Die überarbeitete DIN 68800 ist in die Teile 1/Allgemeines, 2/Vorbeugende bauliche Maßnahmen, 3/Vorbeugender Schutz mit Holzschutzmitteln und 4/Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen gegen Holz zerstörende Pilze und Insekten gegliedert. Das Ziel ist die Reduzierung des chemischen Holzschutzes auf ein „notwendiges Minimum“. Bei der Planung von Holz- fenstern sind der konstruktive Holzschutz, die Holzart, die Einbau- und Belastungssituation (Gebrauchsklasse GK), die Wertigkeit/Haltbarkeit des Bauteils (ca. 30 Jahre), die Austauschbarkeit, das Schutzniveau sowie die Vorgabe für den Einsatz/Nichteinsatz eines Holzschutzmittels zu berücksichtigen. Eine Angabe „Holzschutz nach DIN 68800“ ist bei der Ausschreibung nicht ausreichend!
Für maßhaltige Außenbauteile (Holzfenster, -türen etc.) ist der Anhang E (DIN 68800-1) „Hinweise für die Planung von Holzschutzmaßnahmen für nicht tragende Bauteile“ und Anhang C (DIN 68800-3) „Hinweise zur Anwendung von Holzschutzmitteln bei nicht tragenden Holzbauteilen, welche anschlie-ßend beschichtet werden sollen“ besonders relevant.
Bläueschutz ist kein chemischer Holzschutz und kann deshalb auch bei der Klasse 0 verwendet werden – durchaus sinnvoll bei hell lasierten Rahmen aus Nadelholz oder Holz-Metall-Fenstern. Praktische Lösungen wurden gemeinsam vom VFF und ift Rosenheim erarbeitet und im Merkblatt HO.11 „Holzschutz bei Holz- und Holz-Metall-Fenstern und -Haustüren, -Fassaden und Wintergärten“ veröffentlicht.
Interessant ist auch eine Studie vom ift Rosenheim und WKI, in der 2119 deckend beschichtete Kiefer- und Fichtefenster nach zehn Jahren auf Schäden untersucht wurden. Die Analyse zeigte, dass es auf die Dichtheit der Fugen im Rahmeneckbereich ankommt und im Wesentlichen nur die Fenster in exponierter Lage im 10. bis 12. Obergeschoss größere Schäden aufwiesen. DIN 68800-3 empfiehlt in Absatz C.5.1 für Holzfenster deshalb auch eine chemisch wirksame Einzelteilimprägnierung im Bereich der Rahmenverbindung. Die Applikation lässt sich leichter bei einer Einzelteilfertigung und einer Verschraubung der Fensterecken bzw. dem Einsatz von Rahmeneckverbindern um-setzen. Dabei werden auch mögliche Probleme mit der Verklebung vermieden.
(Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Benitz-Wildenburg, Leiter PR & Kommunikation, ift Rosenheim)
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