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Erlkönige aus Baden-Württemberg

Gestaltete Gesellenstücke 2003
Erlkönige aus Baden-Württemberg

Zur Landesauswahl des Gestaltungswettbewerbs „Gestaltete Gesellenstücke“ in Baden-Württemberg waren 29 Gesellenstücke aus 23 Innungen – leider ohne die Stuttgarter Innung – auf der Verbrauchermesse Offerta vertreten, die erstmals auf dem neuen Messe- gelände in Karlsruhe stattfand. Gute Gestaltung, klare Linienführung und materialgerechte Konstruktion kennzeichneten die breite Fülle der Stücke. Die Jury vergab insgesamt zwei Auszeichnungen und drei Erwähnungen.

Ausgehöhlt
Der Waschtisch von Kathrin Emberger – aus massivem Bubinga hergestellt – erhielt eine Auszeichnung. In der Mitte hat der Waschtisch eine runde Absenkung von 135 mm, die vorne und hinten mit zwei eingenuteten und eingeklebten Glasscheiben das Waschbecken bilden. Das Waschbecken wird getragen von dreiteiligen Füssen, die miteinander mit Edelstahlrohren verbunden sind. Unten ist ein Glasboden eingelegt, auf dem zwei kleine Korpusse stehen. Die Korpusse selbst sind durch eine Bohrung im Glasboden fest verschraubt. Die Edelstahlrohre dienen gleichzeitig noch als Handtuchhalter und haben statisch eigentlich keine Bedeutung. Mutig gemacht ist die Platte, die nicht in Längsrichtung, sondern quer verleimt wurde.

Das Urteil der Jury: „Die Mulde des Oberbodens bildet das Waschbecken. Zwei Korpusse mit sehr fein gearbeiteten Schüben und Fachböden nehmen die kleinen Dinge des Waschbedarfes auf. Ein Entwurf, der gegenwärtige Strömungen aufgreift. Die Materialeigenschaften des Holzes werden bei diesem Möbel voll ausgereizt. Die Landesjury vergibt eine Auszeichnung.“
Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Bernd Reik, 73037 Göppingen; Schreinerinnung Göppingen
Feinsinnige Eleganz
Die zweite Auszeichnung erhielt Stefan Mittermaier für seinen Schreibtisch.
Das Gesellenstück überzeugt durch seine schlichte einfache Form und dem angenehmen Kontrast zwischen massivem Birnbaumholz und weißem Leder. Das Stück ist eine klassische Zargenkonstruktion und hat schlanke, konisch verlau- fende Beine. Auf der Vorderseite sind drei Schubkästen mit zargenbreiten Doppel angeordnet, die sich am Überstand betätigt lassen.
Das Urteil der Jury: „Der Schreibtisch mit fein ausgewählten Materialien ist in seiner Gesamterscheinung eher zurückhaltend und wirkt elegant: eine klassische Gestaltungslösung. Der feinsinnige Umgang mit Dimensionen in den Details macht die Qualität des Entwurfes aus. Die Landesjury vergibt eine Auszeichnung.“
Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Heizmann; 79249 Merzhausen; Schreinerinnung Freiburg
Abgeklappt
Der Küchenwagen von Marcel Sanwald besteht aus massivem Birnbaumholz und hat eine obere Arbeitsplatte aus massivem Ahorn. Interessant dabei, dass die Tischplatte ums Doppelte verlängert werden kann. Dazu hat der Geselle die Tischplatte seitlich abgeklappt und die Teile über normale Fingerzapfen miteinander verbunden sind, wobei eine durchgehende Edelstahlstange als Drehachse fungiert. Damit die Auflage in der Waagrechten gewährleistet ist, sind jeweils zwei kleine Züge integriert, die beim Hochklappen ausgezogen werden und so für einen stabilen Arbeitstisch verantwortlich zeichnen. Der eingehängte Korpus hat drei offen gezinkte Schubkästen, die mit einem einfachen Loch als Griff ausgebildet sind. Die Tischplatte ist mit Gratleisten versehen, die einerseits ein Anschlag für die Auszüge geben, andererseits die Platte sicher stabilisieren. Das Möbel ist auf schönen Rollen gelagert und lässt sich so einfach in der Küche oder Wohnung bewegen.
Das Urteil der Jury: „Mit einer äußerst robusten handwerklichen Erscheinung dient der Servierwagen als Ergänzungsmöbel in der Küche. Die Landesjury vergibt eine Erwähnung.“
Ausbildungsbetrieb Schreinerei Thomas Mayer, 73547 Lorch, Innung Schwäbisch Hall
Zugänglich
Der Schreibtisch von Carola Unsöld, den sie in Elsbeere und Edelstahl entwarf und fertigte, überzeugt durch seine konstruktiven Details und die klare Linie. Schreibplatte und linke Wange bilden einen Winkel. Auf der rechten Seite ist ein Korpus angeordnet, in den vier Schubkästen integriert sind. Der Gag an diesem Möbel: der quadratische Korpus lässt sich drehen und ist so während des Arbeitens am Schreibtisch optimal zugänglich.
Das Urteil der Jury: „Dieser Schreibtisch spricht mit einer äußerst ästhetischen Formensprache an, er orientiert sich mit z.B. dem drehbaren Korpus voll auf die Nutzer. Die Landesjury vergibt eine Erwähnung.“
Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Neuendorf, 89081 Ulm; Schreinerinnung Ulm
Saftladen
Das Gesellenstück, das der Geselle Moritz Behrens Saftladen nennt, überzeugt durch jugendlichen Esprit. Ein Möbelstück, das in Wenge und in sehr hellem Ahorn gefertigt wurde und das mit seinen kontrastreichen Farbflächen den Anschein eines Objektes macht. Vier offene Fächer, asymmetrisch ange- ordnet, zwei Schubladen und ein Auszugsteil kennzeichnen das Stück. Fröhlich, jugendlich ist die Farbauswahl mit einem kräftigen Blau, das zu dem dunklen Wengenholz und dem hellen Ahorn ansprechende Kontraste setzt. Das Möbel ist als Hängeschrank konzipiert, eine Ausziehlade dient als Tisch und Ablagefläche. Die Beleuchtung rückt die Gläser in ein sanftes Licht.
Das Urteil der Jury: „Frisch und munter, wie es Saft nahe legen kann, macht dieses Möbel seine Aufwartung. Mit der Farbwahl und der Formensprache ist es ein Möbel aus der Gegenwart.
Die Landesjury vergibt eine Erwähnung.“
Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Karl Hertkorn, 88214 Ravensburg; Innung Ravensburg
wp
Die Jury
Rainer Gall Dipl.-Ing. (FH), Formgebungsberater des Landesfachverbands Baden-Württemberg
Max Neuendorf, Ulm,
Schreinermeister, Ausschuss Berufsbildung
Ulrich Müller, Leinfelden, Chefredakteur dds
Eugen Schieber, Bopfingen,
Schreinermeister, Ausschuss Formgebung
Martin Schwer, Furtwangen, Schreinermeister, Ausschuss Formgebung
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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