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Die Zukunft meistern

HKH-Landestagung Niedersachsen/Bremen 1999 in Lüneburg
Die Zukunft meistern

Höhepunkt der diesjährigen Landestagung des Wirtschaftsverbandes des Holz-, Aluminium- und Kunststoffverarbeitenden Handwerks Niedersachsen/Bremen, die vom 11. bis 13. Juni 1999 in Lüneburg stattfand, war die Eröffnungsveranstaltung im historischen Fürstensaal des Lüneburger Rathauses, auf der der Niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Glogowski vor den über 180 Delegierten aus 54 Innungen mit ihren Partnern zu aktuellen Fragen der Handwerkspolitik Stellung nahm.

In seinem Festvortrag machte der Ministerpräsident nicht nur eine klare Aussage zur Beibehaltung des Großen Befähigungsnachweises, er wolle sich auch dafür einsetzen, daß das Duale Ausbildungssystem in Betrieb und Schule auch in Zukunft Bestand haben werde und, daß Existenzgründer weiterhin durch Förderprogramme unterstützt würden. Der beste Schutz vor dem unternehmerischen Scheitern sei immer noch der Erwerb des Meistertitels, stellte der Ministerpräsident nachhaltig fest.

Ein Lob für die geleistete Arbeit der Landesregierung richtete Landesinnungsmeister Guido Ossenkopp an den Ministerpräsidenten in seiner Begrüßungsrede. Er machte aber auch deutlich, daß das Tischlerhandwerk tagtäglich mit erheblichen Problemen zu kämpfen habe. So zum Beispiel mit den sogenannten Montagebetrieben und mit der Schwarzarbeit. Insbesondere aber beklagte er die Vorgehensweise bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen und die schlechte Zahlungsmoral. Oft müßten die Betriebe lange Zeit auf die Begleichung der Rechnung warten, was “vielfach bis an das Existenz-Minimum der Betriebe” gehe. Das Tischlerhandwerk brauche aber “Planungssicherheit”, um Investitionsrisiken so gering wie möglich halten zu können.
Mit einem Vortrag von Matthias Wächter, dem neuen Hauptgeschäftsführer des Landesinnungsverbandes Niedersachsen/Bremen, begann dann die eigentliche Delegiertenversammlung. Sein Thema war das “IBAT Institut für Betriebs- und Arbeitstechnik, Hannover”. In einem kurzen Abriß zeigte er das IBAT vor, erläuterte die neu ausgerichtete Zielsetzung und unterbreitete dann den Delegierten die Aufgaben, die sich das IBAT zum Ziel gesetzt hat. Hier nannte er unter anderem die Entwicklung einer Rauchschutztür, die vom Bundesverband betrieben werde. Nach eingehender Prüfung im Türeninstitut in Rosenheim wolle man bundesweit Lizenzen für die Fertigung dieser Rauchschutztüren vergeben. Allerdings seien die vertrieblichen Belange noch nicht vollständig geklärt.
Des weiteren arbeite das IBAT an einem speziellen Bestellsystem, bei dem, so die Zielsetzung, in fünf Jahren sämtliche Zulieferteile einheitliche Bestellnummern erhalten sollen. Hier, wie auch in anderen Bereichen, arbeite man eng mit dem TZH Lemgo, eine Einrichtung des HKH in NRW, zusammen.
Zu den derzeitigen Vorhaben gehöre auch die Herausgabe der überarbeiteten Fensterbroschüre von Dipl.-Ing. Jürgen Estrich, die in Kürze erscheinen solle.
Voll des Lobes war Landesinnungsmeister Guido Ossenkopp über die neuerliche Initiative zur “Wiederbelebung” des IBAT. “Wir müssen das IBAT wieder ins Bewußtsein aller bringen”, rief er die Obermeister auf.
Der erste Tag der Landestagung endete mit einem unterhaltsamen Begrüßungsabend in der “Kulturscheune”, auf dem bei geselligem Beisammensein Erfahrungen ausgetauscht und Freundschaften erneuert oder gar neu geschlossen wurden.
Der eigentlichen Mitgliederversammlung am Samstagvormittag gingen die Berichterstattung der Landesausschüsse Betriebswirtschaft, Öffentlichkeitsarbeit, Tarif, Technik, Formgebung und Gestaltung sowie Berufsbildung voraus.
Für den Ausschuß “Betriebswirtschaft” berichtete der Vorsitzende Siegfried Smid über zahlreiche Aktivitäten. Allein 95 Betriebsberatungen, wofür 120 Tage notwendig waren, seien durchgeführt worden. Darüber hinaus berichtete er über zahlreiche Aktivitäten der Betriebsberatungsstelle des Landesverbandes, stellte die Ergebnisse der Konjunkturumfrage 1. Quartal 1999 vor, erläuterte die “Allgemeinen Geschäftsbedingungen” und berichtete über den Bundesbetriebsvergleich 1998, zu dessen Teilnahme sich 40 Innungen entschlossen hätten.
Mittelpunkt der Berichterstattung aus dem Ausschuß “Öffentlichkeitsarbeit” war der landesweite Tag des Tischlerhandwerks, an dem sich, wie der Ausschußvorsitzende Heinz Hoft darlegte, 216 Betriebe des Niedersächsisch/Bremischen Tischlerhandwerks beteiligt hatten.
Weitere Punkte seiner Ausführungen waren u. a. die Gesellenstück-Ausstellung auf den Messen “Infa” und “Ligna”.
Daß das niedersächsisch/bremische Tischlerhandwerk eine seiner bewegtesten Tarifrunden der letzten Jahrzehnte hinter sich habe, berichtete Klaus Steiner, Ausschußvorsitzender für den Ausschuß Tarif. Die tarifpolitische Situation habe sich grundlegend geändert. Man habe nicht nur neue Tarifverträge abgeschlossen, sondern auch mit der Wahl der Christlichen Gewerkschaften den Tarifpartner gewechselt und damit “tarifpolitisches Neuland” betreten.
Einen umfangreichen Tätigkeitsbericht gab auch Betriebsberater Rainer Kemner über die Beratungsstelle “Technik” ab und ergänzte seinen Bericht mit
• “Formulierungsvorschlägen” für ein Zusatzangebot über die innere Abdichtung bei der Fenstermontage
• Erläuterungen für eine ordnungsgemäße Befestigung und Abdichtung von Außenbauteilen im Neubau, wozu er eine Checkliste vorstellte und gab in einem Fachvortrag Hinweise, welche Toleranzen bei Mauerwerksöffnungen für den Fensterbau notwendig sind.
Ausstellungen, Einzelberatungen, Lehrgänge, Tagungen, Seminare, vor allem aber der Gestaltungswettbewerb “Die Gute Form” standen im Mittelpunkt der Berichterstattung über die Arbeit des Ausschusses “Formgebung und Raumgestaltung”, den der Vorsitzende Joachim Neumann überbrachte.
Über die Arbeit des Ausschusses “Berufsbildung” berichtete der Vorsitzende Hermann Meyer. Top-Themen waren die Ergebnisse des Leistungswettbewerbs der Handwerksjugend 1998 und die Berufsbildungstagung 1999 in Liebenau (BM berichtete ausführlich darüber).
Seinen Bericht ergänzte Hermann Meyer mit ebenso interessanten wie beachtlichen Urteilen zum Ausbildungsverhältnis.
Am Samstagnachmittag trafen sich die Delegierten zur “Ordentlichen Mitgliederversammlung”.
Neben den üblichen Regularien standen auch Neuwahlen auf der Tagesordnung. Zum Landesinnungsmeister wiedergewählt wurde Guido Ossenkopp. Ebenso wiedergewählt wurde Siegfried Smid als Mitglied des Verbandsvorstandes.
Auch die turnusmäßig zur Wahl anstehenden Ausschußmitglieder wurden wiedergewählt mit einer Ausnahme: Für das vom Gewerbelehrerverband delegierte Ausschußmitglied im Verbandsausschuß Berufsbildung, Oberstudiendirektor a. D. Heinz Otto Pfingsten, der dieses Amt seit 1974 innehatte, wurde der Leiter der Fachschule Melle, Oberstudiendirektor Jürgen Kipsieker, neu gewählt (BM berichtete in der Ausgabe BM EXTRA Karriere bereits ausführlich darüber).
In einer anschließenden kleinen Feierstunde, anläßlich der Verabschiedung von Heinz Otto Pfingsten, wurde ihm eine besondere Ehre zuteil: Landesinnungsmeister Guido Ossenkopp überreichte in seiner Eigenschaft als Präsident des Bundesverbandes HKH dem ausscheidenden Oberstudiendirektor a. D. Heinz Otto Pfingsten die Silberne Ehrennadel des Bundesverbandes HKH.
Zuvor hatte der Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses, Hermann Meyer, eine Laudatio zu Ehren Heinz Otto Pfingsten gehalten. Pfingsten habe für das Deutsche Tischlerhandwerk Entscheidendes geleistet und maßgeblich dazu beigetragen, daß die Ausbildung im Tischlerhandwerk heute die wohl modernste in ganz Deutschland sei.
“Es ist für mich heute wie eine Freisprechung”, bedankte sich anschließend der Geehrte. Er freue sich, daß man in Herrn Kipsieker einen würdigen Nachfolger gefunden habe.
Nach dem gesellschaftlichen Höhepunkt der Landestagung, dem traditionellen Ball am Samstagabend, hatten die Delegierten am Sonntagmorgen die Gelegenheit, die Ausstellung mit Preisverleihung “Die Gute Form – Tischler gestalten ihr Meisterstück” zu besuchen.
Bleibt nachzutragen, daß die gastgebende Tischlerinnung mit ihrem Obermeister Wilfried Faltin auch ein interessantes Damenprogramm organisiert hatte.
Peter Nagel
Die neuen Obermeister
Innung Alfeld:
Elmar Timm
31061 Alfeld
Innung Braunschweig:
Norbert Remme
38104 Braunschweig
Innung Celle:
Ernst Heinrich Ahrens
29223 Celle
Innung Diepholz:
Louis Schierbaum
49356 Diepholz
Innung Hannover:
Gerhard Meier
in Fa. Holz FORM
30974 Wennigsen
Innung Melle:
Klaus Pots
49328 Melle
Innung Meppen:
Rolf Dreyer
49716 Meppen
Innung Osterode:
Thilo Siewke
37534 Eisdorf
Innung Stade:
kommissarisch:
Manfred Hölting
21709 Burweg
Innung Wolfenbüttel:
Maik Bartels
38173 Apelnstedt
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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