Die Auftragslage im Innenausbau bewegt sich offenbar auf Rekordniveau. So kons-tatiert der Fachverband Tischler NRW nach einer aktuellen Konjunkturumfrage (Seite 6): Das Geschäftsklima ist so gut wie seit fast 20 Jahren nicht mehr! Ähnlich positiv klingen die Nachrichten auch aus einigen anderen Bundesländern.
Nach Einschätzung der Konjunkturforscher ist diese schöne Entwicklung kein Strohfeuer. Anlässlich einer Pressekonferenz zur BAU in München sagte Erich Gluch, vom Ifo-Institut und Mitarbeiter im Forschungsnetzwerk Euroconstruct, der Bauwirtschaft eine sehr positive Entwicklung voraus. Sein prominenter Chef, Ifo-Institutsleiter Hans-Werner Sinn, setzt sogar noch eins drauf: „Uns steht eine stürmische Belebung bevor, die sogar 10 Jahre anhalten kann.“
Besonders der Wohnungsbau, so die Marktbeobachter, werde den Baumotor höher drehen lassen. Nach langer Talsohle sind die Baugenehmigungen bereits 2010 um acht Prozent gestiegen. Für das Jahr 2011 wird ein weiteres Wachstum um 12 Prozent auf rund 215 000 Genehmigungen prognostiziert (Seite 7).
Günstigere Rahmenbedingungen hätten sich die Messemacher an der Isar kaum wünschen können: In München steigt vom 17. bis 22. Januar das Bauereignis des Jahres. Auf der komplett ausgebuchten Messe bietet dieser werkstoffübergreifende Branchentreff einen riesigen Informationsfundus für Fenster-, Türen- und Innenausbauer, die in punkto Werkstoffe, Systeme, Elemente und Beschläge am Puls der technischen Entwicklung bleiben wollen (Seite 46).
Fast zeitgleich zur BAU in München, vom 18. bis 23. Januar, trifft sich auf der Kölner imm cologne 2011 alles was Rang und Namen in der Möbelbranche hat. Dem Messemanagement in der Rheinmetropole scheint es zudem gelungen, das Thema Küchen endlich wieder in die Rheinmetropole zu holen. Mit der parallel zur Möbelmesse stattfindenden LivingKitchen feiert mit mehr als 150 Ausstellern ein vielversprechendes Event Premiere, das die neuen Küchenwelten ganzheitlich in Szene setzt (Seite 16).
Ganzheitlich ist ein Attribut an dem sich auch die Anbieter von Softwareprogrammen für Fenster-, Haustür- und Wintergartenhersteller messen lassen müssen. Die Programme haben weiter an Funktionalität und Komfort gewonnen und decken bei fortschreitender Integration inzwischen nahezu alle relevanten Planungs- und Produktionsbereiche ab. Ein-, Auf- und Umsteiger finden das Leistungsprofil der wichtigsten Softwarepakete in unserem aktuell recherchierten Marktspiegel (Seite 75).
Mit einem klaren Leistungsprofil und attraktiver Außendarstellung tun sich viele Betriebe schwer: Schreiner und Tischler präsentieren sich oft mit einem Mischmasch-Image. Das Beispiel des Kollegen Jan Göhler aus dem sächsischen Frauenstein ist mehr als eine optische Anregung: Der Tischlermeister hat das Profil seines Unternehmens geschärft und profitiert jetzt von einem professionellen Kommunikationskonzept (Seite 38).
Auf dem Weg zu einem schärferen Profil ist endlich auch das deutsche Tischler- und Schreinerhandwerk. HKH und das unsägliche Sammelsurium unterschiedlicher Logos und Marken in den Bundesländern waren gestern: Der Bundesverband firmiert bereits als „Tischler Schreiner Deutschland“ und mit dem neuen Logo soll ein bundesweit einheitliches Erscheinungsbild eingeführt werden. Das ist konsequent und die gesamte Branche kann davon nur profitieren (Seite 6). Bleibt zu hoffen, dass der orangefarbene Würfel auch in den Landesverbänden entschlossen eingeführt wird.
Das BM-Team wünscht nützliche Informationen und ein sehr erfolgreiches Baujahr 2011.
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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