Untergrundbeschaffenheit, Material sowie thermische und physikalische Belastungen spielen bei der Verklebung von Bauteilen eine wichtige Rolle und bestimmen die Wahl des Klebstoffes. Für eine starre und dauerhafte Verbindung von Holz oder Holzwerkstoffen miteinander ist die Verleimung mit Dispersionsklebern auf Basis von PVAc oder Polyurethan die erste Wahl. Wichtig ist, die passende thermische Beanspruchungsgruppe zum Bauvorhaben zu wählen. So sind D1-Leime nur für die Anwendung in Innenräumen geeignet, in denen sich keine Feuchtigkeit entwickelt, Leime der Kategorie D4 hingegen sind wasserresistent und können auch im Außenbereich verwendet werden.
Sollen Bauteile aus Kunststoff verklebt werden oder aber Verbindungen zwischen zwei Bauteilen flexibel sein, empfiehlt sich der Einsatz von Hybrid-Polymeren. Diese universellen und leistungsstarken Allrounder vereinen die dauerhafte Flexibilität von Silikon, die Überstreichbarkeit von Acrylat und das Haftspektrum von Polyurethan. Sie kleben alle bauüblichen Materialien auf allen Untergründen. Auf die vom Hersteller empfohlenen Mengen und Abstände der Kleberaupen sollte geachtet werden. Zu viel, und der Kleber rutscht in sich, zu wenig, und die Haftung ist nicht ausreichend. Hybrid-Polymere werden auch als Abdichtstoff verwendet – umgekehrt sollte man allerdings Silikone nicht als Klebstoffalternative nutzen, da diese sich nur als Abdichtung eignen.
Bei Aufgaben, die ein weniger hohes Anforderungsspektrum erfordern wie die Anbringung hölzerner Fußleisten auf Gipsputz, kann auch ein herkömmlicher Montagekleber zum Einsatz kommen.
Soudal N.V. Deutschland
51371 Leverkusen
Die BM-Serie im Überblick
Praxistipps für die Montage
- Auftakt: Montagefehler und wie man sie vermeiden kann
- Teil 1: So wird Glas richtig verklebt
- Teil 2: Voraussetzungen und Eigenschaften von 1K-PU-Schaum
- Teil 3: Spezielle Schäume und Dichtmittel für Flucht- und Rettungswegtüren
- Teil 4: Klebstoffe in der Holz- und Kunststoffverarbeitung
- Teil 5: Anwendungen von Klebeschäumen im Trockenbau
- Teil 6: Was bedeutet der Sd-Wert und die CE-Kennzeichnung?
- Teil 7: Was ist beim Fenstertausch in der Althausmodernisierung zu beachten?
- Teil 8: Was beinhaltet die RAL-Montage genau?
- Teil 9: Ist die Vorwandmontage energetisch notwendig?
Der Autor
Rainer Seidel ist Anwendungstechniker und Produktentwickler für den Bereich Fenster & Fassade beim Kleb- und Dichtstoffhersteller Soudal. Der Glasermeister hat jahrzehntelange Erfahrung im technischen Vertrieb rund um Glas und Fenster.