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Chancen und Trends im Visier

Rosenheimer Fenstertage 2006: So viel Teilnehmer wie noch nie
Chancen und Trends im Visier

880 Teilnehmer kamen zu den 34. Rosenheimer Fenstertagen nach Rosenheim – das war neuer Rekord. Das Motto „40 Jahre Fenster und Fassaden – mit Erfahrung Zukunft gestalten!“, nutzte der Leiter, Ulrich Sieberath, gleichermaßen als Rück- und Ausblick.

In diesem Jahr wollte man das 40-jährige Bestehen des ift Rosenheim gebührend feiern. Hinter all den Jahren Prüfungen, Forschung und Qualitätssicherung stehen viele Menschen, die mit Pioniergeist und Ideenreichtum sowohl die heutige Stellung des ifts als auch die modernen Konstruktionen mit gestaltet haben. Thematisch griff dies Institutsleiter Ulrich Sieberath in seiner Ansprache auf. Ein Jubiläum wird allzu häufig als Anlass genommen, Rückschau zu halten. Sieberath nutzte jedoch seine Rückschau, um Entwicklungsschritte und die Möglichkeiten für die Zukunft aufzuzeigen. Wichtig war es ihm dazu, einen langjährigen Weggefährten in Erinnerung zu behalten: Hans Froelich, der im September überraschend verstorben war und der die Entwicklung des ifts Rosenheims von Beginn an und auch durch seine stellvertretende Leitungsfunktion stark mitgeprägt hatte.

Fenster im Zeichen der Zeit
Sieberath zeigte in seinen Ausführungen auf, dass sich viele Entwicklungen, beispielsweise die energetische Verbesserung der Bauteile, aus geschichtlichen Ereignissen, wie beispielsweise der Energiekrise 1973, ableiten lassen.
Veränderungen der Altersstruktur, Globalisierung und Verknappung von Materialien, Rohstoffen und Energie bestimmen die Zukunft. Als zentraler Trend kristallisierte sich die Notwendigkeit des schonenden Umgangs mit Rohstoffen und Energien heraus. Wärmeschutz und Materialoptimierungen in der Entwicklung von Konstruktionen waren und sind deshalb wesentliche Themen. Deutschland nimmt hier weltweit eine Spitzenstellung ein. Auch die Fenster- und Fassadenbranche habe mit der Photovoltaik, der direkten Nutzung des Sonnenlichts und mit energetisch optimierten Bauteilen beste Chancen, diese Entwicklung erfolgreich zu nutzen.
Das Fenster ist Hochleistungsprodukt
Für ihn zeichnet sich ein Trend ganz deutlich ab: Das Bauteil Fenster wird immer spezieller. Jede Nische wird besetzt und es kristallisieren sich Konstruktionen heraus, die das Fenster zum wahren Hochleistungsprodukt gemacht haben. Sieberath bemüht hier den bildhaften Vergleich aus dem Bootsbau: Frühere Fenster waren wie einfache Segeljollen, heutzutage habe man es eher mit leistungsstarken Wettkampfyachten zu tun. Die müsse man aber auch entsprechend warten und ihr hohes Qualitätsniveau absichern. Und er ist sich sicher: Diese Entwicklungen werden uns auch in den nächsten Jahren begleiten.
Es werden mehr individuelle Konstruktionen, mehr objektspezifische Anwendungen und höhere Erwartungen der Bauteile, eine flexiblere und modernere Qualitätssicherung nötig machen. Enge Zeiträume in der Projektabwicklung werden Hersteller aber künftig auch dazu zwingen, bestimmte Produkteigenschaften selbst zu bestimmen. Dies gelte umso mehr, wenn diese nicht auf geregelte Konstruktionsdetails zurückgeführt werden können, so Ulrich Sieberath.
Von der Konstruktionsnorm zur Produktnorm
Dementsprechend hätte sich auch der Anspruch der Normen entwickelt: Heutzutage geht es zunehmend darum, sinnvolle Anforderungen, Nachweisverfahren und Klassengrenzen nach dem „Performance Prinzip“ festzulegen. In den 60er und 70er Jahren standen Lösungen für konstruktive Mängel im Vordergrund, beispielsweise undichte Fenster, die Ausbildung von Eck- und Elementverbindung oder die Verglasungstechnik. Solche, mit detaillierten konstruktiven Vorgaben versehene Normen hätten aber die Weiterentwicklung der Produkte behindert, erläuterte Sieberath.
Die unterschiedlichen Vorträge im Plenum und in den Themenblöcken zeichneten wie Mosaiksteine ein positives Gesamtbild des Branchentreffs. Auch Rezzo Schlauchs Rückblick auf 20 Jahre ökologischer Wirtschaftspolitik zeigte, dass die Fenster- und Fassadenbranche in Punkto Energieeinsparung voll im Trend liegt.
Markt machen – jetzt!
Bernhard Helbing, vom Verband der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF), nutzte seine Redezeit vor allem damit, die Teilnehmer zur aktiven Mitarbeit an dem überregionalen Marketing zu ermuntern. Ein Zitat Dantes ist für ihn bedeutungsvoller Sinnspruch: „Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.“ In diesem Sinne rief er die Fensterbauer dazu auf, nicht den Fenster produzierenden Nachbarbetrieb als Hauptkonkurrent zu betrachten, sondern vielmehr das Autohaus, das Möbel- oder Fernsehgeschäft oder gar das Reisebüro. Denn sie alle wollen – wie die Fensterbauer – die Bedürfnisse der Kunden nach Behaglichkeit, Lebensqualität und Status befriedigen.
Leider würden aber zu viele Handwerker meinen, dass ihr Produkt für sich stehe. Ausgaben für Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing werden als überflüssig angesehen. Doch mit dieser Haltung würde der Kuchen, den es zu verteilen gäbe nicht größer werden. Jetzt sei die Situation günstig, gemeinsame überregionale Marketingaktionen für den eigenen Erfolg zu nutzen. Und der VFF möchte mit allen seinen zur Verfügung stehenden Mitteln dazu beitragen, dass der Kuchen für die Branche größer werde.
„Kuko“ an Kapazitätsgrenze
Der Vorstandsvorsitzende Alfons Schneider hob die Fenstertage als die zentrale Wissensplattform für die Branche hervor. Und die Branche sei in erstaunlich guter Verfassung: Alles deute darauf hin, dass dieses Jahr ein stabiles Wachstum von bis zu 8 Prozent erreicht wird. Das hätte auch ihn überrascht. Jetzt gehe es aber darum, die teilweise extrem gestiegenen Kosten auf dem Beschaffungsmarkt weiterzugeben. Sonst werde der Aufschwung für einige Betriebe zur Kostenfalle.
Zur Veranstaltung selbst meinte Schneider, dass die Teilnehmerzahl mittlerweile so hoch sei, dass das Kongresszentrum (Kuko) an seine Kapazitätsgrenze stoße. Vorerst werde aber nicht daran gedacht, den Veranstaltungsort zu wechseln. Eines scheint das ift in punkto Attraktivität geschafft zu haben: Die Fenstertage werden wieder zunehmend für den Hersteller interessant. Deren Anteil erhöhte sich zusammen mit den Montage- und Schreinerbetrieben auf über ein Drittel und damit auf 300 Teilnehmer (2005: 261). Schneider kündigt für 2007 am ift wieder stärkere Investitionen an. Man müsse innerhalb des Institutes umorganisieren, Labore müssten mit neuen Prüfgeräten ausgestattet werden und es müsse auch weiter Personal eingestellt werden, denn die Mitarbeiter würden jetzt schon viel zu viel Überstunden machen. ■
von BM-Redakteur Daniel Mund
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