Liebe Leserin, lieber Leser,
was ist eigentlich Ihr aktuelles, Ihr nächstes Projekt? Wollen Sie einen Arbeitsablauf optimieren, planen Sie die Anschaffung einer neuen Maschine? Oder bauen Sie vielleicht sogar eine neue Werkstatt? Interessant finde ich, dass es unabhängig von der Größenordnung solch eines Vorhabens immer darum geht, die Faktoren Mensch und Technologie in Einklang zu bringen. Natürlich geschieht dies je nach Projekt in unterschiedlichen Ausprägungen und Gewichtungen. Aber das eine geht nicht ohne das andere.
Wer also vor lauter Technikbegeisterung – die wir Schreiner ja quasi bereits in den Genen haben – die Rolle seiner Mitarbeiter außer Acht lässt, riskiert eine Bruchlandung mit seiner mehr oder weniger großen Investition. Das Team in Vorüberlegungen einzubeziehen, ist deshalb ebenso wichtig, wie es in angemessener Form bei der Umsetzung ins Boot zu holen. Das bietet nicht nur die einzigartige Chance, auf neue Impulse und gute Ideen zu stoßen. Vielmehr wird dadurch der vielleicht wichtigste Erfolgsbaustein beflügelt: Die Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Unternehmen, für das sie arbeiten, in dem sie einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Und in dem sie nur dann dauerhaft gute und kreative Leistungen erbringen, wenn sie sich dort wohlfühlen und aufrichtige Wertschätzung erfahren.
Ein schönes Beispiel ist die Schreinerei MTB in Heidelberg. Als das Unternehmen aus allen Nähten platzte, stand die Verdopplung der Produktionsfläche an. „Früher habe ich vieles über die Köpfe meiner Mitarbeiter hinweg entschieden“, erinnert sich Kollege Werner Mohr, einer der beiden Geschäftsführer. „Ich musste erst lernen, hinzuhören und meine Leute ernst zu nehmen.“ Lesen Sie, wie alle 23 Mitarbeiter gemeinsam mit den Chefs und einem Berater dieses Projekt gestemmt haben (Seite 14).
Einen immer wieder bewegenden Arbeitsantritt haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schreinerei Uebelhack. Meine Kollegin Natalie Ruppricht hat sich deshalb aufgemacht nach Freiburg, um gemeinsam mit Inhaber Oliver Freymark und seinem Team pünktlich um 7 Uhr morgens etwas für die Gesundheit zu tun. Dieses tägliche, fünfminütige Ritual fördert nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeiter, sondern sorgt zudem für ein gutes Betriebsklima (Seite 58).
Das BM-Schreinerteam wünscht Ihnen viel Spaß mit diesen und zahlreichen weiteren spannenden Beiträgen in dieser Ausgabe!
Es grüßt Sie herzlich
Christian Närdemann
Chefredakteur
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