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Edle Handarbeit aus England

Hobel der Superlative
Edle Handarbeit aus England

Trotz seiner vielfältigen Erscheinungsformen hat sich der Hobel seit römischer Zeit kaum verändert. Bereits damals wurden die noch heute gebräuchlichen Arten wie Zahn-, Schlicht-, Sims- oder Putzhobel entwickelt. Einer, der das anspruchsvolle Handwerk des Hobelmachens in Perfektion beherrscht, ist Karl Holtey aus dem englischen Towcester. Die von ihm gefertigten Hobel, es sind gerade mal runde zwei Dutzend pro Jahr, sind an handwerklicher Präzision wohl nicht zu überbieten.

Bis etwa 1800 sind keine gewerblichen Hersteller von hölzernen Hobeln nachgewiesen. Sie wurden in der Regel von den Schreinern selbst hergestellt und oft mit kunstvollen Schnitzereien und Initialen versehen.

Eine wahre Blüte erlebte die gewerbliche Hobelmacherei in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Vor allem in England und den USA wurden Hobel von hoher Qualität produziert. Dabei ist bemerkenswert, daß die Hobel aus den englischsprachigen Ländern ganz in Metall oder in einer Kombination aus Holz und Metall gefertigt waren. In Europa bestehen sie auch heute noch fast ausnahmslos ganz aus Holz. Die Namen von Herstellern wie Norris & Sons oder Stanley genießen noch immer einen hohen Stellenwert bei Holzhandwerkern und Sammlern in aller Welt und erzielen Höchstpreise auf internationalen Auktionen.
Karl Holtey aus Towcester in England fertigt Hobel in dieser Traditio. Als ausgebildeter Schreiner mit Erfahrung in allen Bereichen der Bau- und Möbelschreinerei brachte ihn sein ausgeprägtes Interesse für den Bau von Dampflokomotiven zur Metallbearbeitung. Seinen ersten Kontakt zur Hobelmacherei hatte er durch die Abbildung eines „Norris A1“ Putzhobel – einem wahren Wunderwerk der Feinmechanik. Laut Karl Holtey zählen die Hobel der Norris Manufaktur noch heute zu den Spitzenleistungen der Werkzeugmacherei. Deren Qualität wurde jedoch, trotz vieler Versuche anderer Hersteller, solche oder ähnliche Hobel zu bauen, nie wieder erreicht.
So ist es auch nicht verwunderlich, daß Holteys Hobel fast ausnahmslos auf den Vorbildern der Norris Reihe basieren. Dennoch sind seine Werkzeuge keine reinen Reproduktionen, sondern verfeinerte Weiterentwicklungen ihrer historischen Vorbilder. Ebenso wie beim Original ist die Sohle der „Holtey Hobel“ aus Stahl, und durch doppelte Schwalbenschwanzzinken mit den Wangen aus Messing verbunden und verstiftet. „Ähnlich der Schwalbenschwanzverbindung bei Holz – nur eben mit etwas weniger Toleranz“, bemerkt er bescheiden.
Diese Art der Verbindung von Sohle und Wangen vereinfache die Ausarbeitung des Hobelmauls und das Einpassen der Füllstücke aus Palisander oder Ebenholz. Die Holzteile seiner Hobel sind in der gleichen Qualität und Präzision gefertigt wie alle übrigen Teile in Metall und werden abschließend geölt und poliert.
Jeder seiner Hobel besitzt Eisen höchster Qualität aus Werkzeug- oder Carbonstahl. Ein besonderer, von ihm weiterentwickelter Mechanismus, ermöglicht die präzise Halterung und Feineinstellung des Hobeleisens – Voraussetzung für optimale Schnittqualität. Je nach Einsatz der verschiedenen Hobeltypen variieren diese in Form und Größe. Schnittwinkel und Stellung des Hobeleisens sind dabei je nach Arbeitsgang unterschiedlich: Hirnholzhobel haben ein flach liegendes Eisen im Winkel von etwa 20°, Putzhobel dagegen einen Winkel von etwa 50° zur Sohle.
Neben der Neuanfertigung ist Holtey auch auf die Restaurierung historischer Hobel spezialisiert. Diese alten Werkzeuge dienten ihm in all den Jahren als Vorbilder für seine eigenen Entwicklungen. „Der Hobel, so wie wir ihn heute kennen“, sagt er, „hat sich in den vergangenen zwei bis dreihundert Jahren kaum weiterentwickelt. Diese Entwicklung zu revolutionieren hieße, das Rad neu erfinden zu wollen!“ Dennoch ist er der Meinung, daß durch die Veränderung und Weiterentwicklung kleiner Details die Funktion noch verbessert werden kann.
Karl Holtey fertigt im Auftrag seiner Kunden etwa 20 bis 30 Hobel pro Jahr. Dabei führt er alle Arbeitsgänge der Metall- und Holzbearbeitung, mit Ausnahme des Bronzegießens und des Härtens der Hobeleisen, in seiner Einmannwerkstatt selbst aus. Diese handwerklich aufwendigen Arbeitsgänge machen auch den Preis seiner Hobel verständlich: so kostet ein Putzhobel aus seiner Werkstatt doch immerhin rund 4500 Mark. Eine besondere Herausforderung sind für ihn Sonderanfertigungen in besonderen Formen oder mit individueller Gravur.
Für die Zukunft denkt Karl Holtey über eine Erweiterung seines Angebotes auf andere Holzwerkzeuge nach. Denn er denkt, daß auf diesem Gebiet noch viele Verbesserungen möglich sind. Auch eine grundsätzliche Überarbeitung der äußeren Form seiner Hobel schwebt ihm vor, jedoch seien die Vorstellungen seiner Kunden stark an den historischen Vorbildern orientiert. Und so gilt wohl auch beim Gewerk des Hobelmachers die Devise: der Kunde ist König!
(Kontakt: Karl Holtey, Unit 5, Burcotewood Farm, Wood Burcote, Towcester, Northants, NN12 8TA, Tel. ++44/13 27/ 35 26 40, Fax ~/35 93 30) n
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