steelcase das unternehmensinterne Forschungsteam „WorkSpace Futures“. Es beschäftigt sich mit den Veränderungen in der Arbeitswelt und verknüpfte dieses Wissen mit Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft. Erforscht wurde zum Beispiel, wie Verhaltensänderungen helfen können, Aufmerksamkeit zu steuern und effektiver zu arbeiten – und wie der Arbeitsraum dies unterstützt. (nr/Quelle: Steelcase)
Teilen: