Erfolgsmodell für kreativen Innenausbau

Schreiner, Architekten und passionierte Konstrukteure fühlen sich in der kreativen Atmosphäre der neuen SIKA-Geschäftsräume sofort wohl – die Szenerie und die Gespräche mit den Mitarbeitern sind sozusagen Anschauungsunterricht in modernem Innenausbau: In den Regalen jede Menge Muster von Werkstoffspezialitäten, Konstruktionszeichnungen auf Tischen und an Wänden, unkonventionelle Ausbaudetails und virtuelle 3D-Präsentationen auf den Flachbildschirmen der CAD-Arbeitsplätze . . .

Die aktuellen und jüngst durchgeführten Projekte führen indes zu den Arbeitsfeldern in aller Welt und sind nicht weniger spannend: die Luxusyacht eines Multimillionärs in Cannes, ein Hochaltar in Cincinnati, das Konzerthaus in Halle, die Villa in der Türkei, die Universität in Boston, eine Vorstandsetage in Berlin . . .

Um es vorwegzunehmen: SIKA produziert nicht selbst, sondern versteht sich als Generalunternehmer für die komplette Projektierung, die detaillierte Konstruktion und die Auftragsabwicklung anspruchsvoller Innenausbauten. Für Produktion und Montage pflegen die Steinheimer eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit qualitätsorientierten Innenausbaubetrieben und Spezialisten aus anderen Gewerken. Die Rolle des verantwortlichen Auftragnehmers stellt zweifellos hohe Ansprüche: “Kreatives Denken, unkonventionelles Agieren, höchstes Design- und Qualitätsniveau im Verbund mit bedingungsloser, kundenorientierter Auftragsabwicklung sind der Garant für unsere erfolgreiche Unternehmensentwicklung”, so Klaus Mitterlindner, Geschäftsführer und einer der sechs Gesellschafter der SIKA GmbH, auf die Frage nach dem Geheimnis des Erfolges.

Der Startschuss für “SIKA” fiel erst vor ca. vier Jahren, als das renommierte Innenausbau-Unternehmen Schildknecht seine Tore schließen musste. Für die lang-jährigen Schildknecht-Mitarbeiter Gerhard Belschner, Johannes Buschhaus, Klaus Mitterlindner, Walter Puschl, Frank Tonello und Stefan Tonello war der Verlust ihrer Arbeitsplätze und ihrer verantwortlichen Positionen zweifellos eine Notsituation. Jeder hatte zwar bereits lange Erfahrung und jede Menge Know-how im Rucksack, der Schritt in die Selbstständigkeit war jedoch allemal ein unwägbares Risiko. Heute darf das gemeinsam gegründete Unternehmen im schwäbischen Steinheim/Murr, ca. 30 km nördlich von Stuttgart, wohl als eine der erfolgreichsten Neugründungen im Bereich Innenausbau bezeichnet werden.

Die Namensfindung des Unternehmens war von Anfang an Programm: Steinheimer Innenausbau Konstruktion Auftragsbearbeitung GmbH. Klar, dass zu Beginn der Geschäftstätigkeit der Begriff “Selfmade” groß geschrieben wurde: mit kleinen aber feinen Arbeiten in Sachen Ausarbeitung und Planung, mit sehr schlanker Gehaltsstruktur sowie hohem Arbeitseinsatz – gearbeitet wurde in den eigenen Wohnungen – hatten es die Sechs bereits nach 1,5 Jahren gemeinsam geschafft. Wohlgemerkt, und darauf sind sie besonders stolz, ohne Fremdfinanzierung. Re-Investment hieß in den Folgejahren das Zauberwort. Heute steht SIKA auf einer soliden Basis; in diesem Jahr wird ein Umsatz von knapp 20 Mio. Mark angestrebt.

Den 20 Mitarbeitern stehen in den vor kurzem bezogenen, neuen Räumen in Steinheim über 400 m² Bürofläche zur Verfügung. “Das Mitarbeiter-Team ist unser wichtigster Kapitalfaktor. Jeder Mitarbeiter ist durch seine fundierte Berufsausbildung von der Pike auf und mit langjähriger Berufserfahrung, kreativer Spezialist und Querdenker im positiven Sinne auf seinem Gebiet”, so Geschäftsführer Walter Puschl.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der Anspruch an die berufliche Qualifikation. Klaus Mitterlindner betont: “Ohne eine grundsolide handwerkliche Schreinerausbildung der Mitarbeiter hätten wir in unserem Metier absolut keine Chance.”

Das Leistungsspektrum umfasst vorrangig exklusiven und hochwertigen Innenausbau von Luxusyachten, Planung und Ausbau von Vorstandsetagen, von Banken, Versicherungen und anderen Repräsentanzen. Auch bei Konzerthallen, anspruchsvollen Privatobjekten sowie Hotels und Restaurants ist SIKA aktiv.

Der Aktionsradius ist dabei nicht beschränkt – zu den Hauptmärkten gehören beispielsweise die USA, wo man mit bewährten Partnerfirmen zusammenarbeitet. Um eine konkrete Vorstellung davon zu bekommen wie das Unternehmen die Kundenwünsche umsetzt, lohnt sich ein Blick in die Referenzmappe und das Bildarchiv, aus dem wir auf den nächsten Seiten einige Beispiele zeigen. Das zugängliche Material ist für Veröffentlichungszwecke leider begrenzt, denn zum Understatement gehört die Diskretion auf Kundenwunsch.

Wer heute als Auftraggeber schwieriger Objekte einen zuverlässigen Partner für den kompletten Innenausbau sucht, der auch mehrere Gewerke koordinieren kann, ist in Steinheim an der richtigen Adresse. Die individuelle und funktionelle Problemlösung ist die besondere Stärke des Unternehmens. Kein Auftrag in Sachen Planung und Ausführung gleicht dem anderen, jedes Projekt wird als Unikat behandelt.

Für den Erhalt eines Auftrages spielt häufig die Schnelligkeit eine entscheidende Rolle: “Wenn heute ein Kunde oder Architekt anruft, sind wir morgen da”, so Klaus Mitterlindner.

Deutlich wird dies am Beispiel der Georg-Friedrich-Händel-Halle in Halle/Saale: Die Auftragserteilung erfolgte Anfang Januar 1998, Fertigstellung und Eröffnung 15. Oktober 1998. Flexibilität, technisches Know-how und die besten Partnerfirmen waren der Garant für die termingemäße Verwirklichung des Objektes.

Solche Aufgaben stellen hohe Anforderungen an die Mitarbeiter. Bei SIKA ist jeder in der Lage alle Arbeiten auch selbst umzusetzen: Vormittags mit Anzug und Krawatte bei den Auftragsverhandlungen, nachmittags mit den Mitarbeitern vor Ort, um am Rohbau Maße zu nehmen und Achsen anzulegen.

Ausgeführt wurden alle Verkleidungen im Saal, sämtliche Ausbauten der Konferenzräume, Holz-, Metall-, Trockenbau- und Malerarbeiten.

Für Architekten und Planer hat die Funktion des Generalunternehmers entscheidende Vorteile. Zusammen mit dem Kunden hat er nur noch einen kompetenten Ansprechpartner – den Projektleiter von SIKA, der sämtliche Termine koordiniert und der intern für die Prüfung der Zeichnungen sowie für den Preis verantwortlich ist. Kürzeste Wege sind das Ergebnis.

“Gerade der Punkt Auftragsbearbeitung spielt bei uns eine sehr große Rolle”, so Walter Puschl. Denn SIKA versteht sich als “All-in-One”-Partner, quasi als Bindeglied zwischen Architekt, Auftraggeber und den einzelnen Gewerken. Von einer Schaltzentrale aus werden alle Arbeitsabläufe organisiert und aufeinander abgestimmt.

Das Spektrum der angebotenen Leistungen ist dabei sehr umfangreich. So gehört es auch zu den Aufgaben des Steinheimer Unternehmens, alle auftragsübergreifenden Planungsarbeiten mit zu übernehmen und zu koordinieren, damit ein optimaler Baufortschritt gewährleistet werden kann.

Für die Herstellung und Montage arbeitet SIKA mit zahlreichen in- und ausländischen Betrieben und Spezialisten der verschiedensten Gewerke zusammen. Dieses Modell ist nicht nur die Voraussetzung für eine ganzheitliche Offerte, sondern auch unter Kostenaspekten ein entscheidender Faktor. Nicht jeder Betrieb kann “alles” und schon gar nicht wirtschaftlich: “Wenn wir unserem Qualitätsanspruch gerecht werden wollen, können wir auf zuverlässige Partnerbetriebe und Spezialisten nicht verzichten, weil die Produktionsleistung in totaler Eigenregie schlicht und einfach nicht umzusetzen ist!”, so Klaus Mitterlindner.

Ein weiterer Pluspunkt ist die große Materialvielfalt, die bei diesem Konzept in die Planungen mit einbezogen werden kann. Ein Innenausbauunternehmen mit klassischem Angebot und Eigenproduktion kann diese Vielfalt in aller Regel nicht bieten.

Doch auch bei der Trennung von Auftragsabwicklung und Produktion bleibt nichts dem Zufall überlassen. Der komplette Materialeinkauf für den Innenausbau wird von Steinheim aus vorgenommen, die Weiterverarbeitung erfolgt über die Partnerbetriebe. Durch die hohen Ansprüche der Kunden setzt man bei Holz und Holzwerkstoffen, Furnier, Edelstahl und Stein nur auf beste Materialien.

Insgesamt arbeiten über 200 handverlesene Handwerkprofis mit dem “Headquarter” zusammen. Die Partnerbetriebe verfügen über moderne Produktionstechniken. Schließlich investiert man in Steinheim ständig in die aktuellste Hard- und Software und diese Daten müssen – beispielsweise an CNC-Maschinen – auch problemlos weiterverarbeitet werden können.

So arbeitet man z. B. in der Holzverarbeitung mit 15 ausgesuchten Schreinereien zusammen. Dabei erhält der Partnerbetrieb präzise Vorgaben an Material und Verarbeitungsergebnis. Außerdem wird die Produktion von Beginn an durch SIKA-Mitarbeiter vor Ort kontrolliert.

Redaktion: Werner Pfeifer und Manfred Maier