Nicht nur die biologische Vielfalt auf der Erde ist von 1970 bis 2005 um 27 Prozent zurückgegangen, sondern auch die Wälder vermindern sich täglich um eine Fläche von 40 000 ha. Die Waldschützer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald fordern deshalb verstärkte Anstrengungen der Staatengemeinschaft, den Wald – das wichtigste Reservoire für Biodiversität – zu schützen, sich für dessen nachhaltige Bewirtschaftung einzusetzen und auch darauf hinzuwirken, dass die Waldregionen und deren Bewohner an den Erlösen aus dessen Vermarktung beteiligt werden.
Vor dem Hintergrund, dass 20 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes aus der Vernichtung von Wäldern stammen, sei eine Kehrtwende beim internationalen Waldschutz überfällig. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) nimmt die 9. Vertragsstaatenkonferenz zum Anlass, um Folgendes zu fordern:
- Die Bundesregierung wird aufgerufen, den Waldschutz noch stärker im Rahmen der internationalen politischen Arbeit aufzugreifen.
- Internationale Förder- und Entwicklungsprojekte Deutschlands dürfen nur dann realisiert und unterstützt werden, wenn sicher gestellt ist, dass kein Wald hierfür vernichtet wird.
- Das im Dezember von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommene „Übereinkommen zur nachhaltigen Bewirtschaftung aller Wälder der Erde“ muss auf ein völkerrechtlich bindendes Niveau (z. B. Klimarahmenkonvention) angehoben werden.
- Der Import und Handel von Holz aus nicht nachhaltiger Waldbewirtschaftung und vor allem aus illegalem Holzeinschlag und aus der Abholzung von Primärwäldern muss verhindert werden. Die Zertifizierung nachhaltiger Waldbewirtschaftung muss weiter entwickelt und ausgebaut werden.
- Die Schaffung eines internationalen Schutzgebietssystems für Waldflächen, das sich auf alle Länder und Waldregionen erstreckt, muss geschaffen bzw. weiter verdichtet werden. Hierbei müssen wirtschaftlich hochentwickelte Länder wie Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen.
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