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Den Fortschritt stets im Visier

125 Jahre Leitz: Vom Handwerksbetrieb zum industriellen Dienstleister
Den Fortschritt stets im Visier

Seit 125 Jahren steht die Marke Leitz für technologischen Fortschritt und hohe Qualität bei Maschinenwerkzeugen für die Holz- und Kunststoffbearbeitung. Aus der „Württembergischen Holzbohrerfabrik“ von einst ist längst ein Global Player mit dem Anspruch weltweiter Technologie- und Marktführerschaft geworden.

Die „Kunst des Bohrermachens“ steht am Beginn der Firmengeschichte: Der junge Meister des Zeugschmiedehandwerks Albert Leitz (1854-1916) legte 1876 mit einer kleinen Werkstätte den Grundstein für die spätere „Württembergische Holzbohrerfabrik A. Leitz, Oberkochen“. Mit Handbohrern, Schneidmessern und Beilen konnte der fleißige Handwerksmeister erste Erfolge verbuchen. Bereits nach der Jahrhundertwende bot die schwäbische Werkzeugschmiede mit Bohrern, Maschinenmesser, Messerköpfen und Spannbackenwerkzeugen ein breites Spektrum an Maschinenwerkzeugen für die Holzbearbeitung.

1912 übertrug Albert Leitz die Weiterführung seines Lebenswerks seinen Söhnen Albert und Fritz Leitz. Das Unternehmen firmierte von nun an als „Gebrüder Leitz, Bohrer- und Werkzeugfabrik, Oberkochen“.
Mit der Mechanisierung der Holzbearbeitung erfuhr das Werkzeugprogramm wesentliche Erweiterungen. Der Katalog von 1921 überraschte bereits mit der ersten Fenstergarnitur für Rahmenschenkel-Innenprofile in Mes-serkopfform. 1927 zählte der Betrieb 180 Beschäftigte. Mit zahlreichen wegweisenden Werkzeugentwicklungen konnte der Oberkochener Werkzeugspezialist internationalen Ruf gewinnen.
Das Aufkommen von Span- und Faserplatten, Holzverbundwerkstoffen und Kunststoffen nach dem zweiten Weltkrieg erforderte neue Werkzeugmaterialien, Bearbeitungstechniken und Maschinenkonzeptionen.
Neue Werkzeugtypen mit Schneiden aus dem Sinterwerkstoff Hartmetall entstanden. Fast über Nacht wuchs damit das ohnehin sehr breite Leitz- Fertigungsprogramm fast auf den doppelten Umfang an.
Um einen unmittelbaren Kundenkontakt sicherzustellen, wurden Vertriebsorganisationen in ganz Europa gegründet und eine Dienstleistungsorganisation aufgebaut: der Leitz-Service sollte nicht nur die Werkzeuge in die betriebliche Praxis einführen, er sollte auch ihre optimale Pflege verbürgen. Auch dieser Schleif- und Instandsetzungsdienst fand bei den Anwendern rasch hohe Akzeptanz.
Der starke Auftrieb durch Verkaufsorganisation und Service ließ das Unternehmen zwischen 1961 und 1975 zur internationalen Leitz-Firmengruppe wachsen. Das Werk Unterschneidheim sowie Produktionsstätten im Ausland wie z.B. in Riedau und Zell/Österreich und in Lana/ Südtirol wurden gegründet.
Längst war das Unternehmen durch Forschung und Technologieentwicklung zum Impulsgeber seiner Branche geworden. Zum 100-jährigen Jubiläum 1976 beschäftigte die Leitz Firmengruppe weltweit über 1600 Menschen. Neben Hartmetall bestimmte der Einsatz von Diamant als Schneidstoff die Fachdiskussion im damaligen Jubiläumsjahr.
Expansion zum Weltmarktführer
1975 übernahm Diplom-Physiker Dr. Dieter Brucklacher die Geschäftsführung. Unter seiner Ägide folgte eine starke internationale Expansionsphase. Produktions- und Vertriebsstätten in Brasilien, den USA und in Groß-britannien wurden gegründet. Die kleineren Werkzeugfabriken WIGO, KWO und Schumacher wurden in die Firmengruppe eingegliedert. Niederlassungen in Japan (1988), Singapur (1994), Indonesien und Malaysia (1997), China (1998) und Indien (1999) folgten. Heute offeriert die inter-nationale Firmengruppe ein Vollsortiment und umfassende Problemlösungen für alle Zerspanungsaufgaben bei der professionellen Holz- und Kunststoffbearbeitung in Industrie und Hand-werk – sowie mit einer Anfang 2001 eigens gegründeten Vertriebsgesellschaft ITP (International Tooling Partner) auch für den Handel.
Mit 15 Produktionsstätten in Deutschland, Österreich, Italien, USA, Brasilien, China und Finnland, Vertriebsgesellschaften in fast 30 Ländern und international über 180 firmeneigenen Servicestellen ist Leitz heute der weltweit führende Hersteller von Präzisionswerkzeugen für die Holz- und Kunststoffbearbeitung.
Diversifikation in die Metallbearbeitung
Einen ersten großen Schritt zur Diversifikation stellte 1988 die Übernahme der Firma Wilhelm Fette in Schwarzenbek bei Hamburg dar, einem Werkzeugspezialisten für die Metallbearbeitung. 1990 übernahm Leitz mit der österreichischen Böhlerit Gesellschaft einen Entwicklungspionier auf dem Gebiet des Hartmetalls. Dieses Know-How beim Schneid-stoff selbst kommt Leitz bis heute zugute.
Mit der Firma Walter Kieninger aus dem Schwarzwald kam 1993 ein Spezialist für Sonderzerspantechnik zu Leitz. Noch im selben Jahr schlossen sich die Firmen Fette, Böhlerit und Kieninger unter der Führung der eigens gegründeten Leitz Metalworking Technology GmbH & Co. KG zur LMT-Gruppe zusammen. Inzwischen ist die LMT-Gruppe nach der Aufnahme des US-amerikanischen Leichtmetallspezialisten Onsrud Cutter (1999), des Spezialisten für Spannsysteme Bilz Werkzeugfabrik (2000) und des französischen Metallbohrungsspezialisten Belin (2001) zu einem großen, bewusst dezentralen Kompetenzverbund für nahezu alle Arten der Metallbearbeitung geworden.
Zusammen repräsentieren die getrennt geführte Leitz Gruppe und die LMT-Gruppe einen Unternehmensverbund mit über 6200 Beschäftigten und mehr als 1 Milliarde DM Jahresumsatz. Die expansive Entwicklung scheint indes noch nicht abgeschlossen: Jährlich investiert Leitz fast 100 Millionen DM in die Erweiterung und Optimierung der Firmengruppe. o
Meilensteine der Leitz-Werkzeugtechnik
  • 1904 Erstes patentrechtlich geschütztes Produkt: Langlochbohrer Leitz DRGM 307609
  • 1910 Erstes patentrechtlich geschütztes Fräswerkzeug: Sicherheitsmesserkopf „Zwerg DRGM 468 337“ für schnelllaufende Maschinen mit Elektroantrieb
  • 1921 Fensterwerkzeuggarnituren in Messerkopfform
  • 1952 Erstes Universalwerkzeug mit Schnellspannung der Messer durch Excenter
  • 1955 Erstes Werkzeug mit BG-TEST- Zeichen
  • 1959 Einführung des Sinterwerkstoffs Hartmetall als harter Schneidstoff Werkstoffe wie Spanplatten
  • 1968 Messerköpfe mit Wendeschneidplatten zur doppelten Verwendung
  • 1969 Standardisierte, höhen- und durchmesserabgestimmte Werkzeugsätze für schnelleren Werkzeugwechsel
  • 1971 Dufix und Exakt, erste Werkzeug-Systeme mit konstanten Flugkreisdurchmessern nach dem Schärfen
  • 1973 Neuentwicklung: Hydrospanntechnik für Messerköpfe und Spannbüchsen
  • 1976 Gesinterter polykristalliner Diamant (DP) wird als Schneidstoff für die extreme Anforderungen der Holzwerkstoff-Bearbeitung eingeführt
  • 1983 Lärmgedämpfte Kreissägeblätter für geringere Umweltbelastung
  • 1986 Hobelmesserwellen mit Spiralschneiden
  • 1989 Schaft-Werkzeuge mit spiraligen Hartmetallschneiden
  • 1991 Hydro-Spanntechnik mit geschlossenem Hydraulik-System
  • 1992 ProfilCut- Profilmesserkopf-System kommt auf den Markt
  • 1993 Werkzeuge mit elektronischen Speicherchips, Leitz-Tool-Management-System zur computergestützten Werkzeugverwaltung
  • 1995 VariPlan – selbstnachstellender Hobelmesserkopf mit nachschärfbaren Wendemessern
  • 1997 Erstmals Einsatz von kobaltfreiem Hartmetall mit Komplexbinder
  • 1998 Monokristalliner Diamant wird erstmals als Schneidstoff an Werkzeugen eingesetzt, CentroStar, ein flugkreiskonstanter Hobelmesserkopf mit schraubenloser Schnellspannung der Wendemesser
  • 1999 VariForm Universal-Profilmesserkopf mit Ultrafeinkorn Hartmetall
  • 2000 CVD–Verfahren: Diamantbeschichtungen in Dünnschicht- und Dickschicht-Technologie ermöglichen Werkzeuge für noch extremeren Einsatz
  • 2001 DustFlowControl bei Werkzeugen und Absaughauben, LowNoise-Fräser und -Zerspaner für geringere Umweltbelastung
Technologie- und Service-Trends bei Leitz
Dienstleistung rückt in den Vordergrund
Intensive Forschung und Entwicklung zählen zweifellos zu den Erfolgsfaktoren des Oberkochener Werkzeugherstellers. Diese Strategie werde, so Dr. Dieter Brucklacher, intensiv weitergeführt: „Über 5 Prozent des Umsatzes werden bei Leitz für Forschung und Entwicklung aufgewendet.“ Für den Leitz-Firmenchef ist die ganzheitliche Optimierung von verfahrenstechnischen Abläufen der eigentliche Schlüssel für den Fortschritt in der Zukunft: „Die Prozesse der Holz- und Kunststoffbearbeitung verlaufen im Zusammenwirken von Mensch, Maschine, Werkzeug und Werkstück. Zwischen ihnen bestehen Abhängigkeiten, die bei einer optimalen Abstimmung aufeinander zum vorausgeplanten Erfolg der Bearbeitungsprozesse führen. Dabei kommt dem Werkzeug eine entscheidende Rolle zu.“ Heute sind Forschung und Entwicklung von Leitz auf dem Gebiet der Werkzeuginnovation mehr denn je von den Kundenanforderungen nach Hochleistung und Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Sicherheit bestimmt.Permanent konzentrieren sich die Innovationsprojekte bei Leitz auf die Untersuchung und Anwendung immer neuer Schneidstoffe wie hochverschleißfestes Ultrafeinkorn-Hartmetall oder neuartige Diamantschneidstoffe wie CVD oder MKD sowie geeigneter Hartstoff-Beschich-tungen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit konventioneller Schneidenwerkstoffe. Neuartige Schneidengeometrien werden entwickelt, um die Vorschubgeschwindigkeit und damit die Fräsleistung der Werkzeuge zu steigern. Schnellwechselsysteme für Werkzeuge und Schneiden reduzieren Instandhaltungsaufwand und Maschinenrüstzeiten. Das Dienstleistungsangebot wird ständig erweitert bis hin zum kompletten Werkzeug- und Betriebsmittel-Management.
Noch stärker als bisher, so Brucklacher, stehe künftig neben innovativen Spitzenprodukten und intelligenter elektronischer Maschinensteuerung die kundenorientierte Dienstleistung im Vordergrund. Vom Engineering über die Systemintegration bis zur Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur, den laufenden Betrieb der Systeme und ihre Wartung reichen die Leistungen, die Leitz bieten müsse: „Fundierte Anwendungsberatung für effizienteste Bearbeitung immer neuer Werkstoffe, durch Computer- und Telekommunikationsnetze gesteuertes Werkzeug-Management und schnellster, automatischer Werkzeugwechsel werden die Wirtschaftlichkeit von Produktionsbetrieben in der Holz-, Kunststoff- und Metallbearbeitung rund um den Erdball weiter erhöhen und den Leitz Kunden im globalen Wettbewerb beste Chancen geben.“
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