Als Dienstleistungsunternehmen und Systemlieferant für das Handwerk und die Industrie hat die Geniatec AG sich bis heute zum Marktführer in Nord-, West- und Ostdeutschland entwickelt.
“Die Überlegungen, durch eine Fusion mit dem Marktführer im Süden weitere Basis zu gewinnen, waren eine Option zur künftigen Marktsicherung”, erläuterte Klaus Wehlmann, Vorstandsvorsitzender der Geniatec AG, den Hintergrund für diese Konzeption. Ende September platzte die Fusion. Der Grund – wie anlässlich einer Pressekonferenz Mitte Februar zu erfahren war -: Geniatec konnte seine Vorstellungen nicht in der für das Unternehmen gewünschten Form realisieren.
Das sah der Vorstand vor allem in der Tatsache begründet, dass Geniatec nicht bereit war, ihren hohen Servicegrad und die Dienstleistungsqualität zurückzunehmen. “Die Rücknahme von Leistungen birgt die Gefahr, die Kernkompetenz als Dienstleister zu verlieren”, so Andreas von Engelbrechten, Vorstand des Unternehmens und für Einkauf und Logistik verantwortlich.
So sieht Geniatec die Aufgabe des Produktionsverbindungshandels heute bedeutend vielschichtiger. Das reine “Handeln” reicht schon lange nicht mehr, um echte Bedarfsdeckung bei Handwerk und Industrie leisten zu können. Mit einer hohen Leistungsdichte in Kundennähe sieht die Geniatec ihre Unternehmenszentrale als Strategie- und Leistungszentrum für das operative Geschäft. Die Kundenberatung und die Kundenbetreuung liegt vollverantwortlich in den Regionen. Wir können es uns nicht leisten, unserem Unternehmen die Form der gesichtslosen Konzernstrukturen von Anlagegesellschaften überzustülpen, stellte von Engelbrechten fest. Unser Erfolg basiert auf Kundennähe.
Für die Zukunft sieht Geniatec noch eine Vielzahl ungenutzter Lösungsfelder und Geschäftsideen für seine Kunden. Hier sind allein im Bereich des “vernetzten Hauses”, der mehr und mehr zur Realität wird, viele Potenziale auszuschöpfen. Geniatec entwickelt für diese Bereiche Konzepte, die Schnittstellen schaffen zwischen produzierendem Handwerk und den Herstellern von Steuerungselementen. Vieles ist bereits Realität und muss nur zusammengeführt werden.
Mit der eigenen Firmenkonjunktur durchaus in einer gefestigten Marktstellung sieht sich Geniatec auch im schwierigen Marktumfeld in seiner Unternehmensphilosophie bestätigt. “Ich wehre mich mit Nachdruck dagegen”, so Klaus Wehlmann, “unsere eigene Unternehmenskonjunktur mit in das Jammertal zu führen. Wir sind nach wie vor in einer stabilen wirtschaftlichen Situation und können auch in den schwierigen Zeiten noch operativen Gewinn ausweisen.”
In 2001 habe man das Ziel verfehlt und mit einem Umsatz von rund 430 Mio. DM (Vorjahr 468 Mio. DM) ist man deutlich hinter den Erwartungen geblieben. Die Mitarbeiterzahl sank – auch bedingt durch die Vorbereitungen auf die Fusion – um rund 160 auf 730 Mitarbeiter.
Nachfolge bestens geregelt
Konsequent vorbereitet und geplant wurde die Nachfolgeregelung der Unternehmensleitung, die jetzt vom Aufsichtsrat verabschiedet wurde. Roland Stark, im Unternehmen bisher als Geschäftsführer der Geniatec Gesellschaft MSU Moritz & Schneider, Unger GmbH & Co. KG, Berlin, tätig, wurde zum Vorstand Bereich Vertrieb ernannt. Das Vorstandsressort Finanzen wurde Alf Peters übertragen, der seit 1998 in der Geniatec die Abteilung Finanzen, Controlling und Qualitymanagement leitete. Zur nächsten Hauptversammlung im Juni dieses Jahres wird Klaus Wehlmann, Sprecher des Vorstandes, in den Aufsichtsrat wechseln und Andreas von Engelbrechten neben seinem Ressort Einkauf/ Logistik den Vorsitz des Vorstandes übernehmen. “Damit konnten wir ein wichtiges Kapitel zur Zukunftssicherung und zur Optimierung des Geniatec Unternehmenskonzeptes abschließen”, so Klaus Wehlmann “insbesondere, da wir unserer Philosophie folgen konnten, die besten “V”-Lösungen als Wunschkandidaten aus den eigenen Reihen zu benennen.” o
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