1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Einsatz von Baulasern

Von Dipl.-Ing. Horst Pfiffi *
Einsatz von Baulasern

Der Baulaser der heutigen Generation soll und kann nicht die Wasserwaage und das Senklot ersetzen. Er soll vielmehr als zusätzliches Hilfsmittel die Arbeit erleichtern und ein exakteres Arbeiten über größere Entfernungen ermöglichen. Generell gilt für den Einsatz eines Baulasers die Möglichkeit, schnell zu überblicken, wo man eigentlich arbeitet. Beim Höhenriß kann man mögliche Konflikte mit einem Tür- oder Fensterabschluß erkennen. Man sieht direkt, in welcher Höhe ein Bord auf die Tür, das Fenster, die Wasseranschlüsse oder auf eine Steckdose treffen. Bevor man mit der eigentlichen Arbeit beginnt, kann man zu diesem Zeitpunkt noch Entscheidungen treffen, wo und was man besser machen kann.

An der Art des Laseraustrittes kann man die Baulaser wie folgt klassifizieren:

Bei den einfachsten Lasernivelliergeräten handelt es sich um sogenannte Punktlaser. Diese Geräte senden einen feststehenden Laserstrahl aus. Dieser kann je nach Gerätetyp waagrecht, senkrecht oder in einem bestimmten Winkel ausgerichtet werden. Einige Geräte bieten die Möglichkeit, mit einem Umlenkprisma den Strahl im rechten Winkel umzulenken bzw. mit einem Strahlteilerprisma den Strahl in einen Durchgangsstrahl und einen um 90° abgelenkten Strahl aufzuteilen.
Der Linienlaser erzeugt im Gegensatz zu dem Punktlaser eine Laserlinie. Diese wird entweder direkt durch die Laseroptik erzeugt oder es entsteht durch schnelles Hin- und Herbewegen eines Laserpunktes eine Linie. In nicht allzu hellen Räumen eignet sich die Linie sehr gut, um ohne zusätzliche Hilfsmittel eine Ebene anzutragen. Vielfach läßt sich die Linienlänge auch einstellen. So wird es möglich, auch in unterschiedlichen Entfernungen die Linienlängen den Lichtverhältnissen anzupassen.
Weiterhin gibt es noch die Gruppe der Rotationslaser. Hierbei wird in der Regel ein Teil des Laserstrahls durch ein Prisma um exakt 90° umgelenkt. Durch Drehen des Prismas entsteht dann eine „360° Linie“. Der Rest des Laserstrahles passiert unbeeinflußt das Prisma und bildet somit den Lotstrahl auf die erzeugte Laserebene.
Neben diesen drei Hauptgruppen gibt es noch weitere Arten des Laseraustrittes, die jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielen. Oft ist es auch so, daß ein Gerät eine Kombination aus den verschiedenen Gruppen darstellt. Dadurch ist der Einsatzzweck oft sehr universell. So gibt es z. B. Geräte, die sowohl horizontal wie auch vertikal als Punkt-, Linien- und Rotationslaser arbeiten können.
Unterscheidungsmerkmal: Art der Nivellierung
Ein manuelles Gerät wird von dem Benutzer einnivelliert. Dabei wird meist eine Libelle möglichst exakt auf „Null“ eingestellt. In einigen Fällen wird die Lage auch durch LED oder LCD-Anzeigen dargestellt. Da der Benutzer keinerlei Rückmeldung erhält, wenn sich die Lage des Gerätes verändert hat, sollte man in regelmäßigen Abständen die Einstellung kontrollieren.
Bei den sogenannten halbautomatischen Baulasern überwacht eine Sensorelektronik die Lage des Gerätes. Verändert sich die Lage über eine gerätespezifische Toleranzgrenze hinaus, wird dies dem Benutzer durch Blinken oder Abschalten des Laserstrahles mitgeteilt.
Bei einem automatischen Baulaser übernimmt das Gerät den Nivelliervorgang von selbst, d. h. mögliche Verstellungen nivelliert das Gerät von selbst wieder ein.
Anwendungsgebiete
Das Antragen eines Meterrisses bzw. einer beliebigen Höhe zählt zu den typischen Anwendungsgebieten im Bauhandwerk. Nachdem der Laser auf die entsprechende Höhe eingestellt ist, werden in bestimmten Abständen Markierungen an der Wand angetragen. In jeder Ecke sollte man immer beide Wände markieren. Dadurch spart man sich ein Übertragen von Wand-zu-Wand. Anschließend verbindet man die Markierungspunkte z. B. mit einer Aluminiumrichtlatte. Diese Vorgehensweise entspricht dem Arbeiten mit einer Schlauchwasserwaage. Im Vergleich ergeben sich für den Laser jedoch folgende Vorteile: Beliebige Distanzen, höhere Genauigkeit, schnelleres Antragen der Markierungspunkte und das Arbeiten ohne zusätzliche Hilfsperson. Der wesentliche Nachteil liegt darin, daß er nicht „um die Ecke schauen kann“. Alle Wände, die durch Gegenstände verdeckt werden, können nicht markiert werden. Oft kann man diesen Nachteil durch entsprechende Auswahl des Aufstellungsortes minimieren. Bei Linien- und Rotationslasern kann man unter günstigen Lichtbedingungen auch direkt mit der Laserlinie arbeiten.
Vertikale antragen
Entsprechend dem Höhenriß werden auch hier Markierungspunkte gesetzt, die anschließend mit einer Linie verbunden werden. Auf kurze Entfernungen gibt es keine gravierenden Vorteile gegenüber der Wasserwaage oder dem Senklot. Wird jedoch die Vertikale über mehrere Etagen benötigt (z. B. Fassade, Innenhof), dann liegt der Nutzen klar auf der Hand.
Parallel zur Wand
Hierbei wird der Laserstrahl parallel zu einer Wand ausgerichtet. Dazu wird sehr nah beim Gerät und in möglichst großer Entfernung das gleiche Maß zur Wand eingestellt. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Vorgehensweise.
Variante a: Zwei Personen messen abwechselnd im Nah- und Fernbereich den Abstand zur Wand.
Variante b: Der Laserstrahl wird grob parallel ausgerichtet und der Wandabstand sehr nah beim Gerät vermessen. Danach wird der Abstand in großer Entfernung entsprechend auf das gleiche Maß eingestellt.
Variante c: Bei einigen Geräten wird eine Reflexplatte mitgeliefert, auf der ein dicker (ca. 5 mm) schwarzer Balken aufgedruckt ist. Die Platte wird in großer Entfernung zum Gerät so hingestellt, daß der schwarze Balken und der Laseraustritt am Gerät denselben Abstand zur Wand aufzeigen. Nun geht man zurück zum Gerät und richtet es auf die Reflexplatte aus. Das Reflexmaterial hat die Eigenschaft, auftreffendes Licht mit einer gewissen Streuwirkung in die Richtung zu reflektieren, aus der der auftreffende Strahl kommt. Deshalb ist der Laserpunkt vom Gerät aus betrachtet sehr gut zu erkennen. Bewegt man das Gerät nun langsam nach links und rechts über die Platte hinweg, kann man feststellen, daß der Punkt auf dem schwarzen Balken verschwindet bzw. dunkler wird. Somit hat man ein einfaches Hilfsmittel, um den Punkt auf der Linie auszurichten.
Rechter Winkel zur Wand
Mit vielen Baulasern kann man auch einen rechten Winkel erzeugen. Dazu richtet man den Leitstrahl des Lasers parallel zur Wand aus. Der abgewinkelte Strahl zeigt nun senkrecht zur Wand und kann als Markierungshilfe genutzt werden. Dies dient einerseits zum Verlegen des Parketts oder der Bodendielen senkrecht zur Wand, andererseits kann man auch die Fugen von zwei gegenüberliegenden Wänden übertragen.
Fluchten über mehrere Räume
Für das Fluchten über mehrere Räume hinweg stellt der Laser ebenfalls ein sinnvolles Hilfsmittel dar. Ob man den Laser zuvor parallel oder rechtwinklig zu einer Wand ausgerichtet hat oder, ob es sich nur um eine einfache Flucht handelt, hängt von dem jeweiligen Anwendungsfall ab.
Umgang mit Baulasern
Mit unterschiedlicher Entfernung zum Laseraustritt ändert sich durch Beugung des Lichtes der Durchmesser des Laserpunktes bzw. die Breite der Laserlinie. Auch unterschiedliche Umgebungsbedingungen wie Lichtverhältnisse und Farbe/Reflexion des Untergrundes lassen den Punkt oder die Linie unterschiedlich groß erscheinen. Deshalb muß zum Anzeichnen immer die Mitte des Laserpunktes bzw. die Laserlinie herangezogen werden.
Als Standort für einen Baulaser sollte immer eine feste, stabile Unterlage benutzt werden. Dies ist Grundvoraussetzung für ein exaktes Arbeiten. Häufig kommt es vor, daß bei Untergründen wie Holzdielenböden ein Gerät einnivelliert wird. Verläßt man anschließend das direkte Umfeld wird der Boden entlastet und das Gerät ist nicht mehr nivelliert. Vollautomatische Geräte gleichen diese Bewegung aus und garantieren einen horizontalen bzw. vertikalen Laserstrahl. Halbautomaten, also Geräte mit integrierter Lageüberwachung, können zwar nicht ausgleichen, bieten aber den Komfort, eine Lageänderung zu erkennen und dem Benutzer durch optische oder akustische Signale anzuzeigen. Manuelle Geräte bieten in dieser Richtung keinerlei Unterstützung. Deshalb ist es gerade bei diesen Geräten besonders wichtig, auf den entsprechenden Untergrund zu achten. n
Tags
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de