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Die Kunst der Reduktion

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Die Kunst der Reduktion

Nahe der holländischen Grenze entstand ein nicht alltägliches Wohnhaus, das durch eine klare Formensprache und mit der Einfachheit der Wohnräume überzeugt. Die Umsetzung einer zeitlosen, nicht nach effekthaschender Architektur sowie Innenarchitektur war Wunsch und Aufgabenstellung des Bauherrn. Die Abstimmung und Detailplanung zwischen Bauherrn, Architekt sowie Inneneinrichter war geprägt von intensiver Kommunikation und großem Vertrauen.

Hinzu kam die ausführliche, technische Begleitung der einzelnen Gewerke mit sehr detaillierten und abgestimmten Planungsunterlagen sowie die konsequente Materialbemusterung. Sie waren letztendlich Garant für das perfekte, reduzierte Erscheinungsbild des Objektes, wobei die vom Innenausbauer entworfene Einrichtung die klare Formensprache des Architekten widergibt.
Das von der Vorderansicht eher geschlossen wirkende Gebäude wird vom Garten her durch Tageslicht mit aller Kraft erobert. Große zweiflügelige Schiebeanlagen öffnen das Haus zum Garten und fast jeder Raum erhält so eine maximale Beziehung nach außen.
Der rund 31 m lange Grundkorpus des Hauses beherbergt alle für den täglichen Ablauf benötigten Themenbereiche. Lediglich Schlafzimmer, Bad und Ankleide wurden in das Obergeschoss gelegt.
Beim Betreten des Hauses fällt der Blick zunächst auf eine doppelflügelige Schiebetür. Diese Schiebetüranlage ist raumhoch, rahmenlos und synchron gesteuert ausgeführt. Auch alle weiteren Türelemente sind Schiebetüren und folgen mit ihrer Gestaltung und ihren Details. Ein weiterer Eyecatcher und schönes Gestaltungselement im Eingangsbereich ist die Treppenanlage, die aus 20 mm dickem Cortenstahl und massiven Eichestufen hergestellt ist. Die aus einem Stück gebrannte Cortenstahlwange ist in ihrer natürlichen Oberfläche belassen worden, lediglich ein schützender klarer, stumpf matter Anstrich verhindert einen Abrieb des blanken Eisens. Die Stufen sind frei auf Konsolen aufgelegt und mit Abstand zur Wand und zur Wange mit einer speziellen Verklebung befestigt. Trotz des extrem hohen Gewichts wirkt die Treppe leicht und grazil.
Links und rechts des Foyers erstrecken sich lange Flure und ein rund 23 m langes Einbaumöbel trennt Flur- und Wohnbereich geschickt voneinander – bildet die trennende Achse des Hauses.
Die in den Flur eingebauten Schränke werden durch drei kleine Nischen in ihrer Länge unterbrochen. In diesen Nischen – welchen architektonisch Lichtbänder gegenüber gestellt wurden – findet die Hausherrin ein geeignetes Umfeld um Kunstgegenstände zu präsentieren. Die Einbauschränke sind raumhoch und werden mit Griffen betätigt, die mit den Griffdetails der Schiebetüren identisch sind. Der lichtdurchflutete Wohnbereich wird durch eine klassische und minimale Möblierung ruhig und stellt eine fließende Verbindung zwischen den Räumen her. Die Räume – ähnlich wie Schotten angeordnet – können durch raumhohe 200 cm breite Schiebetüren verschlossen werden, die in Wandtaschen unsichtbar geparkt werden. Wie wichtig dieser Gestaltungsaspekt ist, zeigt ein Blick vom Garten, der das Haus transparent wirken lässt.
Obwohl Küche-, Ess-, Fernseh- und Arbeitszimmer grundverschiedene Funktionen vorweisen, wurden die Fronten der Einbauschränke in querliegenden Rechteckformaten konsequent umgesetzt. Interessant konzipiert und umgesetzt sind die um 180° klappbaren Türen im Fernsehzimmer, die sich im Arbeitszimmer als Klappen darstellen. Die im Esszimmer konzipierte Regallösung wurde durch raumhohe Glastüren ver-schlossen, wobei ein technisch perfekter Ausschnitt im Glas frontbündige Schubkästen zulässt, welche über geviertelte Griffmulden zu öffnen sind. Eine besondere Herausforderung für den Innenausbauer war die gestalterische Umsetzung des rechteckigen Rasters im Küchenbereich. Die hier gegebene Abhängigkeit von maßlich festgelegten Einbaugeräten, welche nicht in das bestehende Raster passten, forderte eine Sonderlösung. Backofen sowie Kaffeemaschine wurden in einer Trockenbauwand intergriert. Die Spülmaschine fand ihren Platz im Raster unabhängigen Mittelblock. Die Oberschränke, welche auf einer Breite von rund 4 m frei hängend konstruiert wurden, sind mit Möbelklappen geschlossen. Die gesamte Unterschrankzeile wurde mit breit formatigen Auszügen, teilweise mit Innenzügen ausgestattet.
Als Griff dient hier das Riegelformat. Der Mittelblock wurde konsequent auf Gehrung gearbeitet und hat eine flächenbündig eingelassene, geschliffene, schwarze Granitplatte – aus Nero Assoluto.
Nicht alltäglich wurde auch das Obergeschoss entworfen: der Luftraum über dem Wohnzimmer endet als Galerie im Schlafzimmer und wurde mit einer rahmenlosen Glaswand abgetrennt. So erfolgte eine akustische Trennung, ohne den freien Blick in den Garten zu beeinträchtigen.
Das Badezimmer – hinter dem Schlafraum angeordnet – ist ebenfalls mit großflächigen Nero Assoluto Tafeln ausgelegt. Auch der Duschbereich wurde aus Nero Assoluto Granit fugenlos hergestellt. Alle Wände im Duschbereich sind mit raumhohen, lackierten ESG Glasscheiben verkleidet.
Die Waschtischanlage aus Eiche und Nero Assoluto Granit ist – ähnlich dem Detail der Küchenarbeitsplatte – auf Gehrung gefertigt und mit vier Schubkästen ausgestattet. Die Griffelemente aus Aluminium sind Sonderanfertigungen, die eine Ausnehmung zur Aufnahme von Handtüchern haben. Bei den Spiegeln handelt es sich um flächenbündig laufende Schiebetüren. Durch eine rückseitige Mattierung und Hinterleuchtung der Spiegel erfolgt die indirekte Beleuchtung.
Für den Bodenbereich im gesamten Haus wurde der geschliffene, schwarze Granit „Nero Assoluto“ in großformatigen Tafeln sowie geölte Eiche Landhausdielen verlegt.
Nahezu alle Möbelfronten wurden weiß lackiert. Bei den Fronten aus Eiche legte manWert auf ein möglichst natürliches Erscheinungsbild und so kam ein Rohholzeffektlack zum Einsatz.
Das klar gegliederte, puristisch anmutende Wohnhaus ist ein Beispiel für eine harmonische Abstimmung zwischen Architektur und Innenarchitektur.
Entwurf und Bauplanung: Architekt Josef Viethen, Erkelenz
Gestaltung, Planung und Ausführung des Innenausbaus: Raumobjekt Hammermeister, 52525 Heinsberg Oberbruch
Fotos: Eckerhardt Zimmermann
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