Erinnern Sie sich noch an die Jahre, in denen es an Innentüren fast nichts mehr zu verdienen gab, in denen die Tür fast nur noch auf ihre Funktion reduziert war? Diese Zeiten sind längst Vergangenheit. Die Innentür hat wieder den Stellenwert gefunden, der ihr als prägendes Element der Raumgestaltung gebührt. Sie hat wieder Charakter und mehr noch: Die Tür repräsentiert individuelle Wohn- und Lebensstile, steht für Design und Kultur.
Mit der gestalterischen und emotionalen Aufwertung ist auch wieder mehr handwerkliches Können gefragt, und gleich, ob aus eigener Fertigung oder in Zusammenarbeit mit den Spezialisten: Das Türengeschäft ist für Schreiner und Tischler gerade im gehobenen Innenausbau zunehmend attraktiver geworden. Da lohnt es, sich vom neuen Türenschick inspirieren zu lassen: Lack und edle Hölzer in gekonntem Materialmix mit Edelstahl und Glas setzen, wie im Möbelbau, die Akzente. Purismus und Reduktion ist nicht nur bei Objekttüren, sondern auch im privaten Innenausbau angesagt. Der Trend zur Flächen- und Wandbündigkeit setzt sich weiter fort, nicht nur bei Zargen und Türen, sondern jetzt auch bei den Beschlägen: Die flächenbündige Garnitur ist eine attraktive Variante und ein Beispiel für die große Entwicklungsfreudigkeit rund um die Tür (ab Seite 42).
Das Thema Türen in öffentlichen Gebäuden hat bekanntlich auch eine starke sicherheitstechnische Komponente und die Kollegen, die im Objektbereich aktiv sind, wissen ein Lied davon zu singen: Die nationale und europäische Vorschriftenlage für Türen in Flucht- und Rettungswegen ist ziemlich verwirrend und hat zu erheblichen Verunsicherungen in der Praxis geführt. Der Beitrag von Betriebsberater Horst Kastner bringt Licht in den Vorschriftendschungel und gibt Hinweise, wie Sie im jeweiligen Einsatzfall auf der sicheren Seite liegen (Seite 60).
Nicht nur bei Türen ist ein perfektes Oberflächenfinish gefragt. Gut geschliffen ist bekanntlich halb lackiert. Ab Seite 78 erfahren Sie, was moderne Schleiftechnik dazu beitragen kann. Soviel vorab: Die Maschinenhersteller haben ihre Technik und die Angebote für das Handwerk wesentlich verfeinert und aufgewertet.
Im Zusammenhang mit Maschinen und Investitionen: Stimmen eigentlich Ihre Maschinenstundensätze noch? Nachrechnen lohnt, empfiehlt Schreinermeister Josef Fenninger und erinnert an ein ganz simples Rechenexempel: Wenn man sich bei einer jährlichen Maschinenlaufzeit von 250 Stunden um nur 5 Euro pro Stunde verrechnet, zahlt man schon satte 1250 Euro drauf! Um das zu vermeiden, hat Fenninger ein praktisches Werkzeug entwickelt mit dem die Stundensätze einfach und schnell überprüft werden können (Seite 76).
Auch an einer anderen Stelle lohnt es sich mal nachzujustieren: Der dramatische Anstieg der Energiepreise belastet gerade kleinere Betriebe überproportional stark. Einsparung und Effizienzsteigerung sind also geboten, um die vermutlich weiter steigenden Energiekosten in den Griff zu bekommen. Helmut Haybach, vom Technologiezentrum Holzwirtschaft, ist auf Seite 42 den betrieblichen Energiefressern auf der Spur und macht Vorschläge, wie man die betrieblichen Kosten für Öl, Gas und Strom mit teilweise einfachen Mitteln merklich senken kann.
Das BM-Team wünscht lohnende Praxistipps und „wertige“ Aufträge!
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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