Eine ganz besondere Treppe ist von zwei Studenten in Wiesbaden auf Basis einer Diplomarbeit hergestellt worden: Eine freitragende, wangenfreie Konstruktion die nur am An- und Austritt mit dem Baukörper verbunden ist. Diese Konstruktion wird ausschließlich durch die konstruktive Verbindung der Stufen (Setz- und Trittstufen) untereinander getragen. Die Treppe besteht aus miteinander verschraubten und verleimten Multiplex-Sperrholzplatten aus Buche in einer Stärke von 45 Millimeter.
Spannung pur versprach der Fachbereich Bauingenieurwesen im Vorfeld des Versuchs. Insgesamt 6 Tonnen sollten die 15 Stufen aushalten – zwei Tonnen mehr, als zur bauaufsichtlichen Zulassung notwendig wären. Dazu wurden nach und nach die Stufen mit geeichten Stahlgewichten bestückt. Wer auf einen spektakulären Zusammenbruch gehofft hatte, wurde enttäuscht. Gerade einmal sechs Zentimeter Gesamtdurchbiegung war das hervorragende Ergebnis der Prüfung.
Sollte die Treppe zur Marktreife gelangen, so kann nach Auskunft von Professor Irle, der zudem auch Leiter der amtlichen Treppenprüfstelle ist, sogar noch auf einige Schrauben verzichtet werden. Für die Treppenprüfstelle an der FH Wiesbaden – welche übrigens auch die TSH System-Treppe geprüft hat – ergibt sich mit den reellen Prüfergebnissen eine sehr gute Basis, um künftig mehr Simulationen an Computern durchzuführen.
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