Mineralwerkstoffe auf Ständer- oder Handbohrmaschine zu bohren ist kein Problem. Allerdings sollten besonders bei größeren Durchmessern auch die Einsatzmöglichkeiten der Handoberfräse berücksichtigt werden.
Bohrer: Für Bohrungen bis zu 10 mm Durchmesser eignen sich HSS- oder Titanbohrer mit Dachformspitze (60°). Durchgangsbohrungen bleiben bei niedrigem Schnittdruck ausbruchfrei.
Bei größeren Bohrungen kommen hartmetallbestückte Zylinderkopfbohrer (Forstner-/Kunstbohrer) mit zwei Räumschneiden und angeschliffenen kurzen Seitenschneiden zum Einsatz.
Auf keinen Fall sollten Schnecken- Schlangen-, und Steinbohrer verwendet werden. Durch die Kerbwirkung entstehen Risse, die sofort oder im Laufe der Zeit die Platte zerstören können.
Verschraubungen: Mineralwerkstoffe sollten niemals direkt und gewindeschneidend (z. B. mit Senkkopfschrauben) verschraubt werden.
Schraubverbindungen in Mineralwerkstoffen müssen grundsätzlich mit eingesetzten Kunststoffmuffen oder gerauteten Messingspreizmuffen ausgeführt werden.
Ist ein Gewinde im Material notwendig, sollten ebenfalls Hülsen aus Kunststoff oder Messing verwendet werden. Bohrungen für eingeklebte Gewindebüchsen am Bohrlochrand werden leicht angesenkt oder angefast.
Bei einer Verschraubung von Mineralwerkstoffen auf andere Materialien z. B. bei der Montage, muss das Bohrloch deutlich größer sein als der Schaftdurchmesser der Schraube. Flachkopfschrauben eignen sich in diesem Falle am besten.
Quellen: Verarbeitungsempfehlungen der Firmen Festool, Wendlingen und Schock, Schorndorf.
In der nächsten Folge in BM 5/04 erfahren Sie alles über die Verformung von Mineralwerkstoffen.
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