Neue Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen im Tischlerhandwerk schaffen – mit diesem Ziel startete im September 1996 ein ehrgeiziges Projekt der „Innung Holz und Kunststoff Recklinghausen“, in Zusammenarbeit mit dem „Fachverband Holz und Kunststoff Nordrhein-Westfalen“ und dem Zentrum „Frau in Beruf und Technik“, Castrop-Rauxel (siehe BM-EXTRA Karriere 1997, Seite 40). Denn obwohl viele Frauen nach wie vor überdurchschnittlich gute Leistungen in den Gesellenprüfungen zeigen, verlassen viele nach erfolgreicher Ausbildung das Tischlerhandwerk.
Ein Grund dafür ist das sogenannte Schwangerschaftsrisiko: Seitdem Eichen- und Buchenholzstäube in die Gefahrstoffliste aufgenommen werden, dürfen schwangere Frauen nicht mehr in der Werkstatt arbeiten.
Das Tischlerhandwerk verliert dadurch gut qualifizierte Nachwuchskräfte. Das wollten die Initiatoren des Projektes verhindern und boten eine spezielle Fortbildung nur für Frauen an. Denn dadurch sollten neue Einsatzbereiche für Tischlerinnen geschaffen werden.
Auf dem Lehrplan standen Gestaltung, Planung und Entwurf im Tischlerhandwerk (120 Stunden), ein Verkaufs- und Kommunikationstraining (12 Stunden), Marketing (36 Stunden), CAD (60 Stunden), innerbetriebliche Kommunikation (12 Stunden), verkaufsorientiertes Telefonieren (12 Stunden) und Arbeitsvorbereitung und Ablauforganisation (je 60 Stunden).
Das Projekt endete im Sommer 1998. Insgesamt nahmen 14 Frauen – vom weiblichen Lehrling bis zur Meisterin – an den Veranstaltungen teil. Die Abschlußveranstaltung findet am 19. August 1998 im Römermuseum Haltern statt. n
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