Der Schubkastenschrank von Patricia Sauer ist vielfältig verwendbar. Im Arbeitszimmer zur Aufbewahrung von Papieren und Schreibutensilien, im Schlafzimmer als Kommode oder im Wohn- und Essbereich als Anrichte.
Die klare vertikale und horizontale Gliederung und die bewusste Wahl des quadratischen Grundrisses lassen das Möbel – beim ersten Anblick – als Kubus erscheinen. Beim Öffnen der Koffertüren wird das Möbel jedoch geteilt und es entsteht ein völlig neuer Charakter – eine Anrichte. Im geöffneten Zustand sind die beiden äußeren Schubkastenkorpusse dann beidseitig zu nutzen, d. h., die Schubkästen können nach beiden Seiten geöffnet werden und das Stück ist auch als Raumteiler zu verwenden. Die Arretierung der Schubkasten erfolgt über Rollenschnäpper am Schubkasten-boden.
Interessant konzipiert sind die selbstkonstruierten Edelstahlbänder, die im Prinzip die Funktion eines Zapfenbands haben. Sie sind als diagonalliegende Bänderschienen eingelassen. Die Verschlüsse sind ebenfalls selbst entworfen und werden durch ein Loch in der Oberseite betätigt.
Das Meisterstück aus massivem Kirschbaumholz entstand an der Heinrich-Hübsch-Schule, Karlsruhe, und erhielt beim Gestaltungswettbewerb „Meisterform Holz 2000“ eine Anerkennung. Das Urteil der Jury: „Wandelbarkeit und funktionale Mehrfachnutzung stellen die Merkmale dieses Schubkastenschrankes dar. Klar und konstruktiv sind sie in seinen handwerklichen Komponenten sichtbar gemacht. Die Gestaltung der Bodenplatte wirkt dagegen leider wie eine noch zu überarbeitende Hilfskonstruktion.
Weil insgesamt der positive Eindruck überwiegt, spricht die Jury eine Anerkennung aus.“
BM-Fotos: Frank Herrmann
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