Die beiden Weltmessen LIGNAplus in Hannover und interzum in Köln boten einmal mehr eine glanzvolle Bühne für den Werkstoff Holz mit all seinen faszinierenden Anwendungen und Möglichkeiten. Die gesamte Holzwirtschaft, dies zeigte sich eindrucksvoll am Rhein und an der Leine, steht auf festen Füßen und wer wollte daran zweifeln: Dem nachwachsenden Roh- und Werkstoff Holz erwächst im wahrsten Sinne des Wortes eine “baumstarke” Zukunft.
Die steigende Popularität von Holz beim Bauen und Wohnen, hochhentwickelte Vergütungstechniken und innovative Anwendungen bis hin zur Profilextrusion plastifizierten Holzes, unterstreichen die guten Aussichten.
Auf der LIGNAplus 2001 hat sich der an dieser Stelle bereits beschriebene Trend “Maschinenbauer machen speed” noch einmal multipliziert: Maschinenhöchstleistungen für Losgröße 1 mit atemberaubendem Bearbeitungstempo hielten die Fachbesucher der Maschinenolympiade rund um das Expo-Dach regelrecht in Atem. Die wichtigsten Entwicklungen und Highlights aus Hannover haben wir ab Seite 21 für Sie aufgezeichnet.
Auf der Kölner Zuliefermesse interzum liefen intelligente Holzwerkstoffe und Beschläge zu Höchstform auf. (Seite 42).
Der Boom der unendlichen Ressource Holz kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auf einzelnen Marktfeldern dramatische Abwärtsentwicklungen gibt. Von ehemals über 50 Prozent Holzfenster-Marktanteil fiel dieser kontinuierlich auf jetzt nur noch 24 Prozent. Dem Siegeszug des Kunststofffensters hatten die holzrelevanten Kreise in all den Jahren wenig entgegen zu setzen, jetzt aber ist es soweit:
Mit einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekt unter dem Titel “Holzfenster der Zukunft – Innovation für Industrie und Handwerk” soll dem Holzfenster zu neuer Blüte verholfen werden (Seite106). In Anbetracht des ganzheitlichen Ansatzes des Vorhabens scheint jetzt schon festzustehen: Es wird wenig bleiben wie es war.
Einige Jahre früher hätte dieses Vorhaben der Branche freilich noch besser angestanden, aber wie heißt es noch: Selten zu früh, aber nie zu spät! Die Botschaft an Unternehmen und Verbände kann in Anbetracht der existenziellen Bedeutung also nur lauten: Machen Sie mit, nutzen Sie die Chance des Forschungsprojekts damit Ihre Produkte wieder auf baumstarke Marktanteile wachsen können!
“baumstark” ist auch der Titel eines bemerkenswerten Projekts, das sich in Stuttgart dem Thema “Wald, Holz und Kultur” widmet. Das vom baden-württembergischen Landesgewerbeamt und der Landesforstverwaltung realisierte Projekt hat seinen Titel mehr als verdient: Das über mehrere Monate breit angelegte Aktionsprogramm, mit Ausstellungen und mehr als 150 Veranstaltungen, ist ein Beispiel gut gemachter Werbung für Wald und Holz, das Schule machen sollte (www.baum-stark.de). Zum Beispiel für gezielte Nachwuchswerbung im bereits voll entbrannten Kampf um gut ausgebildete Fachkräfte.
Eine besondere Attraktion der Stuttgarter Ausstellung ist der “Werkstoffwald”, durch den Sie ab Seite 50 schlendern können. Genießen Sie dabei die ganze Faszination und die innovativen Potenziale von Holz und modernen Holzwerkstoffen! Schade, wenn diese von der Stuttgarter Agentur spek design hervorragend gestaltete Werkstoff-Präsentation, nach Ausstellungsende im Archiv verstauben würde.
Natürlich bieten wir Ihnen noch eine ganze Menge weiterer Informationen in diesem Heft, so z. B. eine Weltpremiere, über die besonders Treppenbaufach-leute nicht schlecht staunen werden: Hellmut Müller aus Hadamar stellt auf Seite 58 seine “Zauberformel” zur Ermittlung richtiger Steigungsverhältnisse vor. Die Sinuskurve lässt dazu schön grüßen.
Viel Spaß mit dieser BM-Ausgabe!
Herzlichst
Manfred Maier
Chefredakteur
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