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Erstens kommt es anders …

Die Gute Form – Landesentscheid in Hessen
Erstens kommt es anders …

Auch im vergangenen Jahr führte der Fachverband Holz und Kunststoff Hessen den Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form – Tischler gestalten ihr Gesellenstück“ durch.

Durch diesen Wettbewerb soll zum einen auf die steigende Bedeutung von Design und Formgebung als Verkaufsargument hingewiesen werden; andererseits jedoch soll auch die Sensibilität für gestalterische Elemente geweckt und die öffentliche Diskussion über „gute Gestaltung“ angefacht werden.
Wettbewerbe und auch die öffentliche Präsentation besonders gelungener Produkte sind notwendig, da die Visualität frei nach dem Motto „Man isst nicht mit dem Auge, man kauft auch mit dem Auge“ zunehmend an Bedeutung gewinnt. Und gerade zu einer Zeit, in der Kunden industrielle Qualität, gepaart mit handwerklicher Individualität, und dies alles zu Baumarktpreisen fordern, darf der Wettbewerb unserer Betriebe nicht über den Preis, sondern über die individuelle Qualität, zu der auch die individuelle Gestaltung gehört, geschehen.
Angesichts der anhaltenden Diskussion über eine Novellierung der Handwerksordnung, hatte sich der hessische Verband entschlossen, den Wettbewerb in den Räumlichkeiten des Hessischen Landtags zu präsentieren und so in einen – zumindest visuellen – Dialog mit der Politik zu treten. „Vielleicht können wir oder besser gesagt, die hervorragenden Produkte unseres Berufsnachwuchses“, so die Aussage der Verbandführung, „nicht nur punktuelle Bewunderung, sondern auch Verständnis für das Anliegen eines Berufsstandes vereinen.
Der Gestaltungspreis
So war die Preisverleihung zum Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form“ eine durchweg gelungene Veranstaltung – mit hervorragenden Gesellenstücken, schönes Ambiente, prominente Redner, aber leider gilt manchmal doch das alte Sprichwort: „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!“
Was war geschehen? Aufgrund eines Hinweises hat sich der Vorstand des Fachverbandes nachträglich nochmals intensiv mit der Preisverleihung beschäftigen müssen. Der von der Jury ausgelobte 1. Preis – ein Schreibsekretär von Michael Lessmöllmann – wurde während der Entwicklungsphase von Masin Idriss begleitet. Eigentlich kein Problem, denn der Designer und Lehrer Idriss führt auch Gestaltungsseminare für angehende Gesellen durch. Michael Lessmöllmann besuchte leider nicht eines dieser Seminare, sondern wandte sich direkt an Masin Idriss. Des Weiteren beschrieb der Junggeselle den Werdegang seines Gesellenstückes in einer Veröffentlichung und Masin Idriss –der den Vorsitz der Jury führte – machte die Jury leider nicht auf die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem damaligen Lehrling aufmerksam und enthielt sich auch nicht bei der Abstimmung.
So disqualifizierte der Verband Michael Lessmöllmann und benachrichtigte alle Teilnehmer des Gestaltungswettbewerbs und derer Ausbildungsbetriebe über die Entscheidung in einem Brief mit folgendem Wortlaut:
„Unter der Überschrift „Insekt oder Sekretär“ veröffentlichte Michael Lessmöllmann einen Artikel, in dem dieser in „Ich-Form“ den Weg zu seinem Gesellenstück beschrieb. In diesem Artikel fanden sich u. a. die Sätze „Möbel-Designer Idriss hat den Entwurfsprozess begleitet“ und „Da es in Hessen keine Formgebungsberater gibt, kam mir der Gedanke, mich an einen erfahrenen Möbel-Designer zu wenden, um einen Weg aus der festgefahrenen Situation zu finden.“
Aufgrund dieses Sachverhaltes hat der Vorstand einmütig entschieden, Michael Lessmöllmann nachträglich zu disqualifizieren und in diesem Jahr keinen 1. Preis zu verleihen. Dies bedeutet weiterhin, dass die Zweit- und Dritt-Platzierten, Jürgen Hill und Anja Grimmel, die hessischen Farben beim Bundesentscheid im Frühjahr in München vertreten werden.
Die Gründe für diese Entscheidung liegen zum einen in der Teilnahme von Masin Idriss als Jury-Vorsitzender, zum wesentlicheren jedoch in dem Artikel. Aufgrund dieser Veröffentlichung, die zudem ja in der „Ich-Form“ geschrieben ist, besteht für den Vorstand der begründete Verdacht, dass es sich bei dem Gesellenstück von Lessmöllmann nicht um eine eigenständige gestalterische Leistung handelt. Hierfür spricht neben einzelnen Formulierungen des Artikels vor allem auch die Tatsache, dass Lessmöllmann beispielsweise nicht an einem Seminar von Idriss teilgenommen hat, sondern es sich um eine Einzelberatung, ja „Begleitung“ handelte.
Im Verhältnis hierzu fällt die objektive Befangenheit – Idriss hätte auf keinen Fall in der Jury mitwirken dürfen – kaum mehr ins Gewicht.
Wir bedauern diese Entscheidung sehr, denn das Gesellenstück von Lessmöllmann hat auf uns alle einen sehr guten und professionellen Eindruck gemacht, aber aus Gründen der Glaubwürdigkeit musste diese Entscheidung getroffen werden.“
gezeichnet Günter Füllgraf, Landesinnungsmeister
Hermann Hubing, Geschäftsführer
Anmerkung der Redaktion
Auch der von der Jury ausgelobte 3. Preis – eine Anrichte von Steffen Hirsch – hat der Verband aus der Wertung genommen, weil Herr Hirsch an einem Gestaltungsseminar bei Masin Idriss teilgenommen hat. Die BM-Redaktion zeigt hier die Gesellenstücke, wie sie von der Jury bewertet wurden.
Werner Pfeifer
Die Jury
Masin Idriss, Designer
34131 Kassel
Heidi Müller-Gerbes
FAZ-Redakteurin
65185 Wiesbaden
Priska Hinz MdL, Vorsitzende des Kulturpolitischen Ausschusses der Hessischen Landtages
65183 Wiesbaden
Heinz Westphal, Tischlermeister
35075 Gladenbach
Werner Pfeifer, BM-Redakeur
70765 Leinfelden
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