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Die Raumfabrikanten

Branchenübergreifende Kooperation
Die Raumfabrikanten

Mehr Dienstleistungen, mehr Effizienz, mehr Know-how. Die Raumfabrikanten sind angetreten, um das Image des Handwerks aufzupolieren. Die branchenübergreifende Kooperation aus Wuppertal funktioniert seit fünf Jahren. Inzwischen reibungslos.

Die Raumfabrikanten sind im Dienste des Kunden unterwegs. Wer ein altes Haus kaufen, aus zwei kleinen Zimmern ein großes machen will, wer das Dachgeschoss ausbauen oder das Bad erneuern will, wer aber die Suche, Auswahl und Koordination der vielen unterschiedlichen Gewerke scheut, der sei bei der Raumfabrik richtig aufgehoben. Sagen die Raumfabrikanten.

Die Kooperation von 19 Meisterbetrieben verbindet ein gemeinsames Ziel: die komplette Dienstleistung aus einer Hand mit garantierten Terminen und Preisen. Alle Einzelleistungen werden untereinander abgestimmt. Der Kunde hat nur einen Ansprechpartner. Dieser koordiniert sämtliche Abläufe. So werden Kommunikationsprobleme durch zu viele Ansprechpartner aus unterschiedlichen Gewerken von Anfang an vermieden.
In Wuppertal haben sich zum größten Teil alteingesessene Betriebe zusammen gefunden. Unternehmen mit einem guten Ruf. Betriebe, die den Kooperationscheck bestanden haben. Denn: Nicht jedes Unternehmen sei fähig, sich in die Strukturen einer Kooperation hin- ein zu finden. Deshalb wird jeder Betrieb zu Beginn unter die Lupe genommen, wobei betriebswirtschaftliche Faktoren genauso eine Rolle spielen wie Service, Informationsfluss, Mitarbeitergespräche, Außendarstellung … Jeder Inhaber, aber auch die Angestellten haben die Möglichkeit, sich zu verbessern, an Beratungen und Schulungen teilzunehmen. Aber selbst, wenn der Kooperations-Check bestanden ist: Partner wird man nicht von heute auf morgen: Mindestens ein halbes Jahr lang ist ein Unternehmen Mitglied auf Probe. In dieser Zeit können sich alle Beteiligten gegenseitig beschnuppern. Letztendlich entscheiden dann die Gesellschafter gemeinsam, ob ein Unternehmen Partner wird oder nicht.
Die Raumfabrik ist als GmbH angelegt. Jeder der 19 Gesellschafter hat einen Anteil erworben. „Ich gehe davon aus, dass jeder beteiligte Handwerker für diese Firma die gleiche Verantwortung übernimmt wie für seine eigene“, sagt Thomas Herzog, Malermeister und einer der Raumfabrik-Gründer. Die Finanzierung ist über einen Monatsbeitrag sowie über ein ausgeklügeltes Provisionssystem abgedeckt.
Besonderer Wert wird auf Qualifizierungsmaßnahmen gelegt, die „softskills“ stehen dabei im Mittelpunkt: Mitarbeitergespräche, Konfliktgespräche, Kundengespräche, Verkaufsschulungen, VOB-Schulungen, Zeitmanagement. „Die Handwerker der Raumfabrik werden qualifiziert, die Schnittstellen-Problematik zwischen den Gewerken auf der Baustelle zu erkennen und partnerschaftlich zu lösen“, so Sven Schöpker. Schöpker ist Geschäftsführer der Raumfabrik Münster/Osnabrück, die im November 2004 gegründet wurde.
Die Raumfabrik Wuppertal ist zwischenzeitlich aus den Kinderschuhen hinaus. Anfangs gab es noch Absprache-Probleme, Wartezeiten, Reibungsverluste. Inzwischen halten sich alle an das Regelwerk, das zu Beginn gemeinsam erarbeitet wurde. Da geht es um die fristgerechte Abgabe von Angeboten, um definierte Qualitätsstandards, pünktliches Erscheinen zu Terminen etc. Die Statuten sehen auch Sanktionen vor: Verspätungen, unentschuldigtes Fehlen … das kostet. Es gibt einen Bußgeldkatalog. Das erscheint hart. „Eine Kooperation ohne Regeln kann nicht funktionieren“, verteidigt Tobias Vogl, Geschäftsführer der Holzmanufaktur das System. „Wir haben die Regeln gemeinsam erarbeitet und letztendlich profitieren wir alle davon. Es kann nicht sein, dass ein Einzelner den Anderen die Zeit stiehlt oder wir einen Auftrag nicht bekommen, nur weil einer nicht pünktlich abgegeben hat.“ Aber: „Mit uns kann man auch reden“, schränkt Nicole Brinkmann, Leiterin der Geschäftsstelle in Wuppertal, ein. „Wenn jemand sich rechtzeitig entschuldigt und nachvollziehbare Gründe hat, haben wir natürlich Verständnis.“
Überhaupt seien Vertrauen und Offenheit Grundpfeiler einer funktionierenden Kooperation. Auch der Blick über den Tellerrand ist wichtig. Gerade für den Unternehmer, dem die Bauleitung obliegt. Das ist meist derjenige, der den ersten Kundenkontakt oder den größten Auftragsanteil hat. Aber es kann auch die Innenarchitektin sein, die ihrerseits auch Gesellschafterin der Raumfabrik ist. Um die Bauleitung zu erleichtern, wurden Formulare entwickelt. Ein Baustellen-Tagebuch gibt als roter Faden die Struktur von A bis Z vor. „Bis die Bauleitung aus einem Guss dasteht, ist es ein weiter Weg“, so Thomas Herzog. „Eine Baustelle, die absolut reibungslos läuft, spart 30 Prozent an Zeit und Kosten. Geld wird also auf der Baustelle verloren. Wir bieten marktüblich an, aber weil wir besonders effizient arbeiten, ist die Marge gut.“
„Das Thema Kooperationen ist für den Kunden schwer greifbar. Viele denken, sie zahlen drauf“, weiß Sven Schöpker. „Gerade im ländlichen Raum muss man sehr vorsichtig sein, weil ein zu professionelles Auftreten die Kunden verschreckt.“ Das hinge mit der engen Verbindung zwischen Handwerker und Bevölkerung zusammen. Dies habe Vorteile, aber auch Nachteile: „In Münster/Osnabrück tritt die Raumfabrik meist komplett als Auftragnehmer auf. Der Kunde erhält dann von der Raumfabrik ein Angebot, eine Angebotsbestätigung und eine Rechnung. Wir haben festgestellt, dass der Kunde das Angebot auseinander pflückt, wenn die Einzelunternehmen einzelne Angebote machen. Außerdem können wir so Synergieeffekte nutzen.“ In der Wuppertaler Raumfabrik erhält der Kunde in einer Mappe gesammelt die Angebote und Rechnungen der einzelnen beteiligten Unternehmen. Es gibt allerdings auch den Fall, dass der Kunde nur ein Angebot und eine Rechnung möchte. Dann tritt die Raumfabrik als Generalunternehmer auf.
Eine professionelle Außendarstellung gehört bei der Raumfabrik natürlich dazu: Flyer, Imagebroschüre, gemeinsamer Internetauftritt, Visitenkarten, Hemden mit diskretem Raumfabrik-Schriftzug … das muss sein. Die Raumfabrik in Wuppertal arbeitet zudem mit einem Calling-Center zusammen, damit das Telefon von 8 bis 18 Uhr besetzt ist.
Die Auftrags- und Kundenaquise läuft über die Einzelunternehmen. Der Kundenstamm der Unternehmen ist in die Raumfabrik-Adressdatenbank eingepflegt worden. Auf diesen gemeinsamen Adresspool haben jetzt alle über ein Intranet Zugriff. Für die beteiligte Tischlerei ist das ein ganz großer Pluspunkt: Die Holzmanufaktur generiert 80 Prozent ihres Umsatzes über die Raumfabrik. 90 Prozent der Kunden sind Raumfabrik-Kunden. Doch das ist eher ungewöhnlich und auch von Gewerk zu Gewerk verschieden. ■
Raumfabrik GmbH
42279 Wuppertal
Von BM-Redakteurin Regina Adamczak

>> Handwerker müssen kooperieren <<

443557

Das Raumfabrik-Konzept für ganz Deutschland

Thomas Herzog ist einer der Köpfe, Gründungsmitglied und immer noch treibende Kraft der Raumfabrik. Nun will er die Idee und das Konzept dieser Kooperation deutschlandweit verbreiten. Die Raumfabrik System GmbH & Co. KG bietet die Möglichkeit einer Raumfabrik-Neugründung, aber auch Beratung sowie gezielte Hilfen für kooperationsbereite Handwerksunternehmen .
BM Braucht Deutschland noch weitere Handwerker-Kooperationen?
Thomas Herzog Viele Handwerker in Deutschland kooperieren, meist jedoch unstrukturiert. Man trifft sich, arbeitet auf einer Baustelle zusammen. Trennt sich wieder. Ganz unverbindlich. Eine Untersuchung des ZDH hat gezeigt, dass 40 Prozent aller Kooperationen im ersten Jahr auseinander gehen, in den drei darauf folgenden Jahren trennen sich dann noch einmal 40 Prozent.
BM Womit hängt das zusammen?
Thomas Herzog Kooperationen können auf Dauer nur existieren, wenn sie professionell aufgestellt sind. Die Raumfabrik hatte von Anfang an eine Unternehmensberatung an ihrer Seite, ohne die wir nicht da wären, wo wir heute sind.
BM Welche Leistungen haben Sie in Anspruch genommen?
Thomas Herzog Eine Kooperation braucht eine fundierte Basis, Strukturen, Regularien, eine Unternehmensform …
BM Das Handwerk steht einer Unternehmensberatung oft skeptisch gegenüber.
Thomas Herzog Ja, die Kluft zwischen Unternehmensberatung und Handwerk ist groß. Ich selber bin Malermeister und kenne die Probleme des Handwerkers. Das heißt auch, dass ich die Sprache des Handwerks spreche und akzeptiert werde.
BM Was bietet die Raumfabrik System GmbH?
Thomas Herzog Wir bieten Beratung für kooperationsbereite Handwerksunternehmen und umfassende Unterstützung bei einer Raumfabrik-Neugründung in einer Stadt oder Region. Aber auch gezielte Hilfen für bereits bestehende Handwerkskooperationen sind denkbar. Persönliche Unterstützung ist wichtig – sowohl für die beteiligten Partner-Unternehmen als auch für den Geschäftsführer einer Kooperation.
BM Wer kommt als Kooperationspartner in Frage?
Thomas Herzog Jeder, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und der den Qualitätsanforderungen gerecht wird.
BM Wie stellen Sie sicher, dass das beteiligte Unternehmen Ihren Qualitätsanforderungen genügt?
Thomas Herzog Am Anfang steht ein drei- bis vierstündiger Kooperationscheck. Inzwischen kann ich aber auch schon aus der Außendarstellung eines Unternehmens viel ablesen.
BM Für die Raumfabrik haben Sie die Unternehmensform der GmbH gewählt?
Thomas Herzog Ja, jeder beteiligte Unternehmer kauft sich als Gesellschafter in das Konzept ein. Zudem hat jede Raumfabrik einen Geschäftsführer, der seine Arbeit haupt- oder nebenberuflich wahrnehmen kann. Das hängt auch vom Entwicklungsstand der jeweiligen Kooperation ab.
BM Welche Vorteile hat es, die Kooperation in Form einer eigenständigen Firma anzulegen?
Thomas Herzog Jeder beteiligte Handwerker muss die Verantwortung auch für dieses Unternehmen übernehmen. Die volle Verantwortung.
BM Welche Möglichkeiten bieten sich durch die deutschlandweite Ausweitung des Raumfabrik-Konzeptes?
Thomas Herzog Die neuen Raumfabriken profitieren von dem, was die bestehenden Raumfabriken sich schon erarbeitet haben. Von dem ständigen Austausch zwischen den Kooperationen profitieren alle Beteiligten. Zu einem späteren Zeitpunkt wäre es auch denkbar, den Einkauf zu bündeln oder in gemeinsame Fernsehwerbung zu investieren. Aber das ist Zukunftsmusik. Zuerst einmal geht es darum, dass der Name Raumfabrik ein Begriff wird für Zuverlässigkeit und einen hohen Qualitätsanspruch.
BM Welche Ziele haben Sie?
Thomas Herzog Wir wollen kleine Schritte machen und nicht zu schnell wachsen. Uns ist es wichtig, die Marke „Raumfabrik“ in Deutschland bekannt zu machen und Synergieeffekte zu nutzen. Vielleicht dürften es einmal bis zu 50 Raumfabriken sein.
BM Kooperation ist im Handwerk ein großes Thema.
Thomas Herzog Ja, Kooperation ist das große Zukunftsthema. Handwerker müssen kooperieren, um weiterhin am Markt bestehen zu können. Die Industrie fusioniert, um Kosten zu sparen; die Handwerker müssen kooperieren, um Kosten zu sparen. (ra)
>> Eine Kooperation braucht eine professionelle Basis <<

Die Raumfabrik System GmbH & Co. KG

Handwerk mit Ideen – Ideen für Handwerker

Als die Wuppertaler Handwerker-Kooperation Raumfabrik im Jahr 2003 die Auszeichnung „Beste Kooperation“ des Handwerks erhielt, lagen bereits einige Jahre intensiver Arbeit hinter den beteiligten Unternehmen. Inzwischen wurden bereits weitere Raumfabriken in Münster/Osnabrück, Düsseldorf sowie in Neuss gegründet. Zwölf weitere sind in Planung. Wer vom Know-how der Raumfabrik profitieren möchte, der ist bei der Raumfabrik System GmbH & Co. KG richtig, denn sie bietet:
  • Beratung für kooperationsbereite Handwerksunternehmen
  • Raumfabrik-Neugründung in Ihrer Stadt oder Region
  • Gezielte Hilfen für bereits bestehende Handwerkskooperationen .
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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