Neu, modern und großzügiger sollte sie werden, die Brunnen-Apotheke in Bad Westernkotten, die Anfang der 70er Jahre ausgebaut wurde. Und so konzipierte Christian Schuster eine zeitgemäße, fein ausgestattete Apotheke – mit der optimalen Dosis Gestaltung.
Der Verkaufsraum wurde mit einer schräg verlaufenden Wand abgetrennt und so entstand ein leicht konisch werdender Grundriss, der sehr logisch und klar aufgebaut ist und den Raum zum Eingang öffnet.
Das klar und streng nach Themen gegliederte Angebot wird auf Glasböden präsentiert, die in dieser Trennwand eingenutet sind. Um die Arzneimittel so neutral wie möglich zu zeigen, beschränkte sich der Gestalter auf dezente Farben: Helles Taubenblau und schmale Buchstaben aus Edelstahl vermitteln einen wertigen, edlen Innenausbau.
Vor der Trennwand stehen zwei unterschiedlich lange Theken, deren Ablageflächen mit lackierten Glas versehen sind. Die Korpusse sind mit Mansonia- furnier belegt, wobei das Echtholzfurnier in eine HPL-Platte eingearbeitet ist und so für eine hohe und strapazierfähige Oberfläche verantwortlich zeichnet. Diese HPL-Platte von Polyrey ist nicht als solche zu erkennen, sondern wirkt wie Echtholz, das schön stumpfmatt lackiert ist.
Ebenso wurden die Präsenter ausgeführt, die verschiedene Höhen und Breiten haben und im Raum beliebig kombiniert werden können.
Die Theken sowie alle Ausbauten zur Fassade hin haben eine indirekte Beleuchtung, die zu Boden strahlt und so die Möbel schwebend erscheinen lässt.
Im hinteren Teil der Apotheke separiert eine Glasscheibe die Apothekerauszüge, die für Kunden nicht zugänglich sind, aber sichtbar bleiben sollen.
„Das war dem Eigentümer sehr wichtig“, so Christian Schuster, „erfüllt es doch den Kunden immer wieder mit Erstaunen, wenn er sieht, wie schnell der Apotheker das passende Medikament in einer der vielen Schubladen findet. Und dieses soll auch weiterhin so bleiben.“
Aus Kostengründen wurde der Schrank mit den Apothekerauszügen, der früher direkt hinter dem Tresen stand, im neuen Laden integriert und hinter dieser Glaswand sichtbar gelassen.
Schön, nützlich und fast unsichtbar sind die kleinen Ablageflächen, die in den Verkleidungen zwischen den Schaufenstern integriert wurden. Bei einer Beratung oder einem Verkaufsgespräch genügt ein kleiner Druck auf die Stirnflächen und die Borde können herausgezogen werden und dienen als Ablageflächen .
Im Obergeschoss des Gebäudes praktiziert eine Heilpraktikerin, deren Praxisräume auch von der Apotheke aus zugänglich sind. Um das Thema Homöopathie und Naturheilmittel angemessen zu präsentieren, wurde die Glaswand mit einem Massivholzrahmen und Glasböden versehen, auf denen ausgewählte Produkte repräsentativ gezeigt werden. Der Massivholzrahmen gibt der Glaswand zudem mehr Tiefe. wp
Planung und Entwurf:
Freiraum Planungsbüro Christian Schuster, 59590 Geseke
Ausführung:
Heinz Schuster Creativconcepte Innenausbau GmbH, 59590 Geseke
Bildnachweis:
BM-Fotos, Frank Herrmann
70771 Leinfelden
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