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Eine Frage der Einstellung

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Eine Frage der Einstellung

Eine Frage der Einstellung
Sie riechen schlecht, gefährden die Gesundheit und schädigen die Ozonschicht: Lösemittel, die z. B. NC- und PUR-Lacke mit den so geschätzten Verarbeitungsvorteilen ausstatten, gehören zu den organischen, leicht flüchtigen Kohlenwasserstoffen.

In Euroland werden diese unter der Bezeichnung “Volatile Organic Compounds”, kurz VOC, nicht mehr nur flüchtig, sondern streng reglementiert: Die EU-Richtlinie zur Senkung der VOC-Emissionen muss bekanntlich bis März 2001 in nationales Recht umgesetzt werden. Sie beschert Betrieben, die mehr als fünf Tonnen Lösemittel pro Jahr verarbeiten, eine ganze Reihe von Auflagen.
Für das Handwerk also kein Thema? Diese Folgerung käme grober Umweltverschmutzung gleich: Rund 400 000 Tonnen VOC aus Lackmaterialien gehen allein in Deutschland Jahr für Jahr in die Luft. Über zwei Drittel dieser Lösemittel stammen aus bislang nicht genehmigungsbedürftigen Anlagen, wie sie für Schreinereien und Innenausbau-betriebe typisch sind.
Der Politik sind diese Zahlen nicht entgangen. In den Entscheidungsgremien auf nationaler und europäischer Ebene wird deshalb intensiv über die Einbe-ziehung der kleineren Betriebe, z. B. durch produktbezogene Regelungen, diskutiert.
Das holzverarbeitende Handwerk wird also gut daran tun, die abwartende Haltung abzulegen und sich intensiver als bisher mit der Reduzierung von Lösemitteln auseinander zu setzen.
Die Zeit ist reif: Als zukunftsträchtige Alternativen zu lösungsmittelhaltigen Lacken haben Hydro-Lacke, Wachse und Öle einen hohen Entwicklungsstand erreicht.
Inzwischen vertragen sich auch Holz und Wasser deutlich besser. Die optischen Tests, überzeugen Sie sich selbst, führen selbst ausgewiesene Fachleute oft auf die falsche Fährte. Ausgehärtete, transparente Wasserlacke sind, je nach Holzart, optisch nicht mehr von NC- und PUR-Lacken zu unterscheiden. Im Gegenteil, durch ihre ausgleichende Wirkung sind sie z. B. auf Nadelholz-oberflächen die überzeugendere Lösung.
Doch wer meint, nur die Kanne und die Lackiergeräte wechseln zu müssen, der wird scheitern. Wasserlacke erfordern eine gänzlich andere Verarbeitungstechnik als herkömmliche Lacke. Gerade dort liegt ein Hemmnis für den Einsatz von Wasserlacken (Seite 22).
Für einen breiteren Einsatz von Wasserlacken sind alle, auch die Lackindustrie, gefordert. Die Hersteller betonen zwar ihre umfangreiche Palette an verfügbaren “Hydros”, aber in der Praxis zeigen sich doch noch Lücken und Probleme wie z.B. beim Beizen, bei der Lackierung bestimmter Werkstoffe, bei kritischen Holzarten und bei pigmentierten Lacksystemen.
Neben Wasserlacken führt eine andere Alternative direkt zum Ziel der Lösemittelreduzierung. Kollege Peter Häring, der einen hohen ökologischen Anspruch verfolgt, setzt auf hochwertige und umweltfreundliche Wachse und Öle (Seite 30). Auch diese Produkte sind mittlerweile raus aus ihren Kinder-schuhen und zeichnen sich durch einfache Verarbeitung aus.
Abschließend sei die Frage gestattet: Brauchen wir eigentlich stets Vorschriften und Gesetze, die das einfordern, was uns so wichtig und logisch erscheint?
Ich meine nein! Der Einsatz von Wasserlacken oder von Ölen und Wachsen ist letztlich auch eine Frage der Einstellung. Und die sind wir unseren Kindern einfach schuldig.
Offenbar greift dieses Bewusstsein immer besser. Wie sagte doch Stefan Mappus, Staatssekretär im baden- württembergischen Ministerium Umwelt und Verkehr, anlässlich der Präsentation eines Pilotprojektes zur Reduzierung der VOC-Emissionen: “Umweltschutz und die Verminderung von Lösemittelemissionen im Handwerk sind auch ohne zwingende Gesetze zunehmend ein Selbstläufer!”
Gut, wenn das so ist.
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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