Deutschland hat eine „soziale Schieflage“ beim Wohnungsbau und wenn Bund und Länder nicht gegensteuern, droht eine neue Wohnungsnot. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien, vom Pestel-Institut in Hannover und vom Wohnungsbau-Experten Prof. Dr. Volker Eichener. Die Studien belegen, dass der schrittweise Rückzug des Bundes aus der Wohnungsbauförderung in den vergangenen 15 Jahren zu der neuen Wohnungsnot geführt hat. Zudem zeigen die Berechnungen, dass die Bundesländer die soziale Wohnraumförderung im vergangenen Jahrzehnt um nahezu 80 % reduziert haben.
Insbesondere in Großstädten, Ballungszentren und Universitätsstädten hat sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt deutlich zugespitzt. Hier gibt es einen massiven Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen. Aktuell fehlen in den zehn deutschen Großstädten, die den stärksten Wohnungsmangel haben, mehr als 100 000 Mietwohnungen. Wenn der Mietwohnungsbau nicht verdoppelt wird und auf mindestens 130 000 neue Wohnungen pro Jahr ansteigt, dann wird sich die Mietwohnungslücke drastisch vergrößern: In fünf Jahren werden dann 400 000 Mietwohnungen bundesweit fehlen. Unterm Strich bedeutet dies somit, dass bis 2017 insgesamt 825 000 Mietwohnungen neu gebaut werden müssen.
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