„Die Nachfrage nach europäischem Holz ist in den vergangenen Monaten im In- und Ausland rasant gestiegen. Der weltweite Bau-Boom führt zu einem absoluten Nachfragehoch insbesondere in den USA und China, wo die eigenen Schnittholzkapazitäten nicht mehr ausreichen, um die hohe Nachfrage zu bedienen. Die Folge ist der Import von Holz derzeit vor allem aus Deutschland und dem europäischen Raum. Doch auch hier boomt die Nachfrage. Ein Exportstopp von Rundholz aus Russland sowie das verstärkte Bewusstsein für nachhaltige Baustoffe wird die globale Nachfrage nach dem Rohstoff weiter ansteigen lassen. Die angespannte Lage kann also wohl noch einige Zeit anhalten – zumindest in einigen Sortimenten.
Eine ausreichende Holzmenge ist in Deutschland grundsätzlich vorhanden – nur muss sie auch vernünftig auf dem Markt platziert und optimal zur Verfügung gestellt werden, um frühzeitig einer Verschärfung der Lage entgegenzuwirken. Der GD Holz fordert deshalb, dass der inländische Holzhandel und Holzbau sicher mit ausreichend Rohstoff versorgt wird, um die gute Holzbaukonjunktur nicht abzuwürgen. Geschlossene Lieferverträge müssen eingehalten und die vereinbarte Menge zur vereinbarten Zeit geliefert werden. Die Lieferanten müssen die Belieferung des deutschen Marktes wieder stärker in den Fokus nehmen.
Zudem sollte das Forstschädenausgleichsgesetz gestoppt werden, das vorsieht, die Holz-ernte um 15 % zu beschränken. Die verfügbare Holzmenge um rund 3 bis 5 Mio. m³ zu verringern, ist keine geeignete Maßnahme, um den Markt ausreichend mit frischem Holz zu versorgen. Auch handelsbeschränkende Maßnahmen wie Exportverbote oder Exportzölle greifen unnötig in die freie Marktwirtschaft ein. Der freie Handel mit den nachhaltig und legal erzeugten Holzprodukten darf nicht behindert werden.
Die Waldbesitzer müssen beim klimastabilen Waldumbau finanziell unterstützt werden. Die Schnittholzpreise müssen an den Waldbesitz weitergegeben und die Klimaschutzleistung des Waldes endlich mit zusätzlichen Finanzmitteln honoriert werden. Der Waldumbau hin zu einem klimaangepassten und -resilienten Wald muss jetzt intensiv gefördert und aktiv vorangebracht werden, sodass die nachhaltige Versorgung mit heimischem Holz sichergestellt ist. Das Klimaschutzgesetz darf nicht nach sich ziehen, dass Waldflächen aus der Nutzung genommen werden. Außerdem muss insbesondere im Bausektor berücksichtigt werden, dass der Rohstoff Holz sich positiv auf die Klimabilanz auswirkt.
Auf das klimafreundliche Produkt Holz wird immer noch eine höhere Mehrwertsteuer gezahlt als auf klimaschädliche Produkte wie Fleisch oder gar Kerosin. Das muss sich ändern. Die Mehrwertsteuer auf die ökologischen Holzprodukte soll auf 7 % herabgesetzt werden. Auch darf es nicht mehr gefördert werden, dass Holz zur Energieerzeugung verbrannt wird, obwohl das Ende seines Lebenszyklus noch lange nicht erreicht ist.“ (ra)
Gesamtverband Deutscher Holzhandel e. V.
10117 Berlin
Materialmangel, Lieferengpässe, Preissteigerungen: Die aktuelle Situation ist für die meisten Betriebe eine echte Herausforderung. Lesen Sie, wie Tischler- und…