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Aktuelle EU-Normen

Was der Planer und Türenverarbeiter wissen sollte
Aktuelle EU-Normen

Stell´ dir vor, es gibt neue Normen und keiner kennt sie und richtet sich danach. Gemeint sind die Europäischen Normen EN 1935, EN 1125 sowie EN 179 für Bänder, Panik- und Notausgangsverschlüsse, die nunmehr gültig sind. Hinzu kommt die Norm EN 1906, die sich zurzeit in der Harmonisierungsphase befindet, für Türdrücker und -knäufe. Deshalb hat der Beschlaghersteller ECO Schulte Planer, Architekten und Verarbeiter nach Luckenwalde eingeladen. In einer historischen Stätte – der denkmalgeschützten Hutfabrik Luckenwalde von Erich Mendelsohn – informierten sich die Gäste über diese Verordnungen und über Probleme der Einführung.

Die Normen EN 1906, EN 1935, EN 1125 und EN 179 wurden durch das technische Komitee CEN/TC 33 „Türe, Tore, Fenster, Abschlüsse, Baubeschläge und Vorhangfassaden“ erarbeitet. Die Normen EN 1935, EN 1125 und EN 179 haben – seit nunmehr 2002 bzw. 2001 – den Status einer nationalen Norm und sind seit dem 27.02.2004 in die Bauregelliste Teil B aufgenommen. Die folgenden Länder sind gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich sowie die neu in die EU eingetretenen Länder.

Anwendungsbereiche
Die Europäische Norm EN 1935 teilt Bänder in vier Gebrauchsklassen ein und legt das maximale Drehmoment fest, das aus dem bei der Dauerbetriebsprüfung im Band erzeugten Reibungswiderstands resultiert. Die Norm ist gültig für Tür- und Fensterbänder mit einem max. Flügelgewicht von 160 kg.
Die festgelegten Prüfverfahren und Anforderungen beziehen sich auf einachsige Aufschraubbänder und Bänder mit festen Stiften zur Verwendung an Eingangstüren und Fenster. Die Europäische Norm EN 1125 legt die Anforderungen an Herstellung, Gebrauchstauglichkeit und Prüfung von Paniktürverschlüssen fest, die über eine horizontale Griff- oder Druckstange betätigt werden.
Die Europäische Norm EN 179 legt die Anforderungen an Herstellung, Gebrauchstauglichkeit und Prüfung von Notausgangsverschlüssen fest, die über einen Drücker oder eine Stoßplatte betätigt werden.
Die Europäische Norm EN 1906 gilt für Türdrücker und -knäufe (mit und ohne Hochhaltefeder auf Türschildern oder -rosetten), mit denen eine Falle oder ein Schloss betätigt wird.
In dieser Norm sind die Prüfverfahren und Anforderung an die Drückerstifte und Befestigungselemente, Betätigungsmomente, das zulässige freie Spiel und Sicherheit, freie Winkelbewegung und Versetzung, die Dauerfunktion sowie die statische Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit festgelegt. Wichtig für den Planer und Verarbeiter – der Haus- und Innentüren, Fenster sowie Paniktüren ausschreibt bzw. fertigt und montiert – ist, dass nur noch Beschläge einzusetzen sind, die den gültigen europäischen Normen entsprechen.
Klassifizierung
Die Norm EN 1935 schreibt zum Beispiel vor, dass alle nach ihr geprüften Produkte nach einem 8-stelligen Schlüssel zu klassifizieren sind.
Das Produkt und/oder seine Beschreibung, Verpackung, etc., muss mit Folgendem beschriftet sein:
• Name des Herstellers oder Handelsname oder andere Merkmale einer positiven Identifikation.
• Bandklasse
• Nummer dieser europäischen Norm.
• Jahr und Woche der Herstellung, auch codiert möglich.
Der Klassifizierungsschlüssel gibt dem Verarbeiter den exakten Hinweis, für welche Tür die entsprechenden Bänder geeignet sind. Aus dem 8-stelligen Ziffernblock ist nicht nur der Einsatzbereich ersichtlich, sondern auch die Beschaffenheit und jeweilige Belastung. Er zeigt beispielsweise, welcher Bandklasse das Band zugeordnet ist und, ob es für Feuerschutztüren oder einbruchhemmende Türen geeignet ist.
Den Klassifizierungsschlüssel für Bänder zeigen wir hier beispielhaft auf und erläutern die einzelnen Bedingungen und Klassen.
Der Klassifizierungsschlüssel ergibt sich aus den nachfolgenden acht Punkten:
1. Gebrauchsklasse
Klasse 1: leichter Gebrauch
• Einsatz in Häusern oder anderen Wohnbereichen
• geringe Gebrauchshäufigkeit
• ausgeprägte Absicht zum sorgfältigen Umgang
• geringes Risiko für Unfälle und Missbrauch
Klasse 2: mittlerer Gebrauch
• Einsatz in Häusern oder anderen Wohnbereichen
• mittlere Gebrauchshäufigkeit
• gewisse Absicht zum sorgfältigen Umgang
• bestimmtes Risiko für Unfälle und Missbrauch
Klasse 3: starker Gebrauch
• Einsatz in Gebäuden
• hohe Gebrauchshäufigkeit
• geringe Absicht zum sorgfältigen Umgang
• hohes Risiko für Unfälle und Missbrauch
Klasse 4: sehr starker Gebrauch
• Einsatz in Gebäuden
• häufiger, heftiger Gebrauch
2. Dauerfunktionstüchtigkeit
Klasse 3: 10 000 Prüfzyklen (nur Fensterbänder)
Klasse 4: 25 000 Prüfzyklen (Tür- und Fensterbänder)
Klasse 7: 200 000 Prüfzyklen (nur Türbänder)
3. Türmasse
Klasse 0: 10 kg
Klasse 1: 20 kg
Klasse 2: 40 kg
Klasse 3: 60 kg
Klasse 4: 80 kg
Klasse 5: 100 kg
Klasse 6: 120 kg
Klasse 7: 160 kg
4. Feuerbeständigkeit
Klasse 0: nicht geeignet zur Anwendung an Feuer-/Rauchschutztüren
Klasse 1: geeignet zur Anwendung an Feuer-/Rauchschutztüren
5. Sicherheit
Hier gibt es nur die Klasse 1. Für sämtliche Bänder gilt, dass sie die grundlegenden Anforderungen an die Gebrauchssicherheit erfüllen.
6. Korrosionsbeständigkeit
Klasse 0: keine festgelegte Korrosionsbeständigkeit
Klasse 1: geringe Korrosionsbeständigkeit
Klasse 2: mäßige festgelegte Korrosionsbeständigkeit
Klasse 3: hohe Korrosionsbeständigkeit
Klasse 4: extrem, hohe festgelegte Korrosionsbeständigkeit
7. Einbruchhemmung
Klasse 0: zur Anwendung an einbruchhemmenden Türen nicht geeignet
Klasse 1: zur Anwendung an einbruchhemmenden Türen geeignet
8. Bandklassen
Klasse 1 – Klasse 14
Gem. einem Klassifizierungsschlüssel, die die Gesamtqualität des Bandes darstellt.
Beispiel Klasse 14:
• Gebrauchsklasse 4
• Dauerfunktion Klasse 7
• Masse der Prüftür Klasse 7
• Feuerbeständigkeit Klasse 0 oder 1
• Sicherheit Klasse 1
• Korrosion Klasse 1 bis 4
• Einbruchhemmung Klasse 0 oder 1
Innovative Lagertechnik
Auf der diesjährigen Practical World wurden erstmals die neuen ECO Objektbänder nach EN 1935 Klasse 14 aus rostfreiem Edelstahl präsentiert. Mit der geschlossenen 20 mm Bandrolle erfüllen sie höchste Ansprüche an Belastbarkeit und Laufeigenschaften. Eine Verkröpfung sorgt für eine stärkere Stabilisierung der Rolle.
Die innovative, kugellaufende Lagertechnik gewährleistet einen verschleißfreien Betrieb und eine spielfreie Einstellung der Bänder. Hierbei werden die auftretenden Kräfte auf beide Bänder verteilt. Zusätzlich bietet ECO eine neuartige Tragzapfenvariante. Bei Bedarf können zwei Tragzapfen zur Stabilisierung stark beanspruchter Bänder in die vorhandene 5er Lochmatrix geschraubt werden, so dass keine zusätzlichen Bohrungen auf den Bandlappen erforderlich sind. Die Bänder sind fertig montiert, wartungsfrei und in Edelstahl, mattiert oder poliert lieferbar. wp
ECO Schulte GmbH & Co. KG
58706 Menden
Tel 02373 9276-0
Fax 02373 9276-40
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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