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Alte Remise wird kundenfreundlich

Umnutzung eines Werk- und Lagerschuppens
Alte Remise wird kundenfreundlich

„Der Inhaber eines alt eingesessenen Steinmetzbetriebes trat an mich mit der Bitte heran, ein Konzept zur Umstrukturierung seiner bisherigen Steinwerkstatt zu erstellen“, erläuterte Thomas Schmid seine Abschlussarbeit als Gestalter an der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart, in der Klasse Daniel Janz. „Die Werkstatt sollte von nun an als Verkaufs- und Ausstellungsraum dienen und einen zusätzlichen Büroarbeitsplatz bieten.“

Gestaltung und Fertigung von individuellen Grabmalen und Skulpturen sind die Stärken des Familienbetriebs, wobei die Firmenphilosophie großen Wert auf die gemeinsame Erarbeitung eines Entwurfs legt. „Der Steinbildhauer möchte in seinem Betrieb eine Verbindung zwischen den individuellen Ansprüchen und Vorstellungen der Kunden und dem traditionellen, ehrwürdigen Handwerk schaffen“, lautet eine Anforderung an den Stuttgarter Gestalter. Des Weiteren war eine angenehme Atmosphäre der Räume gefordert, um eine Vertrauen erweckende, ruhige und angenehme Stimmung für das Beratungsgespräch zu ermöglichen.
Die alte Remise hat dreiseitig ein massives Mauerwerk aus Backsteinen. Die Eingangsfassade hingegen wurde als Fachwerk konzipiert und mit massiven Brettern verkleidet. Das Dach wurde vor kurzem neu eingedeckt. Der Boden, die Wände und Decke wurde rundum nach EnEV saniert und ganzheitlich mit Dämmung ausgestattet werden. Dabei hat man die Dämmung von außen auf die Sparren aufgebracht, so dass nun das Tragwerk und das Gebälk von innen sichtbar geblieben ist und den Charakter des neuen Ausbaus bestimmt.
Im Erdgeschoss befinden sich der Verkaufs- und Ausstellungsbereich mit Besprechungstisch und sechs Stühlen sowie der Sanitärbereich und eine kleine Teeküche. Der Besprechungstisch ist vom Eingangsbereich durch ein Sideboard und Textilfahnen räumlich getrennt, so dass der Raum vertraulicher und persönlicher wirkt.
Interessant gemacht und clever gelöst ist die rückwärtige Schiebe-Schrankwand: Sie dient zum einen als Präsentationswand, zum anderen fungiert sie als Raumteiler, der den Treppenaufgang und die Küchenzeile vom Verkaufsraum trennt. Insgesamt sechs offene Korpusse mit Rückwänden hängen an schweren Rollenlaufwagen und lassen sich beliebig verschieben, wobei im Boden eingelassene Führungsschienen und Laufwagen im Korpus für entsprechende Führung der Präsentationsmöbel sorgen. Das lange Schrankschiebesystem gewährleistet durch die Größe, durch die doppelte Nutzung der Tiefe und mit der Unterteilung viel Platz, um Exponate (Materialmuster, kleinere Steinskulpturen, Accessoires usw.) auszustellen und zu präsentieren. Durch die Schiebefunktion kann man die Schränke über die komplette Raumlänge verteilen, oder eben auf kleinstem Raum hintereinander zusammenschieben. Die weiß lackierten MDF-Korpusse haben massive Anleimer aus Eichenholz, wobei jedes Regalfach oben und unten mit Nuten versehen ist, so dass sich optional auch Acrylglasscheiben einsetzen lassen.
Der Dachboden – bislang nur Abstellraum– wird jetzt als Büroarbeitsplatz genutzt. Dabei hat sich der Gestalter entschieden, den Dachboden zur Hälfte als Galerie auszubauen, zumal der vordere Teil durch die Dachschräge kaum genutzt werden kann. Als positiven Nebeneffekt wirkt der Eingangsbereich im Erdgeschoss offener und großzügiger. (wp) ■
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