Deutschland im Fußballfieber: Genießen wir noch ein paar Tage der Vorfreude, hoffen auf spannende WM-Spiele und nähren den schönen Traum, dass der Bundesadler zum Höhenflug ansetzt und nicht als gerupfter Pleitegeier auf den grünen Fifa-Rasen stürzt!
Ganz abgesehen von Träumen und schönen Nebensachen: Die Branche und die Fachwelt drehen sich weiter, auch nach dem Finale.
Unsere Themen sind deshalb weitaus beständiger und in diesem Heft finden Sie wieder fast alles was die Fachwelt bewegt, außer Fußball!
Dazu war der BM zu Gast bei mehreren Schreinern und Fensterherstellern. Vor Ort recherchiert haben wir u. a. die Frage, wie die weiter zunehmende Produktvielfalt in der Holzfenster- und Türenfertigung bewältigt werden kann. Was die Fertigungskonzepte mit modernen CNC-Bearbeitungszentren dazu inzwischen leisten können, ist in der Tat erstaunlich, wie unsere Reportagen über die Unternehmen Wimmelmeier in Herford und Gnan in Auerbach dokumentieren. In beiden Betrieben wurde die Flexibilität auf die Spitze getrieben. Die dort genutzten Fertigungskonzepte kommen nicht nur Klein- und Mittelbetrieben entgegen, sondern auch den Möglichkeiten des Werkstoffes Holz ganz generell, denn gerade durch die Ausnutzung seiner freien Formbarkeit, kann Holz gegenüber Kunststoff und Aluminium richtig punkten (Seite 66 und 70).
Von den Spezialisten zu den Universalisten: Wie man sich als professioneller Allrounder und kundenorientierter Dienstleister mit Innenausbau „und“ mit Bauelementen nach wie vor gut im Markt positionieren kann zeigt die Schreinerei Gräßle im schwäbischen Enzweihingen. Sie nutzt ganz gezielt die Angebote der spezialisierten Hersteller und kann dadurch ein breites Leistungsspektrum anbieten. Nicht nur den Kunden gegenüber empfehlen sich die Gräßles als zuverlässige Qualitätspartner. Davon profitieren auch die Zulieferanten, die sich auf ausgeprägtes Fachverständnis verlassen können: Helmut und Roland Gräßle, das haben sie vielen Montagebetrieben voraus, verstehen ihr Handwerk (Seite 74).
Kollege Frieder Bormann in Schweringen hat seinen Betrieb ganz anders positioniert. Mit einer ausgeprägten technischen Infrastruktur bewegt sich der 25-Mann-Betrieb im Objektbereich und im anspruchsvollen Innenausbau. „Wir nutzen die EDV-Werkzeuge wie Säge und Hobel“, sagt Bormann. Der in seinem Betrieb konsequent praktizierte EDV-Einsatz mit durchgängiger Software aus einer Hand hat Modellcharakter (Seite 92).
Vorbildliche Konzepte für Kooperationen fanden wir unter den Gewinnern und Teilnehmern eines Wettbewerbs der Verbundgruppe Creative Partner. Auf Seite 46 zeigen wir eine interessante Auslese, die eines ganz deutlich macht: Die Gewerke rücken, zumindest für die Vermarktung, immer enger zusammen. Die Offerte einer kompletten Planung und Ausbauleistung ist unverkennbar ein Vermarktungstypus mit Zukunft.
Organisationstalente für Küchen, alternative Finanzierungsformen und 3-dimensionale Wand- und Deckenverkleidungen sind weitere Themen in dieser Ausgabe, die Ihnen, so hoffen wir, interessante Anregungen für ihre tägliche Arbeit bieten.
Viel Spaß mit dieser Ausgabe und falls dem Bundesadler doch noch richtig starke Flügel wachsen sollten: Versinken Sie mir nicht im Fußball-Nirwana!
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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