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Ab an die Bar!

Projektarbeit am Wilhelm Normann Berufskolleg in Herford
Ab an die Bar!

Praxis- und realitätsnahe Ausbildungsprojekte sind derzeit überall gefragt. Auch am WNB in Herford geht man in der Ausbildung von Holzmechanikern neue Wege, um Theorie und Praxis besser zu vernetzen.

Autor: Wolfgang Grannemann

Handlungsorientierung, Lernsituationen und das Arbeiten in Lernfeldern sind die Schlagworte für die berufliche Bildung. Oft bleibt dies in der Theorie stecken – es fehlt die praktische Umsetzung. Wie dies umgesetzt werden kann, zeigt die Projektarbeit am Wilhelm Normann Berufskolleg in Herford. Sie findet jährlich mit den Holzmechanikern/innen des dritten Ausbildungsjahres statt. Die Auszubildenden gehören vor allem dem Berufsfeld Möbel- und Innenausbau an. Einige wenige machen eine Ausbildung im Bereich Bauelemente, Holzpackmittel und Rahmen.

Seit 1996 bilden die Ausbildungsbetriebe der Küchenmöbelindustrie Häcker, Poggenpohl und Wellmann ein Projektteam, bestehend aus Lehrern und Ausbildern. Die Aufgabe des Projektteams besteht darin, das Projekt inhaltlich und zeitlich zu organisieren und das zu fertigende Produkt festzulegen. Nach Durchführung der Projektarbeit erfolgt für jeden Schüler und jede Schülerin eine abschließende Beurteilung in Notenform.
Die Abschlussnote setzt sich aus 50 % Schule und 50 % Betrieb zusammen. Neben Einzel- und Gruppenbewertungen wird auch die Sozialkompetenz in die Beurteilung integriert.
Viele Ideen – ein Endprodukt
In diesem Jahr standen verschiedene Vorschläge aus den Klassen zur Auswahl, wobei sich das Projektteam für die Fertigung eines Barschrankes entschieden hat. In der Vorbereitungsphase wurden in den Firmen Wellmann und Poggenpohl Prototypen gebaut, um den Barschrank zur Serienreife zu entwickeln.
Der schulische Teil der Projektarbeit bestand aus einem zweiwöchigen Blockunterricht. In der Schule wurde geplant und in den Ausbildungswerkstätten der Firmen Häcker, Poggenpohl und Wellmann gefertigt. Für den Bau des Barschrankes wurde eine Woche benötigt.
In der Planungsphase werden von den Schülerinnen und Schülern die Arbeitsabläufe erfasst, Material- und Preisberechnungen durchgeführt, der Werkzeugeinsatz besprochen sowie die für die Fertigung notwendigen Unterlagen, wie Materialliste und Zeichnungen erstellt. Am Ende der theoretischen Projektphase hat jeder Schüler bzw. jede Schülerin eine Projektmappe mit den für die Fertigung notwendigen Unterlagen erstellt.
Hier kommt es auf das Team an
Während der praktischen Umsetzung des Projektes sind die Auszubildenden in Gruppen eingeteilt und für die Fertigung von festgelegten Teilen oder Baugruppen zuständig. Die praktische Phase erfolgt in Anlehnung an die industrielle Fertigung. Nur gemeinsam kann das Ziel erreicht und die Qualität gesichert werden. Fertigungs- oder Montagefehler in einer Gruppe haben Auswirkungen auf die gesamte Fertigung. Nur wenn die Gruppen die ihnen zugewiesenen Arbeiten sauber und genau durchführen, kann ein hochwertiges und funktionsfähiges Produkt entstehen.
Die Fertigung des Projektstückes kann nur erfolgen, weil die Projektfirmen ihre Ausbildungswerkstätten zur Verfügung stellen und die Ausbildungsmeister für die Zeit der praktischen Phase die Projektarbeit betreuen. Ein besonderer Dank gilt deshalb den Firmen Häcker, Poggenpohl und Wellmann, die seit Jahren Maschinen, Werkzeuge, Personal, Räumlichkeiten und z. T. auch Materialien zur Verfügung stellen und ihre Auszubildenden für den Zeitraum der Projektarbeit im Betrieb unterbringen.
Starke Partner ins Boot holen
In diesem Jahr konnten die Firmen Hettich und Hera als weitere Kooperationspartner gewonnen werden. Die Firma Hera lieferte die gesamte Lichttechnik und die Firma Hettich steuerte die Beschläge bei, während der Einkauf des Vollholzes und der Holzwerkstoffe von der Firma Poggenpohl übernommen wurde. So gelang es, ein hochwertiges Möbel mit LED – Beleuchtung, zeitgemäßer Beschlagtechnik und nussbaumfurnierten Holzwerkstoffen zu realisieren. Ein wichtiger Faktor für die Umsetzung der Projektarbeit war die Materialbeschaffung. Die Ausbildungsbetriebe beteiligten sich mit jeweils 70 € pro Auszubildenden, um das Projekt mit zu finanzieren.
Berufsbild Holzmechaniker/in
Der Beruf des Holzmechanikers/der Holzmechanikerin gliedert sich in zwei Fachrichtungen. Zum einen die Fachrichtung Möbel- und Innenausbau, zum anderen die Fachrichtung Bauelemente, Holzpackmittel und Rahmen. Es handelt sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz.
Die Ausbildung dauert drei Jahre und erfolgt im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Viele größere Firmen haben eigene Ausbildungswerkstätten, sodass neben der industriellen Fertigung auch handwerkliche Fähigkeiten vermittelt werden.
Überall dort, wo Möbel, Leisten, Türen, Fenster, Parkett oder andere Teile aus Vollholz und Holzwerkstoffen gefertigt werden, sind Holzmechaniker/innen am Werk. Der Tätigkeitsbereich reicht vom Zuschnitt über die Beschichtung, Kanten und Flächenbearbeitung bis hin zur Endmontage.
Im Berufsalltag spielt die computergesteuerte Fertigung in allen Bereichen eine große Rolle. Holzmechaniker/innen arbeiten in unterschiedlichen Industrieunternehmen, bei Möbelherstellern und bei Herstellern für Möbelteile, Fenster, Türen, Treppen und Fußböden. I
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