Liebe Leserin, lieber Leser,
die Coronakrise hat im bildlichen Sinne einiges mit der Sprengung eines großen Gebäudes gemeinsam: Zunächst kommt der laute Knall. Und erst wenn sich langsam aber sicher die riesige Staubwolke setzt, kann man einen klaren Blick auf die tatsächliche Situation werfen. In dieser Phase sind wir inzwischen angekommen. Für uns der richtige Zeitpunkt, mit dem gebotenen Abstand bei Tischler- und Schreinerkollegen nachzufragen, was die Situation mit ihnen und ihren Betrieben gemacht hat und wie sie in die Zukunft blicken.
Kollege Daniel Helm empfindet es als „unverantwortlich und unverhältnismäßig seitens der Politik, diese scharfen Maßnahmen über so einen langen Zeitraum zu fahren. Durch die Rückendeckung meines grandiosen Teams bin ich davon überzeugt, noch stärker aus dieser Krise hervorzugehen.“ Markus Brunner widerstrebt es, bei den ersten Schwierigkeiten gleich staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie das Konzerne tun. Ähnlich äußert sich Norbert Bosch: „Vom Staat ausgeführte Hilfen werden vielfach ohne Rücksicht auf Verluste ausgenutzt. Das ist leider schlimm geworden und wird sich vermutlich wohl auch nicht so schnell ändern.“
TSD-Präsident Thomas Radermacher fordert Planungssicherheit, Stabilität und Investitionsanreize. „Es bedarf konkreter Rahmenbedingungen beispielsweise zur Liquiditätssicherung, Steuererleichterungen und keinesfalls noch zusätzliche Belastungen.“ In die gleiche Richtung geht Jörg Klintworth: „Als Kreishandwerksmeister wünsche ich mir Investitionsanreize für Gewerbe, Industrie und Privathaushalte.“ Julian Suppelt befürchtet: „Das Coronavirus und die damit einhergehenden Konsequenzen werden wir ganz bestimmt noch weit ins nächste Jahr hinein spüren.“ Helmut Pinter ist sicher, dass die Krise der Digitalisierung einen enormen Push geben wird und will weiter in diesem Bereich Gas geben. Christian Wiedmann: „Wir sollten uns weiter auf unsere Stärken als kleiner Handwerksbetrieb konzentrieren: Flexibilität, Menschlichkeit und die wahren Werte unseres Schaffens.“ Die kompletten und weitere Statements von Kollegen lesen Sie ab Seite 40.
Natürlich interessieren uns auch Ihre persönlichen Erfahrungen und Ihr Blick in die Zukunft sehr. Ich freue mich über Ihre E-Mail dazu an christian.naerdemann@konradin.de
Das ganze BM-Schreinerteam wünscht Ihnen Gesundheit, Optimismus und die richtigen Rezepte für die Zukunft!
Es grüßt Sie herzlich
Christian Närdemann,
Chefredakteur