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Boden macht Wand

Neugestaltung des Erdgeschosses im Geno-Haus, Stuttgart
Boden macht Wand

Um den heutigen Ansprüchen und Anforderungen gerecht zu werden, wurde die ehemalige Schalterhalle im Erdgeschoss des Geno-Hauses, Stuttgart, umgebaut. Es entstand ein hochwertig ausgestatteter Konferenzbereich mit zentralem Treffpunkt für Veranstaltungen, Ausstellungen, Seminare und Konferenzen.

Für den Umbau hat das Planerteam von spek Design einen denkmalpflegerischen Ansatz gewählt, der auf die Grundsätze der vorhandenen Architektur eingeht und dabei die funktionalen Aspekte der neuen Nutzung gestalterisch einbindet.
In der Grundstruktur ist das Gebäude ein nach außen hin offenes Gebäude mit einer Glasfassade. Im Innern war dies bei der bisherigen Nutzung schwer zu spüren, da der Bereich mit Schalterhalle und Telefonzentrale ausgebaut war. Ziel war es einen hellen, freundlichen Empfang für die Besucher zu schaffen mit einer angenehmen Arbeits- und Verweilatmosphäre. Die vier Konferenzräume sollten technisch hochwertig, mit bester Akustik und einem sehr guten Raumklima ausgestattet werden. Der Umbauplanung ging eine intensive Bestandsanalyse voraus, die eng mit dem Auftraggeber durchgeführt wurde. Die Planung des Eingangs, der Tiefgarage, den neuen Aufzügen und die Fassadenneugestaltung erstellte das Architektenteam ARP, Stuttgart. Die Raumordnung und -gestaltung des Erdgeschosses mit Decke, Wände, Wandverkleidungen, mobile Trennwände, Möbel, Beschriftung und Leitsystem, Licht sowie das Ausstellungskonzept entwickelte spek Design .
Der Gliederung des Gebäudes liegt ein Raster zugrunde, welches im Bestand durch die Stützen definiert ist. Beim Umbau wurde diese Ordnung aufgegriffen. Die Gliederung der Konferenzräume, die Platzierung der Theke sowie die Ausrichtung und Proportionen der Decke und des Fußbodens richten sich nach diesem Gebäuderaster. Zugleich wurde sehr auf die Großzügigkeit und Flexibilität für unterschiedliche Nutzungen geachtet. Die Decke kann daher unterschiedliche Lichtstimmungen erzeugen und die nach außen durchlaufende Rasterdecke lässt den Raum nicht an der Glasfassade, sondern erst am Gebäudevorsprung enden. Die Loungemöblierung, die dem Raum stoffliches und farbliches Volumen zuführt, lässt sich im Veranstaltungsfall schnell abbauen.
Praktisch zu sehen hierbei auch der nicht schallharte Fußbodenbereich mit textilem Belag, der eine Art „Marktplatz-Situation“ beschreibt. Auch der Flurbereich wurde großzügig gestaltet, um auch hier eine vielseitige Nutzung zu ermöglichen.
Interessant gestaltet sind die Wandverkleidungen aus Holz: Die massiven Nussbaum-Riemchen – ursprünglich ein Holzparkett – sind geölt und aus Gründen des Brandschutzes und der Schalldämmung ohne Hinterlüftung direkt auf die Trockenbauwände aufgebracht. Um die massive Materialität spür- und sichtbar zu machen, wurde jede zweite Fuge genutet. Wandfluter verstärken die Tiefenwirkung der profilierten Nussbaumverkleidungen noch zusätzlich. Auch wurde bewusst auf eine Sortierung und Holzauswahl verzichtet. So ergeben die Nussbaum-Riemchen mit Splintanteil eine lebendig und gleichzeitig natürlich wirkende Fläche. Die Ecken der Wandverkleidungen wurden auf Gehrung gearbeitet, wobei die Kanten durch ein eingefügtes Aluminiumprofil geschützt sind. Insgesamt war bei den Trennwänden und mobilen Wänden eine überdurchschnittliche Schalldämmung von bis zu 52 dB gefordert. Mit nicht identischen Materialien, wie MDF und GK-Platten, sowie unterschiedlicher Materialdicken wurde ein Wandaufbau konzipiert, der den Anforderungen gerecht wird. Der akustisch und brandschutztechnisch hochwirksame Wandaufbau war gleichzeitig einfach montierbar. Die Ständerwände wurden zunächst nur einseitig beplankt und dann die Nussbaumpaneele von innen angeschraubt. Nach dem Einbringen des Dämmmaterials, wurde dann die Gipskarton-Beplankung auf den Innenseiten aufgebracht.
Auch der bauseits vorhandene Schacht – hinter der Empfangstheke – wurde beplankt und als Nussbaum-Monolith in den Raum integriert. Die Empfangstheke selbst ist in Nussbaum und in weißem, durchgefärbtem Schichtstoff ausgeführt, wobei eine integrierte Beleuchtung die klare Gestaltung hervorhebt.
Die Zugänge zu den Konferenzräumen sind durch die Materialität und Farbwahl deutlich zu erkennen. Die versetzte Türenebene verhindert, dass die geöffneten Türen störend in den Flur stehen. Digitale Türschilder – flächenbündig in der Wand integriert – weisen auf die aktuelle Belegung hin. Sie werden zentral programmiert und zeigen im Grundriss den jeweils geforderten Bestuhlungsplan.
Die Konferenzzimmer können zu einem großen Veranstaltungsraum zusammengeschlossen werden. Pneumatisch betätigte Trennwände und flexible, leichte Möbel helfen bei einem reibungslosen Ablauf. Gegenüber dem Konferenzbereich wurde leicht zugänglich das Stuhllager positioniert. Mit einer Zubereitungszone ausgestattet, dient es auch als Bereitstellungsbereich für das Catering. ■
Entwurf und Planung:
spek Design
70565 Stuttgart
Ausführung Trocken- und Innenausbau:
Innenausbau Michael Klumpp
72270 Baiersbronn
Pneumatische Trennwände:
H+T Raumdesign AG
5001 Aarau/Schweiz
Fotos: KD Busch, Stuttgart
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