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Anspruchsvolle Unikate

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Anspruchsvolle Unikate

Einerseits echte Hingucker, entpuppen sich so genannte Blockstufentreppen bei näherem Hinsehen als überaus anspruchsvolle Konstruktionen. BM-Autor Wolfgang Diehl hat diverse solcher Treppenunikate in seiner Werkstatt gebaut und stellt auf dieser Doppelseite einige ausgewählte Anlagen und ihre technischen Besonderheiten vor.

Bei der oben auf dieser Doppelseite abgebildeten Treppe (Abb. 1 + 2) war es die Idee des Architekten, quadratische Blöcke zu einer Treppe zusammenzusetzen. Die Umsetzung dieser Idee bedurfte jedoch einiger intensiver Vorüberlegungen. Die Wand durfte nicht als tragendes Element hinzugezogen werden, da große Bilder die Wand schmücken sollen. Durch die Geschosshöhe von 3,20 m entstand eine Spannweite von stattlichen 5,75 m. Da die gesamte Treppe mit Wenge verkleidet werden sollte, wurde Holz als Trägermaterial eingesetzt. Somit wurden für die äußeren Teile der Treppe vier Stück Buchenmultiplex, 30 mm dick, in Form gefräst und schichtweise miteinander verleimt. Zur Stabilisierung dienten vier Stahlrohre, 80 x 80 x 4,5 mm dick, die zu einem Faltwerk miteinander verschweißt wurden. Nach dem Verkleben der Stahl- und Holzteile mit PU-Kleber zu einem Block schwankte die Treppe allerdings noch. Dieses Problem ließ sich durch Einschweißen von dreieckigen Flanschen auf der Wangenunterseite lösen. Anschließend wurde die gesamte Fläche mit Wenge furniertem Sperrholz verkleidet. Die Tritt- und Stoßfläche erhielt dabei eine Dicke von 6 mm, die restliche Fläche von 0,7 mm.
Bei der Planung und Ausführung der in Abb. 3 dargestellten Treppe waren für den Architekten nur zwei Linien maßgebend: die vertikale und die horizontale. Die Treppe war ein schwieriges Detail, denn auch hier sollte es nur zwei Linien geben, und das möglichst mit einem schlanken Querschnitt. Nur widerwillig akzeptierte die Dame des Hauses ein Geländer, das eigentlich der Sicherheit dient. Damit auch hier gerade Linien entstehen, sind die Stufen so verzogen, dass eine Schweifung nicht nötig ist. Dennoch sollte die Treppe selbstverständlich angenehm zu steigen sein.
Die Wangen der Treppe bestehen aus Multiplexplatten, die faltwerkartig geschnitten sind. Eine Spanplatte an der Unterseite stabilisiert die 18 mm starken Multiplexstufen. Die Oberseite ist mit einem 2,5 mm starken Buchenfurnier versehen. Eine 18 mm starke Setzstufe war ausreichend, um die Stufenvorder- und Hinterkanten zu stabilisieren. Zur Verkleidung der Treppenunterseite dienen 5 mm dicke Sperrholzplatten. Damit die Treppe nicht wie ein Resonanzkörper tönt, wurden die Hohlräume mit Glaswolle geschlossen. Zum besseren Verfügen der Kanten, wurde die Treppe in drei Teilen in der Werkstatt verleimt und vor Ort zusammengesetzt.
Das Geländer besteht aus Edelstahl. Alle Teile haben denselben Querschnitt. Die Pfosten sind seitlich an die Wangen angeschlagen.
Eine weitere interessante Anlage zeigt Abb. 4. Zur Erschließung der neu errichteten oberen Etage sollte in dem großzügigen Flur eine repräsentative Treppe geplant werden. Durch das Aufeinanderstapeln der einzelnen Stufenblöcke erhält die Treppe eine solide Ausstrahlung, dem Benutzer wird ein sicheres Gefühl vermittelt.
Nach langen Überlegungen fiel die Wahl auf ein Geländer mit Edelstahl für Handlauf und Pfosten sowie Edelstahlseile für die Füllung. Auf der Außenseite des ersten Treppenlaufes wurden drei Verankerungen in der Wand vorgenommen.
Als Gestaltungselement in einem Einfamilienhaus dient die Treppe in Abb. 5. Das gesamte Haus verfügt über klare Kanten und Ecken. Somit fügt sich die Treppe in das gesamte Bild ein.
Der Kern der Stufen besteht aus verleimten Fichtenholz, das mit 4 mm dickem Jatoba-Holz allseitig beklebt ist. Die Überschneidung der Stufen beträgt 10 cm; in diesem Bereich sind zwei Federn mit einer Dicke von 12 mm untergebracht. Die Federn sind jeweils 5 cm in die Stufen geschlitzt.
Die Stufen 1 – 6, 7 – 11 sowie 12 – 18 wurden werkseitig mit Polyurethan-Kleber verleimt. Auf der Baustelle wurden die einzelnen Elemente dann zusammengefügt, verklebt und schließlich verschraubt. Querholzplättchen dienen dabei zum Verschließen der Schraubenköpfe.
Eine Verankerung an den beiden Eckstufen besteht aus einem T-Stahl, der mit einer Flanschseite in der Stufe steckt, die an dieser Stelle geschlitzt ist. Eine Befestigung in der Stufe ist nicht vorgesehen, so dass bei eventuellem Quellen und Schwinden des Holzes keine Beeinträchtigung entsteht.
Im Haus stehen Klimageräte, die für eine konstante Luftfeuchtigkeit sorgen. Die 1. Stufe ist mit der Betondecke verankert. Die vorletzte Stufe liegt an der Decke, die Austrittstufe schließlich ist mit der Decke verankert. ■
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