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Besondere Böden

Markus Schober verlegt Dielen von New York bis Kasachstan
Besondere Böden

Markus Schober hat immer schon nach spannenden Dingen Ausschau gehalten. Als er im Jahr 1985 die kleine Schreinerei seines Vaters in Oberbayern übernahm, wusste er aber wohl noch nicht, dass er 20 Jahre später Projekte zusammen mit Designern wie Matteo Thun realisieren oder mit exklusiven Böden Kunden in Moskau begeistern würde.

Um schon mit 18 Jahren das Familienunternehmen in Kreuth übernehmen zu können, bekam Markus Schober von der oberbayerischen Regierung die Sondergenehmigung, vorzeitig seine Meisterprüfung zu absolvieren, und wurde mit 19 Jahren der damals jüngste Schreinermeister Deutschlands.

Dass er sich spezialisieren wollte, war ihm schon früh klar. Markus Schobers Spezialität sind Fußböden geworden. Schober-Dielen sind zwischenzeitlich in der ganzen Welt zu Hause. Exklusive Hölzer, exklusive Maße, exklusive Oberflächen. Ein Sortiment im eigentlichen Sinne gibt es nicht: Der Kunde bekommt das, was er will. Ganz individuell. Ob aus heimischem Holz oder aus Übersee.
Unter den Kunden ist schon einmal ein Waldbesitzer, der sich seine Bäume selber gefällt hat. Oder ein Privatier, der seinen Nussbaum vor dem Kaminfeuer bewahren will. Auch Dielen in Fengshui-Maßen werden manchmal gewünscht. Markus Schober macht alles. Seine besondere Spezialität sind dreischichtige Dielen, die bis zu 12 m lang und bis zu 40 cm breit sind. Die Massivholzdielen sind dreischichtig aufgebaut. Aber auch Kassettenböden oder aufwändige Intarsientechnik gehören zum Angebotsspektrum.
Innovative Entwicklung: Dampffärben von Dielen
Besonderer Wert wird auf die Oberflächenbearbeitung gelegt. Die „Ahnendielen“ beispielsweise fassen sich an, als seien tatsächlich bereits Generationen darüber gelaufen. Ein Verfahren, um das Holz durchgehend zu färben, hat Markus Schober selber entwickelt. Das so genannte „Dampffärben von Dielen“ realisierte Schober mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Mit den über einen Zeitraum von zwei Jahren gezahlten Fördergeldern konnte er seine Idee in die Tat umsetzen. Speziell bei Böden, die ja stark beansprucht werden, ist es wichtig, dass ihre Färbung nicht nur oberflächlich ist, sondern die komplette Nutzschicht durchgefärbt ist.
Kunden aus aller Welt besuchen „ihren“ Boden
Individuelle Böden anzubieten, ist jedoch nicht ohne Risiko: „Bei Parkett gleicht ein Stab dem anderen. Lange Dielen jedoch behalten den Charakter des Baumes, aus dem sie herausgeschnitten wurden. Für unsere Kunden als Nicht-Fachleute ist es oft schwierig, sich den von ihnen ausgesuchten Boden auf einer großen Fläche vorzustellen. Wir bemühen uns in beiderseitigem Interesse sehr, späte Überraschungen zu vermeiden.“ Deshalb ist zum einen die Bemusterung so wichtig. Zum anderen sind die Schobers dazu übergegangen, dass der Kunde seinen fertigen Boden in der Schreinerei besucht und abnimmt. „Wir liefern keinen Boden aus, den unsere Kunden nicht vorher gesehen und für schön befunden haben. In diesem Stadium haben wir noch die Möglichkeit, einzelne Dielen auszutauschen, die in Maserung oder Astigkeit nicht seinen Vorstellungen entsprechen. Wenn wir erst einmal mit dem Boden auf der Baustelle sind, wird das zu aufwändig.“
Für einen Kunden, dem die Schober-Dielen ihren Preis wert sind, ist es ein vergleichsweise kleiner Aufwand, einen Ausflug an den Tegernsee mit einem Besuch der Schreinerei Schober zu kombinieren. Und die Kunden kommen nicht nur aus Deutschland. Generalimporteure haben sich in der Schweiz, in Spanien und in Russland mit Schober-Dielen einen Namen gemacht. Der Geschäftspartner in Moskau hat sogar ein komplettes Schober-Buch verlegt.
Kein Weg zu weit, kein Haus zu abgelegen
Aber auch in vielen anderen Ländern gibt es zwischenzeitlich Kunden. Schober-Monteure verlegen weltweit: Ob New York oder Kasachstan – kein Weg ist ihnen zu weit, kein Haus zu abgelegen. Zum Verlegen von Böden in dieser Qualität und oft außergewöhnlichen Längen braucht man Fachwissen und Erfahrung. „Das Holzbild muss stimmen.“ Deshalb arbeiten die Schobers nur noch mit Montageteams zusammen, die sich handwerklich und menschlich bewährt haben. „Auf der Montage kann vieles am Boden und natürlich auch an der Beziehung zum Kunden zerstört werden.“
In der ehemaligen Papierfabrik „Müller am Baum“ hat das Unternehmen nach einem Brand 1998 ein neues Zuhause gefunden. Das alte Ziegelgebäude liegt direkt an dem Wasserlauf, der dereinst für die Papierherstellung so dringend notwendig war. Heute trägt der Blick auf das Wasser zu einem charmanten Ambiente bei. Stück für Stück renovierte Markus Schober zusammen mit seinen Mitarbeitern das anfangs marode Gebäude und ist noch lange nicht fertig damit. Nachdem jetzt der Eingangsbereich ordentlich ist und das Dach dicht, die Büros schön sind und der Ausstellungsraum aussagekräftig, werden als nächstes der Aufenthaltsraum der Produktionsarbeiter und ein weiterer Ausstellungsraum in Angriff genommen.
Innenausbau muss nicht beworben werden
Markus Schober macht jedoch nicht nur noch Fußböden, auch die ursprüngliche Schreinerwerkstatt hat sich interessant weiter entwickelt. Ein Großteil ihrer Kapazität ist derzeit mit dem Ausbau der Vapiano-Restaurants in Anspruch genommen. 10 Niederlassungen dieses erfolgreichen Lifestyle-Gastronomiekonzeptes wurden im vergangenen Jahr in Deutschland, Antwerpen, Wien und Istanbul eröffnet. 20 sollen in diesem Jahr weltweit dazu kommen. Die Einrichtung wurde von Matteo Thun konzipiert und Markus Schober freut sich, dass ihm immer wieder Ausbau und Einrichtung (Holz, Glas, Polster …) anvertraut werden.
Und auch viele andere prestigeträchtige Objekte stammen aus dem Hause Schober, wie zum Beispiel das neue Schweizer Headquarter von Hugo Boss am Luganer See.
Doch der Schwerpunkt liegt mit zwei Drittel des Umsatzes seit einigen Jahren auf den Schober-Dielen. Auch im Marketing konzentrieren sich die Schobers ausschließlich auf die Böden. „Der Innenausbau kommt von allein dazu.“
Viele Ideen warten auf die Umsetzung
Doch auch für ein erfolgreiches Unternehmen wie Schober gibt es noch viel Entwicklungspotenzial. Christine Schober lächelt: „Mein Mann ist ein Visionär, ihm gehen die Ideen nicht aus. Und er hat eine tolle Mannschaft um sich versammelt, die diese Ideen abwägt und hilft umzusetzen.“ ■
von BM-Redakteurin Regina Adamczak
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