Lange hatte Thomas Dreisbusch, Vorstandsvorsitzender des Bundesverband Flachglas (BF), keine so guten Nachrichten mehr zu verkünden gehabt: Bei der Hauptversammlung des BF am 20. April konnte er verkünden, dass der Glasabsatz 2006 über alle Anwendungen und Produkte hinweg zweistellig zugelegt hat.
Der BF erneuert sich und ist entschlossen, ab sofort wieder eine wichtige Rolle in der Glas- und Fensterbranche zu spielen. Die Gewinnung neuer Mitglieder steht dabei weit oben auf der Liste, wie der neue Hauptgeschäftsführer Jochen Grönegräs deutlich machte. Erste Erfolge dabei konnten schon vermeldet werden.
Die vom Vorstand ausgegebene inhaltliche Zielsetzung: Neben der normativen und technischen Arbeit, bei der schon in den letzten Jahren beachtliche Erfolge erzielt wurden, wird man auch Lobbyarbeit und PR für die Branche machen. Die Ergebnisse einer Mitgliederbefragung, die Grönegräs vorstellte, wertete er als Bestätigung dieser Entscheidung.
Hans-Dieter Hegner, Baudirektor im Ministerium, und Bernd Kramer von Interpane, untermauerten die Bedeutung der energetischen Gebäudesanierung als Topthema, das aufgrund der Klimadebatte in aller Munde ist. Hier wird der BF die Branchenaktion „Energiesparen mit Glas“ mit Maßnahmen zur Information des Endverbrauchers wieder aufleben lassen. Führende Unternehmen der Branche hatten sich schon im Vorfeld verpflichtet, dazu Geldmittel bereitzustellen. Die Versammlung beschloss einstimmig zusätzliche Beiträge aller Mitglieder, um diese Mittel auf eine sechsstellige Summe aufzustocken.
Grönegräs kündigte an, dass eine personelle Umstrukturierung der Geschäftsstelle die Einstellung einer zusätzlichen Kraft für technische und normative Aufgaben erlauben wird. „Die Geschäftsstelle muss als Dienstleister spürbaren Nutzen für die Mitglieder bieten“, betonte er.
Vorstand, Geschäftsführung und Beirat befürworteten außerdem einen Verkauf des BF-eigenen Gebäudes in Troisdorf. „Die Erwartungen an ein ‚Haus der Branche’, das als allgemeiner Treffpunkt genutzt wird, haben sich nicht erfüllt“, so der Vorstand. Man betrachte es angesichts der neuen Aufgabenfülle nicht als Kernaufgabe des Verbandes, eine eigene Immobilie zu betreiben.
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